Montag, 16. Mai 2011

Noctambule II: Gefährlicher Heimweg

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II
Anya war auf ihrem Heimweg sehr nachdenklich. Ihr gefiel Miriams Einstellung nicht aber sie kam nicht darauf, was genau sie eigentlich störte.
Sie schlug den Weg nordöstlich aus der Stadt hinaus ein. Der Weg führte sie durch schmale Gassen, denn sie mied lieber die breiten Wege, auf denen noch immer Menschen unterwegs waren.
Hunger hatte sie keinen, aber sie fürchtete von irgendjemandem erkannt zu werden und hatte keine Lust, eine hastige Flucht antreten zu müssen.


Sie wischte die Gedanken an Miriam beiseite und beschloss, mit Armand darüber zu reden. Viel lieber wollte sie sich auf Armand freuen und sich ausmalen, was er mit ihr tun würde, wenn sie beide wieder zuhause waren. Der Tag war lang und sie hätten noch genügend Zeit sich auszuruhen.
Der Schlag traf sie genau zwischen die Schulterblätter und das mit solcher Wucht, dass sie mehrere Meter durch die Luft flog und sehr unsanft auf das Kopfsteinpflaster prallte.
Stöhnend und verwirrt rappelte sie sich hoch. Sie war gerade auf allen Vieren, als ihr Kopf an den Haaren gepackt und zurückgezerrt wurde. Die Kraft, mit der sie gepackt wurde, war enorm. Aufschreiend kam sie wieder auf die Beine und begann um sich zu schlagen. Der nächste Schlag traf sie hart an der Schläfe. Anya blieb die Luft weg, als der Schmerz in ihrem Kopf explodierte. Sie spürte kaum, wie sie auf dem Boden aufschlug und versuchte nur noch, die Augen offen zu halten, um ihren Angreifer endlich erkennen zu können.
Es war George, der nun über sie kam und ihre schlagenden Hände einfing. Lächelnd presste er ihre Arme auf den Boden und kam mit dem Gesicht nah an ihres heran.
"Ich habe dich vermisst, kleine Schlampe." raunte er nun leise. Anya rang nach Luft und versuchte, neue Kräfte zu sammeln.
"Ich hab noch ein paar Dinge gut bei dir. Allein für den Tritt, den du mir verpasst hast. Sowas nehme ich übel, weißt du?" Georges Stimme war sanft und ruhig. Siegessicher. Anya spürte eine heftige Übelkeit aufsteigen und bäumte sich auf. Sie überrumpelte George mit ihrer Kraft und bekam eine Hand frei. Sofort schlug sie zu, genau auf seine Nase. George fluchte schmerzerfüllt und versuchte ihre Hand wieder einzufangen. Dass sie sich aufbäumte und unter ihm wand, erschwerte seine Versuche, sie ruhig zu stellen und sie schaffte es noch einmal. Ihre Fingernägel zogen drei tiefe Risse über sein Gesicht. George fauchte laut auf, holte aus und verpasste ihr einen Hagel Ohrfeigen.
Anya war nicht geübt genug in Kämpfen, um gewisse Schmerzen einzustecken und dafür die Möglichkeit einer neuen Angriffswelle abzuwarten. Unwillkürlich schob sie schützend ihren freien Arm über das Gesicht und George griff zu. Wieder hatte er sie in der Mangel und musste nun nur noch ihren zappelnden Körper bezwingen.
"Ich nehme dich immer noch nicht wahr. Du kannst Armand nicht fühlen und nicht rufen, habe ich Recht?" George lachte leise auf und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Als er ihre Brüste betrachtete, leckte er sich über die Lippen.
"Damals hast du mir nicht viel Spaß gemacht. Das werden wir jetzt nachholen." versprach er hungrig. Anya stieß ein hasserfülltes Zischen aus.
"Bastard!" fauchte sie und zeigte ihre spitzen Zähne. George achtete nicht auf sie und presste seine Beine an ihre Seiten, um sie ruhiger zu stellen.
Anya sparte sich weitere Beschimpfungen. Als George ihre zierlichen Handgelenke mit einer Hand umgriff, nutzte sie sofort die einzige Sekunde, in der sie etwas Spiel hatte. Sie riss ihre Hände aus seiner klammernden Hand, packte seinen Kopf und zerrte ihn zu sich herunter.
Er brüllte, als sie ihre Zähne in seinen Hals grub. Sie hatte schlecht getroffen und spürte den Muskelstrang zwischen ihren Zähnen. Die Hauptschlagader blieb unversehrt. Trotzdem riss sie wild den Kopf herum und zerfetzte seine Muskelfasern.
Als sie mit den Zähnen nachgreifen wollte, fuhr George zurück. Verblüfft bemerkte sie, dass er ganz von ihr abließ. Sie hatte nicht erwartet, mit ihrem Biss so viel zu erreichen.
Erst, als sie sich aufrichtete, um ihn sofort anzugreifen, wurde ihr klar, dass George von ihr herunter gerissen worden war. Sergej stand breitbeinig neben ihr und schleuderte George etliche Meter von Anya weg.

2 Kommentare:

  1. Puhhh! Das war aber in letzter Sekunde!

    Anya braucht definitiv mehr Kampftraining. Es sollte wenigstens zu jedem Zeitpunkt dazu reichen, sich ihm zu entwinden und weglaufen zu können.

    Sergej kann ja nicht jedes mal da sein. Schwierig ist vor allem, dass ihre mentalen Fähgikeiten sich ja nicht zu entwickeln scheinen. Sie ist auf ewig unsichtbar. Das sollte man doch auch irgendwie nutzen können.

    Ich würde ja offen und wünschen, dass nun, wo George gegen zwei kämpfen muss er nun auch das zeitliche segnet. Doch dann wäre das Buch vermutlich ein wenig kurz. :D

    Auf ins Gefecht!

    Gruß
    Joe

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  2. Ouhh mein Gott....wenn das so weitergeht dann habe ich glaube ich mehr Kaugummi in einem Monat verbraucht wie andere in einem ganzen Jahr :)

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