Sonntag, 17. April 2011

Noctambule II: Danke

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule

Anya schrie, während Armand ihren Körper zeichnete. Die Weidenrute, die er sich vor dem Haus geholt hatte, zog heftige Striemen über ihre Haut. Rücken, Oberschenkel und Po wurden in aller Seelenruhe von ihm gezeichnet. Er genoss Anyas Winden und Zucken.
Immer wieder bäumte sie sich auf, ihr Gesicht war verzerrt und Tränen hingen in ihren Wimpern. Aber sie veränderte ihre Haltung nicht und zwang sich immer wieder zurück in ihre Grundstellung.


Hingerissen betrachtete Armand den zarten Körper vor sich. Seine Hand führt die Weidenrute behutsam und wissend. Er vermied zu harte Schläge und dosierte geübt und wissend. Auf seine Weise führte er ihren Körper, brachte sie zum Zucken und Aufbäumen und ließ ihr die Zeit, sich wieder zu beruhigen und zu sammeln.
Seine schwarzen Augen funkelten, während er um die kniende, kleine Frau herum ging und seine Nasenflügel blähten sich witternd. Auch wenn er die Süße ihres Blutes nie mehr würde genießen können, so lernte er eine neue Freude kennen. Ihr rauschendes Blut strömte Wärme aus und den Duft von frisch ausgestoßenem Adrenalin.
Dieser Duft vermischte sich mit ihrer Lust, die aus jeder Pore zu dringen schien. Während sie den Kopf aufwarf und einen neuen Schrei ausstieß, drängte sie ihm ihren Körper entgegen. Sie zog ihre Erregung aus ihrer Unterwerfung, aus der totalen Hingabe und dem tiefen Vertrauen, dass er auf sie aufpassen würde. Noch nie hatte Armand so tiefes Vertrauen erlebt. Eine neue Gier ergriff ihn und er musste sich selbst zur Raison zwingen, um es nicht zu übertreiben.
Er verstand seine Verantwortung, die sie ihm übertragen hatte. Seine Aufgabe war es, genau herauszufinden, wo ihre Grenze lag und wie viel sie bereit war zu geben. Eine Welle neuer, viel tieferer Erregung erfasste ihn und in seinen Lenden pulsierte es so heftig wie noch nie. Dankbarkeit durchströmte ihn, dass dieses kleine Wesen vor ihm sich ihm so überließ.
Diese neue Erkenntnis brachte ihn zum Stoppen. Verblüfft ließ er die Rute fallen und starrte auf den Striemenüberzogenen Körper vor sich. Fassungslos erkannte er, dass sie sogar ihre Heilung verzögerte und den Schmerz länger für ihn ertrug, denn die Striemen verschwanden nicht sofort, sondern leuchteten ihm rot entgegen.
Schwer atmend und stöhnend fiel ihr Kopf tief nach vorne und ihre blonden Haare bildeten einen Vorhang, der ihr Gesicht nur schemenhaft erkennen ließ. Ihre Arme zitterten und ihre Füße waren so angespannt, dass sie wie bei einer Tänzerin gespitzt waren.
Mit einem schnurrenden Laut sank Armand neben ihr auf die Knie. Sanft und zärtlich strich er mit der Fingerspitze über eine Strieme an ihrem Rücken. Mit geneigtem Kopf lauschte er ihrem tiefen, kehligen Stöhnen und betrachtete die Gänsehaut, die in kleinen Wellen seinem Finger folgte.
Zart schoben sich seine Finger zwischen ihre Beine und fanden die Quelle ihrer Lust. Anya raunte auf und warf den Kopf erneut in den Nacken. Sofort legte er seine große Hand um ihr Gesicht und beugte sich über sie. Seine Lippen forderten einen langen Kuss während seine Finger sie zum Beben brachten.
Anya stieß dumpfe Laute aus, die sich wie ein Summen in ihrem Kuss sammelten. Sie zitterte und ihr Herz schlug so heftig, dass sie Angst hatte, umzufallen und sich einfach gehen zu lassen. War es das, was Armand von ihr wollte? Die Unsicherheit zwang sie durchzuhalten. Sie spürte das Lächelnd auf Armands Lippen während des Kusses. Sie erwiderte es voller Glückseligkeit.
