Sonntag, 8. Mai 2011

Elterngeschichten

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Den Rest des Urlaubes verbrachten die Mädchen gemütlich in San Diego im Wesentlichen im Wechsel zwischen dem Strand und ihrer Hotelanlage. Gretchen musste sich noch oft ihre paranoiden Ausbrüche der Nacht aufs Brot schmieren lassen. Doch irgendwann verlor sogar das seinen Reiz. Wirklich böse war ihr niemand. Auch nicht auf den Panikausbruch während der Grenzkontrolle. Es hatte zwar anfangs etwas Gemaule deswegen gegeben, doch Gretchen schämte sich so sehr dafür, dass sie schon aus eigenem Antrieb für den Rest des Urlaubs fast den gesamten Küchendienst übernahm.

Unklarheit herrschte in der Gruppe nun auch darüber, was sie den Eltern gegenüber zugeben sollten. Nadja hatte schon am nächsten Tag beim Telefonieren mit Joe alles erzählt. Joe war sehr stolz gewesen und machte keinen Hehl aus seiner Freude, dass es den Mädchen gelungen war Sebastian einbuchten zu lassen. Bei Joe bestand aber auch wenig Gefahr, dass er es anders sehen können und außerdem war ja nicht zu erwarten, dass er sich mit den Eltern der Anderen darüber austauschen würde, was im Urlaub der Mädchen passiert war.

Für Mary, Gretchen, Linda und Ashley war die Frage nicht so einfach. Lindas und Ashleys Eltern kannten sich sehr gut. Und auch mit den restlichen kamen sie wenigstens bei Elternabenden oder sonstigen Schulveranstaltungen schon mal in Kontakt. Wenn man also zu Hause eine Gesschichte erzählen wollte, dann müsste es schon überall die Gleiche sein. Unklar war auch, ob und was Sebastian wohl erzählen würde. Allerdings wanderte der ja nun hoffentlich ohne Unterbrechung ins Gefängnis. Er würde es also vermutlich nur seinen Eltern erzählen.

Was aber, wenn er Gelgenheit bekam es anderen zu erzählen. Martin zum Beispiel oder wenn seine Eltern es weiter trugen. Im schlimmsten Fall direkt an die anderen Eltern. Vermutlich noch mit irgendwelchen Beschwerden oder gar dem Wunsch nach Bestrafung. Als der Gedanke aufkam von Sebastians Eltern in den USA noch einmal angezeigt zu werden wegen der Geschichte, sackte die Stimmung erheblich in den Keller. Doch Nadja konnte das schnell entschärfen. Ein kurzes Telefonat mit Grant, dem Anwalt und Leiter der Rechtsabteilung von Joes Firma, ergab, dass hier zumindest von Polizei und Justiz kein Ungemach drohte. Das Beauftragen von Schlägern war zwar strenggenommen eine Straftat. Aber da es in Mexiko passiert war, es keine Zeugen gab und die ganze Angelegenheit ja zumindest körperlich auch für Sebastian sehr glimpflich ausgegangen war, würde es nie und nimmer für eine Anklage reichen.

Dennoch blieb der schale Geschmack, dass dieser unerlaubte Ausflug herauskommen könnte und das positive Ergebnis, einen entlaufenen Sträfling eingefangen zu haben, im Nachhinein nicht recht gewürdigt würde. Nach endlosen Diskussionen am Pool und abends auf dem Zimmer entschieden sie sich alle vier dicht zu halten. Und natürlich versprach auch Nadja nichts zu verraten.

2 Kommentare:

  1. Wo kein Richter, da kein Kläger. Sie brauchen doch gar nicht dichtzuhalten. Natürlich muss man das nicht rausposaunen, aber ich denke nicht, dass die amerikanischen Staatsanwälte sich für eine Straftat in Mexico interessieren.
    Wie auch immer, Joe wird es sicher von Nadja erfahren, weil sie ja keine Geheimnisse vor ihm hat... ODER?

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  2. Man sollte nicht ohne Kaffee getrunken zu haben lesen.. *kicher* OK, Joe weiß es schon und trotzdem denke ich nach wie vor, dass die Mädels sich auf Grant verlassen können. So, und nu trink ich noch mehr Kaffeeeeeeeeee

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