Dienstag, 17. Mai 2011

Selbst entscheiden

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Erwartungsvoll schaute Joe Nadja an. Sie hatte einige Sekunden nachgedacht, doch zu einem Ergebnis war sie nicht gekommen. "Ich weiß es nicht, wo ich nach der High School hin will.", gab sie schließlich zu. Für einen Augenblick hatte sie reflexartig sagen wollen, sie werde natürlich in Seattle bei ihm bleiben. Andererseits wusste sie genau, dass man mit einem Zeugnis von ihrer Eliteschule gute Chancen hatte sich auch an einem der besseren Colleges zu bewerben. Und sie hatte bislang einfach noch nicht entschieden ob sie das wollte.

"Du willst also nicht hierbleiben?", legte er ihr in den Mund. Nadja machte ein gekränktes Gesicht. "Das habe ich doch gar nicht gesagt!", protestierte sie. "Ich weiß schon, du hast gesagt, dass du es nicht weißt. Also hast du zumindest darüber nachgedacht, weg zu gehen." Joe seufzte einmal vernehmlich und Nadja starrte ihn an. "Ich... ", stammelte sie, "Ja das habe ich. Aber ich weiss nicht ob ich das will!", bekräftigte sie nochmals.

"Und wann hattest du vor mit mir darüber zu reden?", bohrte Joe weiter. Nadja wusste nicht recht, wie ihr geschah. Der Urlaub war gerade erst vorbei. Die Sommerferien endeten erst nächste Woche und sicherlich musste man die Frage nach dem richtigen College zeitig klären. Doch selbst in einem halben Jahr wäre sie noch früh genug dran. Andere klärten die Frage erst im Sommer nach ihrem Abschluss. "Wenn ich weiss, was ich will!", meinte sie patzig. Was dachte er sich eigentlich? Sie konnte doch ohne sein Geld ohnehin auf kein College gehen. Warum machte er jetzt so einen Wind darum. Sie spürte plötzlich einen Kloß im Hals.

Etwas verdattert blickte Joe sie an. "Und was ich will ist dir ganz egal?", platzte es aus ihm heraus und im selben Augenblick hasste er sich dafür. Doch jetzt hatte er einen Stein losgetreten. "Nein ist es nicht!", fauchte Nadja und richtete sich nun endgültig auf, "Aber mein ganzes Leben war immer davon bestimmt, was andere für das Beste hielten. Ich sage nicht, dass ich auf ein College weit weg will. Ich sage aber auch nicht, dass ich hierbleiben möchte. Ich will nur einmal eine Entscheidung über meine Zukunft selbst treffen."

Er schluckte heftig. "Aber ich dachte, du hast... Du... Ich meine...", ihm fiel nicht ein was er sagen sollte. "So is es wohl gewesen. Mein Vater wollte mir vorschreiben, wen ich heiraten soll. Welche Vorschriften man mir danach gemacht hat, sage ich lieber gar nicht. Und meine Schule hier in Seattle hast du für mich ausgesucht." Joe blickte sie völlig verstört an. "Aber du hast dich für mich entschieden?", meinte er traurig und spürte, wie Tränen in ihm aufstiegen. Nadja schnaufte immer noch und hatte Mühe sich zu beruhigen.

2 Kommentare:

  1. Huch? Hat Joe seine weibliche Seite entdeckt? Er zickt herum und bohrt und dann kommen ihm auch noch die Tränen.. oooooch..

    Wo bleibt der tüchtige Geschäftsmann? Den scheint er im Büro abzulegen. Gib dem mal jemand eine Maus oder ne Tastatur in die Hand, dann fängt er sich wieder. SO kommt er auf jeden Fall nicht bei Nadja weiter. Und ohooo... Mademoiselle wird erwachsen und besteht darauf, für sich selbst zu entscheiden :D Na dann mal los. Das riecht mächtig nach Drama und Missverständnissen und ich fürchte, ich werde in naher Zukunft wieder fauchen und spotzen, weil der Herr Autor uns wieder hängen lässt.

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  2. jaja er hat grad eigentlich alles falsch gemacht was man in dem moment falsch machen konnte ... jetzt kann man sich wirklich fragen ist das der joe in den sich nadja verliebt hat?!

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