Donnerstag, 28. April 2011

Was nötig ist

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hatte Mühe dem dunklen Wagen zu folgen. Sie hatte genickt als Juan seine Hilfe angeboten hatte. Daraufhin hatte Juan stumpf die beiden Kerle vom Sofa auf Spanisch kommandiert. Alle waren hinausgegangen und just in diesem Augenblick kam die SMS von Mary an. Felipe wusste schon aus den Straßennamen sofort, welcher Busbahnhof gemeint war und übersetzte es für die beiden Männer.

Dann verteilte man sich auf die Wagen. Die beiden Männer von Juan nahmen eine etwas heruntergekommene schwarze Limousine und erkläreten stumpf, sie würden vorfahren. Felipe stieg wieder auf den Beifahrersitz des Vans und die wilde Jagd durch die Stadt begann.

Alles war so schnell gegangen, dass Nadja überhaupt nicht richtig hatte nachdenken können. Gretchen war es, die sie aus ihrer gedanklichen Lethargie riss. "Was passiert nun, Nadja?" Nadja war voll darauf konzentriert gewesen, den Wagen, dem sie folgten, nicht zu verlieren und zuckte regelgrecht zusammen als Gretchens Frage an ihr Ohr drang. "Wie meinst du das?", gab sie erstmal nur zurück. "Was werden die beiden Kerle mit Sebastian machen?", bohrte Gretchen wieder scharf.

"Sie werden ihn über die Grenze bringen. So hat es ihr Boss, Juan, mir versprochen." Nadja wagte gar nicht auf den Tacho zu sehen. Sie waren mit über 80 Sachen in den engen Straßen unterwegs. "Und wenn er nicht freiwillig mitgeht? Er wird nicht freiwillig mitgehen.", kam die mahnende Stimme wieder von der Rückbank. "Ich weiss es nicht!", platzte sie nun genervt heraus.

"Was ist das Problem?", wollte Felipe nun wissen, der zwar verstanden hatte, was die Mädchen geredet hatten, aber nicht warum Nadja auf einmal so genervt und Gretchens o besorgt klang. "Sie werden ihn schlagen?", gab Gretchen, halb als Frage, halb der Antwort schon gewiss, an Felipe. Der zuckte allerdings nur die Schultern. "Sie werden ihn zur Grenzsstation bringen und dort aus dem Auto lassen. Sie werden ihn nicht schlagen. Aber wenn er wild wird, werden sie Gewalt benutzen um ihn in den Wagen zu bringen." Gretchen schluckte hörbar. Nadja war mit der Antwort eigentlich schon zufrieden und nickte: "Das ist doch gut.", meinte sie jetzt energisch.

"Es ist doch verboten, was die Männer tun. Nur die Polizei darf jemand bestrafen.", beharrte Gretchen nun weiter. Felipe versuchte es noch einmal. "Die Männer werden Sebastian nicht bestrafen. Die Strafe für Sebastian ist das Gefägnis in Amerika. Nicht Schläge von zwei Männern in Mexiko! Sie machen nur, was nötig ist, ihn in den Wagen zu bekommen." Nadja seufzte tief. "Gretchen, du bist wirklich eine gute Seele. Der Kerl ist über dich hergefallen und hat dir weh getan. Und jetzt hast du Angst, zwei Schläger könnten ihm eine Abreibung verpassen. Ich fände das zwar auch nicht schön, aber so ganz unverdient wäre es auch nicht!"

Nadja erschrak fast ein bisschen, als sie sich das sagen hörte. Auch ihre Sorge war es gewesen, dass die Angelegenheit möglichst ohne unnötige Gewalt ablaufen würde. Doch der Gedanke, dass es anders sein könnte, störte sie nun nicht mehr wirklich. "Polizei würde auch Gewalt anwenden. Und Handschellen und so.", gab Felipe nun zu bedenken. Nadja schob noch ein "Siehste!", hinterher und Gretchen drückte sich schmollend in ihren Sitz. All das, was hier passierte, war einfach zu unwirklich.

2 Kommentare:

  1. Gretchen ist aber ein bisschen sehr naiv. Sie denkt doch nicht wirklich, dass zwei Ochsen aus dieser Kneipe den Milchbubi höflich fragen werden und sich auf Diskussionen einlassen? Die tun was Boss sagt. Und wenn Boss sagt: Schafft Müll über Grenze, dann schaffen sie Müll über Grenze. Und wenn Müll Sebastian heißt, dann heißt er eben so, was zählt ist Ansage von Big Boss.

    Das ist zwar wirklich alles sehr nach James Bond, aber das Leben schreibt die verrücktesten Geschichten. Dafür könnte Gretchen bequem aus der Sicherheit des Rücksitzes hinaus das Spektakel beobachten und sich sicher fühlen. Ich bin nur mal gespannt, ob dieser kleine Feigling es wagen wird, sich gegen diese beiden Kerle wehren zu wollen.

    Und ich wüsste es vermutlich schon, wenn es nicht geregnet hätte *Faust Richtung Petrus schüttel*

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  2. juhu das ende von mexiko ist in sicht

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