Sonntag, 19. August 2012

Ihn loswerden

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Nadja?" Nadja schreckte aus ihren GEdanken hoch und sah Mary verwirrt an. "Träumst du? Gib mir bitte das destilierte Wasser.", wiederholte Mary ihre Bitte zum zweiten Mal. "Äh ja, klar." Nadja griff nach der Flasche und reichte sie an Mary hinüber. "Das daneben. Das ist Schwefelsäure. Wenn ich die reinkippe fliegt uns der halbe Tisch um die Ohren.", meinte Mary ganz ruhig. Verdattert stellte Nadja die Flasche zurück und griff nun nach der richtigen. "Danke.", meine Mary seufzend.

Mit Nadja den Laborplatz zu teilen war für Mary noch nie besonders vorteilhaft gewesen. Was sie über Chemie wusste und auch was sie wissen wollte, war deutlich zu wenig um wirklich weiter zu kommen. So waren ihre gemeinsamen Projekte eher von der simpleren Sorte. Doch heute war etwas Anderes im Busch, als Nadjas übliches Desinteresse am Chemieunterricht. "Willst du mir sagen, was los ist?", probierte Mary es halblaut, damit nicht die ganze Klasse es mitbekam. Nadja nickte. "In der Pause. Okay?" Mary machte große Augen. Sie hatte nicht mit etwas wrklich ernstem gerechnet, sondern mehr mit irgendwelchen schwangerschaftsbedingten Gefühlsschwankungen. Doch Nadjas ernster Tonfall und ihr trauriges Gesicht verrieten mehr.

Es dauerte bis zur großen Frühstückspause, bis sich eine Gelegenheit zu reden ergab. Die beiden Mädchen hatten sich am Kaffeeautomaten in der Kantine etwas zu trinken besorgt. Mary ihren obligatorischen Milchkaffee und Nadja war auf Kakao umgestiegen. Dann zogen sie sich für die restlichen 20 Minuten der Pause in einen der hnteren Winkel des Schulgeländes zurück und setzten sich auf eine Bank. "Na, nun aber raus mit der Sprache, warum du mich eben in die Luft sprengen wolltest.", verlangte sie freundschaftlich und schlürfte an ihrem Kaffee.

Nadja starrte vor sich auf den Boden und hielt ihren Kakao achtlos fest. "Mein Vater ist hier.", meinte sie dann, ohne den Kopf zu heben. "Was?! Wo, hier?", kiekste Mary ungläubig. "Hier in Seattle.", präzisierte Nadja dan. "Aber wie kommt er hierher? Und was will er hier?", meinte Mary jetzt etwas ruhiger. "Ich habe keine Ahnung. Ich habe auch noch nicht mit ihm gesprochen. Er lauert wohl in der Nähe der Wohnung meiner Mutter herum." "Oh Gott.", entfuhr es Mary nur einfach und sie griff nach Nadjas Hand. In der selben Sekunde wurde ihr klar, dass es wohl besser gewesen wäre, etwas zuversichtlicher zu klingen. "Vielleicht will er sich entschuldigen?", probierte sie es direkt.

Ein verächtliches Lachen von Nadja war die Antwort. "Entschuldigen? Der? Schon vergessen, als ich nach einem knappen halben Jahr wieder zu meiner Familie gefahren bin, hat er noch am ersten Abend den Typen wegen dem ich weggelaufen war, wieder zum Abendessen eingeladen. Und am nächsten Morgen hat er mich in meinem Hotelzimmer überfallen und versucht mit Gewalt aufs Standesamt zu schleifen." Ihre Stimme kam immer mehr in Rage während sie das sprach. Mary sah sie erschreckt an. "Und was willst du jetzt machen?" Nadja atmete etwas kurz. Sie hatte während ihrer kleinen Rede nicht einmal Luft geholt. "Ihn loswerden!"

2 Kommentare:

  1. Hm... Die Frage ist, wie will sie ihren Vater nur loswerden? Niederschlagen und in irgendeinen Tümpel werfen, wäre eine eher ungeschickte Lösung. Auch wenn ich nichts dagegen hätte, dass der Schweinekerl noch seine Rechnung bezahlt.

    ich fürchte, einmal mehr wird Nadja auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Sie muss es Joe berichten, damit der juristische Schritte einleiten kann. Und vielleich auch noch Bodyguards an Marias und Lelyas Seite stellt.
    Außerdem sollte mal irgendjemand an Nadjas Bruder denken, denn der hat ja auch noch ein Wörtchen mitzureden - solange er vernünftiges Zeug von sich gibt.

    Alleine wird Nadja wieder einmal nicht viel ausrichten können. Und wieder bewährt sich Mary als gute Freundin. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass das deutlich ärmere Leben Marys ebenso deutlich weniger abwechslungsreich ist als Nadjas. Geld scheint also nicht vor Schicksalsschlägen zu schützen. Gut zu wissen. Trotzdem hätte ich gerne einen Millionär als Mann. Und dann würde ich Geoffrey abwerben :D

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  2. Ihn los werden ist eine gute Idee, nur wie? Versenken klingt zwar gut, aber das wäre eindeutig Gewässerverschmutzung^^.
    Ich finde, die sollten endlich Joe einschalten, der sich dann mit Grant beraten kann und vielleicht juristische Spitzfindigkeiten aus dem Hut zaubert, um den lieben Papa schnell wieder abzuschieben. Oder wie lange ist das Touristenvisum gültig? Wenn es nicht ganz so lange geht, wäre ein ausgedehnter Urlaub doch auch eine Möglichkeit erstmal dem Ärger aus dem Weg zu gehen. Er muss ja irgendwo hin, sei es Nachts zum Schlafen oder auch tagsüber. Irgendwann geht ihm schon die Kohle aus und er bekommt auch so Schwierigkeiten. In den USA gibt es nicht nur nette Leute, irgendwann (hoffentlich ganz bald) kommt er an die nicht so netten^^.
    Und Kay? Vielleicht hat Geoffrey ja einen Bruder, den will ich dann^^

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