Dienstag, 17. Mai 2011

Noctambule II: "Ich hasse George!"

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II

Angewidert spuckte sie Georges Blut aus und kam torkelnd hoch. Aber Sergej war schon mitten in seinem Element. Er stieß Anya an eine Hauswand zurück und stürzte sich mit geballten Fäusten auf seinen Gegner.
Anya ließ die Beiden nicht aus den Augen. Sergejs Fäuste hagelten in gezielten Schlägen auf George ein. Er traf sein Gesicht, zielte aber danach mehrfach auf die kurzen Rippen. George kam nicht dazu, sich gezielt zu wehren.

Die harten Schläge ließen ihn zurück taumeln und raubten ihm teilweise die Kraft, gerade zu stehen.
Endlich hatte er genug Abstand gewonnen, um weit auszuholen. Er traf Sergej in den Unterleib und grinste bösartig, als dieser stöhnend zusammensackte.
Sofort stieß Anya sich mit wütendem Fauchen ab und startete durch. George ahnte, dass er gegen Beide nicht genug Ausdauer hatte. Sie würden sich mit ihren Angriffen abwechseln und auch wenn Anya die Schwächere und Unerfahrenere von Beiden war, so hatte sie ihn dennoch schon einmal außer Gefecht gesetzt und nun schon wieder verletzt.
Seine Wunde am Hals schmerzte heftig und hörte noch nicht auf zu bluten. Er ergriff die Flucht und sprang eine Mauer hoch. In rasendem Tempo erklomm er eine Hauswand entlang der Regenrinne und erreichte das Dach.
Anya bremste ab und sah ihm nach. Ihr war klar, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Sie hörte sein hämisches Lachen, als er auf der anderen Seite des Daches verschwand und drehte sich zu Sergej um.
Der rappelte sich gerade wieder in eine aufrechte Position aber sein Gesicht war schmerzverzerrt. Anya eilte besorgt zu ihm.
"Sergej! Danke!" Sie griff stützend um seine Taille und er nutzte dankbar ihre Hilfe und lehnte sich keuchend gegen sie. Anya musste sich mit einiger Kraft gegen sein Gewicht stemmen.
"Nichts zu danken." stöhnte er jappsend. Anya strich fürsorglich seine Strähne aus seinem Gesicht.
"Ohne dich wäre ich verloren gewesen." meinte sie leise. "Du hast mich schon wieder vor ihm gerettet." Sergej rang sich ein mühsames Lächeln ab.
"Tja. Er hat sich zu sehr auf dich konzentriert. Ich spürte ihn in der Nähe. Dich findet man ja nicht!" Sein Ton war nur gespielt vorwurfsvoll, aber wieder einmal fühlte sich Anya wie ein Krüppel und senkte den Kopf.
"Kannst du gehen?" lenkte sie das Gespräch ab. Sergej nickte und humpelte eine Weile schweigend neben ihr her, bis er sich allmählich wieder erholte und aufrechter ging.
"Er lauert uns auf." begann Sergej das Gespräch nach einer langen Zeit des Schweigens. Anya nickte seufzend.
"Wir dürfen nicht mehr alleine unterwegs sein. Ich spüre außer ihm und Armand niemanden hier, aber wir dürfen uns nicht darauf verlassen. Und besonders du wirst nicht mehr alleine raus gehen." beschloss Sergej.
Anya blickte zu ihm auf. Ihr passte es nicht, dass er über sie bestimmte und sie musste sich beherrschen, damit sie ihm nicht widersprach. Schließlich sorgte sich Sergej um ihre Sicherheit und sprach gewiss im Sinne Armands.
Mit einem weiteren Seufzen führte sie Sergej aus Marseille heraus bis er alleine weitergehen konnte.
"Ich hasse George." meinte sie leise. Sergej legte den Arm um sie und drückte sie leicht.
"Ich auch, Kleine. Ich auch."

1 Kommentar:

  1. Was passiert eigentlich wenn ein Vampir Vampirblut trinkt?

    Und leider hatte ich recht. Sie haben es nicht drauf den Typen zu zweit in die niedersten Zirkel der Hölle zu prügeln...

    Die Sicherheitsvorkehrungen sind jedenfalls nicht unberechtigt. Ich bin gespannt.

    Bekommt George schnell raus, wo sie nun alle wohnen? Und wenn ja, was nutzt ihm das? Kann er das Haus angreifen oder sie erneut verpfeifen?

    Gruß
    Joe

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