Samstag, 23. April 2011

Ruf die Polizei

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Bar vor der Nadja gehalten hatte war leidlich voll. Das war durch die Fenster zu erkennen. Es war jedoch kein Vergleich zum LosTorrero, wo sie ihren Abend verbracht hatten. "Hier ist es.", erklärte Felipe. Nadja schaute aus dem Fenster. "Ich kann hier direkt davor parken?", fragte sie etwas irritiert. Felipe nickte. "Polizei kommt nicht hierher.", meinte er und biss sich in der nächsten Sekunde auf die Zunge. Die Mädchen hatten doch jetzt schon Angst. Da brauchte man doch nicht noch erzählen, wie es hier zuging.

Doch die Mädchen schienen das nicht verstanden zu haben. Oder zumindest interessierte es sie nicht. "Sind wir wieder im Hotel?", fragte Ashley auf einmal verschlafen. "Schlaf weiter, Süße. Es dauert noch ein bisschen.", gab Nadja sanft zurück. "Wie machen wir es? Wer geht hinein?", wollte sie dann von Felipe wissen.

Der überlegte kurz. "Ich gehe hinein. Und vielleicht kommst du mit? Ich möchte meinen Cousin bitten, dass er mir zwei Freunde mitgibt. Die helfen uns dann Sebastian in die USA zu bringen." Nadja nickte. "Das klingt gut. Wie lang wir das dauern? Spricht dein Cousin auch englisch?", hakte sie nach. Felipe nickte: "Ja, er spricht auch englisch. Und es dauert vielleicht zehn Minuten." Nadja warf Gretchen den Autoschlüssel zu und wartete, bis Felipe ausgestiegen war. "Wenn ich in 20 Minuten noch nicht wieder da bin, ruf mein Handy an. Wenn ich nicht rangehe, ruf die Polizei. Aber die Amerikanische."

Gretchen schluckte heftig und wollte noch etwas erwieder, da war Nadja aber schon vom Vordersitz geglitten und hatte die Türe zugeworfen. Gretchen konnte nur noch beobachten, wie Nadja mit Felipe hineinging. Ashley hob wieder den Kopf. "Wohin geht'n die jetzt?", lallte sie. Doch Gretchen war unfähig zu antworten und starrte bang auf die Türe, die sich hinter Nadja jetzt schloss. Sofort schaute sie auf die Uhr. Sie würde keine Sekunde länger als die 20 Minuten warten.

Viele Leute in der Bar kannten Felipe offensichtlich. Er wurde von einigen recht herzlich begrüßt. Er nickte freundlich zurück und wechselte auch hier und da zwei drei kurze Sätze. Dann waren sie am Tresen angekommen und Felipe schüttelte dem Barkeeper die Hand. Sie redeten Spanisch, doch Nadja ließ sich dadurch nicht verunsichern. Freundlich lächelte auch sie dem Mann zu und reichte ihm die Hand, welche er kraftvoll schüttelte. Schließlich hatten sie wohl zu Ende geredet und der Riese hinter der Theke deutete mit einer Handbewegung an, dass sie zu einer Türe an der Seite gehen könnten.

Felipe zog Nadja sacht mit sich. "Das hier vorne ist nur eine Bar. Jetzt gehen wir in den Raum, wo mein Cousin seine Geschäfte macht. Du musst keine Angst haben.", erklärte er freundlich und zog Nadja zu der Türe. Dahinter lag ein kurzer Flur mit zwei Türen an jeder Seite und einem Hinterausgang am anderen Ende. Am Hinterausgang saß ein Unglaublicher Hühne und winkte Felipe zu. "Ola Felipe.", rief er hinüber und Felipe grüßte zurück. Nadja wusste nicht recht, was sie von all dem halten sollte. Aber ihre Befürchtung diese Bar könnte ein Ebenbild des Puffs sein, in dem sie gearbeitet hatte, hatte sich vollständig zerschlagen. Dass hier nicht alles legal zuging, war ihr klar. Doch irgendwie wollte sie nicht glauben, dass ihr hier Ungemach drohen könnte. Also entspannte sie sich. "Wenn uns dein Cousin den Kerl an der Türe mitgibt, reicht auch einer.", grinste sie und auch Felipe musste lachen. Dann klopfte er vernehmlich an die hintere rechte Türe.

1 Kommentar:

  1. Hm.. bei dem Titel dachte ich erst, der Cousin rät ihm das? Obwohl das naheliegend ist. Schließlich hat er auch einiges zu verbergen und keine besondere Lust, irgendwelche Risiken einzugehen. Und was die vorhaben ist ganz klar Freiheitsberaubung.
    Jezt bin ich mal gespannt, was passiert. Ein Mann, der doch einige Leute zu haben scheint, die für ihn arbeiten, dürfte sehr genau wissen, was zu tun ist oder ob er sich lieber heraushält, Familie hin oder her.

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