Donnerstag, 19. Mai 2011

Guter Rat

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lange noch lag Nadja im Bett und starrte im Dunklen an die Decke. Was war das eben gewesen, was sie da im Wohnzimmer ausdiskutiert hatten? Nun eigentlich hatten sie gar nicht diskutiert. Er hatte ihr schlimme Dinge in den Mund gelegt und sie hatte sich doch nur gewehrt. Wieder spürte sie den Kloß im Hals, der schon im Wohnzimmer festgesessen hatte. Glaubte er wirklich sie würde ihn so mir nichts dir nichts verlassen? Sie liebte ihn doch auch und sie würde es nie übers Herz bringen an einen Ort zu gehen, wo sie monatelang von ihm getrennt war. Aber warum musste er das bestimmen?

Am nächsten Morgen war alles wieder normal zwischen ihnen. Zumindest vordergründig. Etwas verschlafen saß sie beim Frühstück und nagte an ihrem Bagel, während er erzählte was in den Tagen, wo sie in San Diego war, alles gewesen war. Sie hörte ihm lächelnd zu und als es soweit war, dass er ins Büro fuhr verabschiedeten sie sich mit einem außergewöhnlich intensivem Kuss an der Haustüre. Danach huschte Nadja in ihr Zimmer um sich anzuziehen.

Während sie sich ein paar sommerliche Klamotten überstreifete überlegte sie zu wem sie nun gehen sollte. Sie musste unbedingt mit jemand unbeteiligtem darüber reden. Ashley hatte auch einen Freund an der Schule. Wie würden die beiden es anstellen, wenn es Zeit war aufs College zu wechseln. Doch war das mit Ashley und ihrem Kerl so ernst wie mit ihr und Joe? Außerdem war es in der Clique zwar ein offenes Geheimnis, dass sie etwas mit Joe hatte, doch die offizielle Version war immer noch, dass sie nur bei ihm wohnte. Und irgedwie hatte sie Hemmungen es gerade Ashley gegenüber offen zuzugeben, dass sie Rat in Beziehungsfragen bräuchte.

Sie ließ sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch plumpsen und atmete tief durch. Dann beschloss sie ihre Mutter zu befragen. Mama lebte nun seit einem guten halben Jahr mit ihrer kleinen Schwester auch in Seattle. Sie hatte einen Job als Fremdsprachensekretärin angenommen. Doch Mama müsste jeden Augenblick zur Arbeit. Die Uhr zeigte, dass es inzwischen schon kurz nach acht Uhr morgens war. Aber vielleicht konnte sie sich mit ihrer Mama zum Mittagessen treffen? Sie sahen sich zwar ohnehin wenigstens einmal die Woche, doch hiermit wollte sie nun nicht länger warten.

Sie wählte das Mobiltelefon ihrer Mutter an und wartete ungeduldig, dass sie abnahm. "Guten Morgen, mein Kind.", sagte Mutter fröhlich und Nadja hörte ihre kleine Schwester im Hintergrund irgendetwas rumoren. "Mama, hast du heute Zeit?", kam Nadja nach einer kurzen Begrüßung direkt zur Sache. "Na klar! Ich hab immer Zeit für dich. Magst du heute Abend vorbeikommen?" "Ich möchte mit dir unter vier Augen reden. Können wir uns zum Mittagessen treffen?", schlug sie direkt vor. "Ui. Das klingt ernst. Ist alles in Ordnung?", hakte Mutter noch nach. "Ja. Alles in Ordnung. Ich muss nur mit dir reden." Sie verabredeten sich in einem Restaurant in der Nähe von der Arbeitsstelle ihrer Mutter. Dann legten sie auf. Nervös spielte Nadja mit dem Telefon. Es waren noch über vier Stunden bis es soweit war. Mühsam versuchte sie ihre eigenen Gedanken zu ordnen.

1 Kommentar:

  1. Gutes Kind! Am Besten wird Mama Rat wissen. Obwohl ich denke, dass es nicht so einfach sein wird, Mama gegenüber ganz offen zu sein.
    Immerhin hat Nadja Mama gegenüber ja vieles verschwiegen und ist einfach weggerannt. Ist das Verhältnis wieder so gut wie früher oder besser? Oder kommt es jetzt da auch noch zu Missverständnissen?
    Glaub ich aber irgendwie nicht. Mama ist sicher überglücklich, dass Nadja auf sie zukommtn. Die Beiden führen ein Weibergespräch und hetzen über die Kerle *grins* Und den einen oder anderen guten Rat wird Mama sicher haben.

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