Dienstag, 26. April 2011

20 Stunden Busreise

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Linda und Mary folgten Sebastian in einigem Abstand. Fast hätte er sie entdeckt, als er sich noch einmal umdrehte um einen letzten Blick auf sein Haus zu werfen. Doch einmal mehr hatten die beiden das Glück im Dunklen gestanden zu haben. Trotz des Absatndes bei der Verfolgung hatten sie keinerlei Schwierigkeiten ihn nicht zu verlieren. Der Lärm, den sein Koffer in die sonst fast totenstillen Straßen zauberte, war nicht zu überhören.

"Was meinst du, wo geht er hin?", fragte Linda interessiert, als sie um eine Ecke auf eine Hauptstraße einbogen. "Keine Ahnung. Aber er wird sich denken, dass wir ihn nicht in Ruhe lassen werden. Also haut er ab. Aber ich weiss ja nicht, wen der noch so kennt in Mexiko. Vielleicht will er zu einem Freund?"

Sebastian wechselte inzwischen alle paar Minuten die Hand, denn selbst der nur angekippte Koffer, wurde lansgam schwer und unangenehm zu tragen. Doch zum Glück kam der Busbahnhof langsam in Sichtweite. Er freute sich unheimlich, sich nicht verirrt zu haben, denn hier war er bisher nur bei seinem Streifzug am ersten Tag einmal vorbei gekommen. Endlich war er am Informationspunkt angekommen und stellte zufrieden den Koffer ab.

Der Bahnhof lag in nächtlicher Stille da. Einige Busse standen herum, jedoch ohne Beschriftung und auch ohne Beleuchtung. Es würde also noch bis zum Morgen dauern, ehe er hier weg kam. Das gab ihm wenigstens genügend Zeit, sich zu überlegen, wo er hinwollte. Eine große Karte von Mexiko war hier aufgehängt und die Fernbuslinien eingezeichnet. Schon bei seinem letzten Besuch hier, war sie ihm aufgefallen. Doch nun nahm er sie genauer unter die Lupe. Sofort fiel ihm, trotz mangelnder Spanischkenntnisse, auf, dass er die Größe Mexikos erheblich unterschätzt hatte. Neben den Linien mit dem Busverbindungen stand die Stundenanzahl, welche die Reise wohl in etwa dauern würde. Und schon bis zur Nachbarstadt Ensenada brauchte man wohl fast zwei Stunden.

Etwas enttäuscht stand er nun vor der Karte. Sein ursprünglicher Plan war es gewesen, so weit wie möglich von den USA wag zu kommen. Doch bis ans andere Ende Mexikos waren es wohl gute drei Tage mit dem Bus. Und für ein Flugticket würde sein Geld nie und nimmer reichen. Seufzend begann er genauer zu überlegen. Mit seinem schlechten Spanisch war er darauf angewiesen, dass andere Leute Englisch sprachen. Also würde er am besten in einem Touristenort bleiben. Dort war die Chance, mit Englisch durchzukommen am höchsten. Und Touristenorte waren doch immer an der Küste. Langsam fuhr er mit dem Finger die Westküste entlang und blieb schließlich bei der Stadt La Paz, am Californischen Golf hängen. Bis dahin wären es etwa 20 Stunden Busreise, rechnete er zusammen. Das konnte man machen. Mühsam begann er nun zusammen zu rechnen, was ein Ticket bis dort wohl kosten würde.


Mary hatte die Straßenschilder abgelesen und tippte nun die SMS in ihr Handy. "Der hat vor hier zu warten. Das macht die Sache wirklich einfach.", grinste sie. Dann drückte sie auf Senden.

2 Kommentare:

  1. Ich stelle mir gerade vor, wie du Mexico studiert hast, recherchiertest und selbst stauntest, wie lang einige Fahrten mit dem Bus sein müssen :-)
    Schließlich staune ich ja selbst bei meinen vielen Recherchen.
    Tja, da muss der arme, arme Basti nun auf einer harten Bank liegen und wird sicher versuchen, ein wenig zu dösen. Vielleicht ist das ein Vorgeschmack auf die Pritsche im Knast. Hoffe ich!

    Marys SMS dürfte hilfreich sein. Bin mal gespannt, ob da nun drei Schränke auftauchen, den Footballspieler auf der Bank am Kragen schnappen und zusammenfalten oder ob es noch eine Verfolgungsjagd geben wird, bei der Basti sogar seinen blöden Koffer stehen lässt. Hoffentlich kriegen die ihn!

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  2. hoffentlich klappt alles reibungslos ...aber warum auch nicht. wenn die jetzt gleich losfahren sind sie inner viertelstunde bei basti und in paar stunden über der grenze.

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