Auch Anya spürte das Neue in diesem Moment. Sie hatte nicht gewusst, dass sie ihren eigenen Körper so beherrschen konnte. Aber sie nutzte es mit aller Kraft, verhinderte die Heilung ihrer brennenden Haut und genoss den Schmerz selbst ebenso wie die Freude Armands daran, ihr diesen Schmerz zuzufügen.
Aber nun löste er etwas völlig anderes aus. Ihr Körper war kraftvoller und stärker denn je. Aber er war auch sensibler geworden. Sie war sich nicht sicher, ob das an ihrer Verwandlung lag oder an der neuen Bereitschaft, sich ihm völlig hinzugeben. Es war ihr auch egal. Sie begehrte ihn und sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers danach, von ihm genommen zu werden.
Als er sich von ihr löste und hinter sie kam, wusste sie, dass es soweit war. Keuchend senkte sie den Kopf und lauschte auf die Gefühle, die er gleich auslösen würde.
Er drang sanft und doch fordernd in sie ein und stieß dabei ein tiefes Knurren aus. Anya öffnete ihren Mund weit und schnappte nach Luft. Sie spürte seine linke Hand an ihrer Hüfte während seine rechte tief in ihre Haare griff und ihren Kopf noch weiter zurück zog. Er bog Anyas Körper weiter durch und zwang sie, sich noch weiter zu öffnen. Seine Stöße wurden tiefer und mächtiger. Anya stemmte sich gegen den Boden, versuchte seinem kraftvollen Rhythmus Stand zu halten und griff schließlich vor sich nach dem Bettpfosten, um sich daran festzuhalten.
Armand nutzte diese neue Haltung aus und schlang seinen Arm um ihren Oberkörper. So presste er ihren Rücken an seine Brust. Er wusste, dass die Striemen nun neu zu brennen begannen und genoss es, bei ihr auf diese Weise Schmerz und Lust zu vereinen. Anyas Stöhnen wurde hektischer und kurzatmiger.
Kleine, spitze Schreie wurden immer häufiger und spornten ihn an. Nur mühsam kontrollierte er noch sich selbst. Als er das feine Beben in ihrem Körper spürte, schloss er erleichtert die Augen und ließ sich gehen. Mit lautem Brüllen fiel er in seinen Orgasmus und pumpte sein Sperma tief in ihren Leib.
Anyas Schreie verebbten nur langsam. Sie rang nach Luft und wagte nicht, den Bettpfosten loszulassen aus Angst, kraftlos zusammenzubrechen. Sie umklammerte das Holz wie eine Ertrinkende. Lächelnd löste sich Armand von ihr und hob sie hoch. Sanft trug er sie die wenigen Schritte an die Bettseite und legte sie vorsichtig in den rauen Stoff. Dann legte er sich neben sie und zog sie an seine Seite.
Anya konnte nicht reden. Armand wollte es gar nicht. Er lauschte mit feinem Lächeln ihrem schnellen Puls und dem hechelnden Atem während sie versuchte, sich zu beruhigen. Als sie den Kopf drehte und versuchte, in sein Gesicht zu sehen, beugte er den Kopf zu ihr und sah sie fragend an.
"Danke." flüsterte sie erstickt. Verblüfft sah er eine kleine Träne in ihren Wimpern glitzern und strich sanft über ihre Wange. Er konnte nicht antworten. Zu sehr kämpfte er mit der heißen Woge, die ihn gerade überflutete und mit der er überhaupt nicht gerechnet hatte.

1 Kommentar:

  1. Ich hab mich schon gefragt, ob es an einer Frau nicht mehr zu riechen gibt als ihr Blut, wenn sie erregt ist. Und ich lag wohl richtig. :) Soll Armand sich jetzt mal auf ein paar andere Gerüche konzentrieren.

    Vampire können also ihre Selbstheilung verzögern? Macht die kleine Anya das bewusst, oder passiert es einfach, weil sie sich so sehr nach dem Gefühl sehnt, dass sie damals schon hatte, als er sie geschlagen hat?

    Die beiden haben jetzt also eine neue intensive Beziehung. Ein bisschen ist es wie früher. Ein bisschen ist es ganz anders. Schön, dass die zwei soviel Spaß haben. Jetzt kann Armand ja Sergej wieder rufen und sich bei einem Bier darüber unterhalten. :P

    LG
    Joe

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