Dienstag, 24. Mai 2011

Zum Flughafen bitte

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Am nächsten Tag fuhr Joe nicht ins Büro. "Es kann spät werden heute Abend. Ich habe viel zu erledigen.", verabschiedete er sich von Nadja. "Dann warte ich dort auf dich, wo du mich finden wirst.", grinste sie schelmisch und rieb sich an seiner frisch rasierten Wange. Seufzend gab sie ihm noch einen Kuss. Dann huschte er aus dem Haus und in die Limousiene, welche ihn jeden Morgen zur Arbeit brachte.

Doch heute fuhr er nicht ins Büro. Er hatte seiner Sekretärin gesagt, sie möge alle Anrufe auf das Handy umleiten und fällige Unterschriften würde er am nächsten Tag leisten. Im Moment lag kein größeres Projekt an, so dass ein Tag Fehlen im Büro sich nicht weiter bemerkbar machte. Die halbe Nacht hatte Joe wach im Bett gelegen. Er hatte Nadjas ruhigem Atem gelauscht und genossen, wie sie sich im Bett an ihn schmiegte. Er selbst hatte kaum schlafen können. Immer wieder hatte er überlegt, ob er sich tatsächlich vollends auf Nadja einlassen wollte. Doch egal, wie er es drehte und wendete: Nadja war sein ein und alles. Seit sie da war, war er erfolgreicher im Job und fühlte sich besser.

Nun überlegte er immer noch, wo er wohl finden würde, was er suchte. Seine Mutter war um Weihnachten letztes Jahr überstürzt aus dem Haus seiner Eltern ausgezogen. Offiziell waren die Eltern noch verheiratet. Aber seine Mutter lebte jetzt in Helena, Montana in einem kleinen Appartement und trieb es mit einem anderen Kerl. Er glaubte nicht daran, dass sie es mitgenommen hatte, als sie damals abgehaufen war. Also würde er in sein Elternhaus nach Kalifornien fliegen und es dort suchen. Das zog allerdings nach sich, dass er sich mit seinem Vater auseinander setzen musste. Und dazu hatte er eigentlich keine Lust. Doch es führte kein Weg daran vorbei.

Die Limousine steuerte den Flughafen an und setze Joe an der First Class Lounge ab. Gepäck hatte er keines dabei. Nur seine Laptoptasche, welche er über die Schulter trug. Schließlich hatte er vor, spätestens am Abend wieder zurück zu sein. Er buchte das Flugticket und bestellte auch sofort einen Wagen, der ihn in Kalifornien vom Flughafen abholen würde. Als er auf das Boarding wartete, spielte er mit seinem Handy. Doch mehr aus Verlegenheit. Er wusste genau, dass er seinen Vater anrufen musste.


Nadja hatte nicht nachgefragt, was Joe heute länger im Büro halten würde. Er erzählte ihr zwar einiges, was in der Firma vorging, doch lang nicht alles. Und es kam immer wieder mal vor, dass er später heim kam. Allerdings war Joe heute Morgen etwas angespannt gewesen. Während sie in die Schule düste und ihre eigene gute Laune damit ausdrückte, dass sie aus voller Kehle den Song im Radio mitsang, überlegte sie, dass sie ihn ja eigentlich nach der Schule mal wieder besuchen könnte. Dann würde ihm der Tag nicht so lang. Und vielleicht hatte er ja sogar ein paar Minuten übrig. Nadja grinste und sauste weiter durch die Straßen.

2 Kommentare:

  1. Aaaargh.. das stinkt gewaltig nach neuen Missverständnissen. Wieso ist er nicht in seinem Büro? Er verheimlicht mir was! Wieso hat er Geheimnisse vor mir?
    Wenn er jetzt noch seinen Rückflug verpeilt und über Nacht weg bleibt, ahne ich katastrophale Verwicklungen!

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  2. Dabei wäre es so einfach gewesen zu sagen..."ich muss mal meinen dad besuchen" :)
    und wenn dann noch die sekretärin sagt er ist weg geflogen für einen tag...hm könnte man ja denken er fliegt nach aramoa ...mal schnell ein "weg stecken" :D ...und dann ist die nadja traurig und glaubt ihm seine blöde geschichte mit dem dad natürlich nicht, weil das wäre doch so einfach gewesen die wahrheit zu sagen.

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