Sonntag, 29. Mai 2011

Ein halber Tag

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja und Mary düsten im Golf durch die Straßen. Nadjas Laune hatte sich erheblich gebessert und nun freute sie sich tierisch darauf Joe im Büro zu besuchen. Sie malte sich schon aus, was er für Augen machen würde, wenn sie ihn für eine kleine Weile von seiner Arbeit abhielt. Schließlich waren sie am Haus von Marys Eltern angekommen. "Bis Morgen.", verabschiedeten sie sich.

Nadja düste wieder los und schlängelte sich jetzt in das Gewerbegebiet, wo das Gebäude der Netcorp lag. Inzwischen hatte sie natürlich längste eine eigene Chipkarte um sich die Schranke zu öffnen. Sie sauste über den Parkplatz und stellte ihren Golf GTI frech auf den Parkplatz der mit CEO beschriftet war. Joe ließ sich normalerweise von einer Limousine zur Arbeit bringen, damit er die Zeit im Auto nutzen konnte um noch etwas zu arbeiten und somit mehr Zeit für Nadja hatte. Aber sein Parkplatz war natürlich dennoch da.

Sie stieg aus dem Wagen und nahm die paar Schritte zum Eingang. Auch hier funktionierte ihre Chipkarte natürlich und wenig später stand sie im Aufzug. Es war ihr nach wie vor ein bisschen unangenehm an der Sekretärin vorbei zu gehen. Ihr war nicht ganz klar, wieviel diese Frau wirklich wusste. Doch den Gedanken verdrängte sie erfolgreich. Niemand würde es wagen in Joes Büro zu kommen. Insofern konnte sie auch niemand überraschen.


Joe und sein Vater hatten sich für eine ganze Weile stumm angesehen. Gregory seufzte einmal um die Stille zu unterbrechen. "Ich kann dir das nicht ausreden, Oder?", fragte er leise. "Niemals.", gab Joe sofort zurück, "Ich werde Nadja nicht in den Wind schießen. Ich will sie heiraten. Mit oder ohne deinen Segen." Er machte eine kurze Pause. Der nächste Satz ging ihm nicht so leicht von der Hand. "Aber mit wäre es mir lieber.", gab er zu. Sein Vater seufzte noch einmal. "Das hätte ich mir nicht träumen lassen. Mein Sohn heiratet eine orthodoxe Christin die zwölf Jahre jünger ist als er. Hätte mir das einer vor 20 Jahren erzählt hätte ich ihn ausgelacht." Joe grinste ein bisschen überlegen. "Ich hätte es aber wohl selbst auch nicht geglaubt."

Das kleine schwarze Schmuckkästchen sah völlig unscheinbar aus. "Sei froh, das ich daran gedacht habe den Ring einzufordern. Deine Mutter hätte ihn beinahe mitgenommen, als sie ihre Sachen geholthat.", erklärte Gregory. Er schüttelte sich einmal mehr, als er an die unschöne Szene dachte. Joe nickte nur. In Gedanken war er schon wieder am Flughafen. Wenn alles glatt lief wäre er kurz nach dem Mittagessen schon wieder zurück in Seattle und spätestens um zwei könnte er sogar schon wieder im Büro sein. Dann war kaum ein halber Tag für diese Aktion draufgegangen.

1 Kommentar:

  1. Na also! Besser Ring weg als Sohn weg. Geht doch! Papa Joe weiß also doch noch, dass Nachgeben manchmal klüger ist. Find ich gut!

    Das Problem hat sich nur leider ein wenig verlagert. Wenn Joe jetzt nicht aufpasst hat er zwar den Ring aber keine Nadja mehr. Wobei es ja nicht sein kann, dass Nadja gleich ausflippt, weil Joe nicht im Büro ist *üblerleg*
    Hm.. Doch.. die kann neuerdings ja auch zicken. Hoffentlich nicht jetzt!

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