Dienstag, 14. August 2012

Noctambule III - Rückblick: Ihr Menschen seid schwach!

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Drei. Für eine Inhaltsübersicht zu bereits veröffentlichten Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule III

Jetzt hatte Brid es wieder einmal angesprochen und wie immer war Agnes sofort verunsichert. Ihr eigenes Bild von sich selbst geriet ins Schwanken. War sie selbst eine Verbrecherin, weil sie bei Mördern lebte? Doch vor wem sollte sie sich rechtfertigen? Sie stand unter dem Schutz von zwei ungeheuer starken, schnellen und liebevollen Wesen, die ihr noch nie ein Leid zugefügt hatten. Konnten diese Zwei tatsächlich kaltblütig morden? Für Agnes stand fest, dass man nur den Blickwinkel verändern musste.


"Ja, ihr tötet Menschen, das stimmt. Aber wenn ich eine Kuh wäre oder ein Reh, würde ich die Menschen auch fürchten, weil sie uns töten. Und dabei töten wir Menschen sie nur, weil wir überleben wollen. So ist das nun mal! Deswegen seid ihr doch nicht Böse! Und schon gar kein faules Gesindel!" begehrte sie auf. Sogar Armand begann nun zu schmunzeln.
"Du bist süß, Agnes. Fakt ist aber nun mal, dass die Menschen uns fürchten und was sie fürchten, müssen sie vernichten, wenn sie nicht fliehen können." meinte er ruhig. "Ich stimme dir zu Brid. Bevor Agnes noch mehr erdulden muss, sollten wir uns nach etwas anderem umsehen. Fangen wir heute nacht damit an!" erklärte er.
Nach dem Essen half Brid beim Abspülen des Geschirrs und da Armand nicht gerne zusah, wenn die beiden mit dem Haushalt beschäftigt waren, verschwand er bereits in der Nacht mit der Absicht, im Südwesten nach einem Hof Ausschau zu halten, den man übernehmen könnte. Brid hatte jedoch ganz andere Pläne.
"Vielleicht sollten wir einfach wieder ein ganzes Stück weiter reisen. Ich bin gerne mit Euch unterwegs, die Wanderungen haben mir Spaß gemacht." erklärte sie Agnes. Sie erntete einen Kuss von der Rothaarigen und lächelte zufrieden.
"Von mir aus gern. Aber ich finde es schade, all das hier zurückzulassen." Agnes schaute sich bedauernd um. Sie hatten schließlich einen kompletten Haushalt übernommen, in dem sie sich wohl fühlte. Verändert hatte sie sehr wenig, einige Dinge waren verbrannt worden, andere hatte der Sohn von Amélie mitgenommen. Doch Brid zuckte nur mit den Schultern.
"Kaufen wir eben neu." meinte sie sorglos, ohne einen Blick auf die Dinge zu werfen, die Agnes betrachtete.
"Sind dir schon einmal Menschen gefährlich geworden?" fragte Agnes nach einer Weile nachdenklich. Brid lachte.
"Wie denn? Ihr seid so schwach und langsam! Nein, ihr könnt mir nichts tun. Witzig finde ich es, wenn Menschen mit Weihwasser und Knoblauch herumfuchteln. Als ob uns das stören würde!" Agnes musste auch lachen, warf Brid jedoch das feuchte Handtuch ins Gesicht, mit dem sie das Geschirr gerade abgetrocknet hatte. Bevor sie überhaupt sah, dass Brid sich bewegt hatte, stand diese schon vor ihr, riss ihre Arme hoch und drückte ihren Körper an die Wand. Der kurze Schreck wich einem erregten Lachen und Agnes Augen leuchteten auf, als sie den muskulösen Körper ihrer Freundin spürte, der sich gegen sie drängte.
"Siehst du? Du bist langsam. Und schwach!" raunte Brid und küsste sanft die weichen Lippen des Mädchens. Agnes erwiderte den Kuss mit leidenschaftlicher Hingabe und wölbte ihren Körper vor, um sich an Brid zu reiben, die sie ja immer noch an den Händen festhielt.
"Willst du mir nicht noch einmal ganz genau zeigen, wie stark du bist?" hauchte sie mit erregtem Funkeln in den Augen. Brid legte den Kopf schief, als müsse sie nachdenken.
"Du hast Recht. Wozu da draußen Opfer suchen, wenn ich eines vor mir habe!" schnurrte sie mit ihrer dunklen Stimme. Agnes quietschte auf, als sie sich plötzlich hochgehoben fühlte. Brid warf sich das Mädchen einfach über die Schulter, trug sie zum Bett und ließ sie auf die Matratze fallen. Verspielt wehrte sie sich und bald balgten sich die zwei Frauen herum, obwohl von vorne herein feststand, wer gewinnen würde.
Sie liebten sich lange und intensiv. Da Agnes bereits den größten Teil des Tages aktiv gewesen war, erschöpfte sie schließlich und ihr fielen in Brids Armen die Augen zu. Brid gönnte ihr jedoch nur eine kurze Pause und weckte sie mit sanften Küssen am ganzen Körper. Wieder wälzten sich die Beiden über das gesamte Bett und schenkten sich gegenseitig den Orgasmus. Dieses Mal war es Brid, die einen Erholungsschlaf verlangte, doch Agnes weckte sie und verwöhnte sie mit fast dominanter Intensität, bis Brid den Gegenangriff beschloss.
Als Armand endlich von seiner Jagd zurückkehrte, fand er beide Frauen nackt ineinander verschlungen und tief schlafend. Lächelnd betrachtete er das Bild, das sich ihm bot während er sich auszog. Sanft schob er sich neben Agnes unter die Decke und genoss ihren warmen, weichen Körper. Er atmete den Duft ihrer Haare ein und legte seinen Arm über ihre Hüften, dann spürte er, wie sich seine Muskeln allmählich entspannten und schlief zufrieden ein.

1 Kommentar:

  1. Man hat den Warnschuss also gehört, aber wiegt sich hinter der eigenen Linie noch in Sicherheit.

    Brid hat also keine Erfahrung mit Menschen, die ihr gefährlich werden können? Sie sollte sich vielleicht mal mit Anya unterhalten, und was die wohl davon hält.

    Bis zum letzten Kapitel dachte ich noch, es könnte den Menschen nicht gelingen die Vampire zu überraschen. Doch ich vermute, dass dies die nacht ist, in der der Fuhrmann sterben musste.

    Dann kann es nicht mehr lang dauern, bis die Meute da ist.

    Ihr solltet nicht zu tief schlafen. Und schon gar nicht nackt. Das kostet nur Zeit.

    LG
    Joe

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