Freitag, 29. April 2011

Ausweisen auf Mexikanisch

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sebastian zählte sein Geld nochmals und nickte zufrieden. Der Trip nach LaPaz würde ihn knappe 600 Pesos kosten. Dann hatte er von seinem Geld noch einmal 1400 Pesos übrig um sich in ein Zimmerchen einzumieten und die Zeit zu überbrücken, bis er einen neuen Job hatte. Hoffentlich wäre der genauso gut bezahlt, wie der in der Autowerkstatt.

Er steckte das Geld sorgsam wieder ein und seufzte. Es war jetzt noch nichtmal ein Uhr morgens und der erste Bus in Richtung La Paz fuhr um vier Uhr dreißig ab. Bis dahin musste er hier also noch ausharren. Zum Glück war es hier nichtmal nachts sonderlich kalt und seine dünne Jacke war für die Temperaturen mehr als ausreichend.

Müde schaute er sich nach einer Möglichkeit zum Warten um. Der Warteraum war allerdings abgeschlossen. Enttäuscht beschloss er sich auf eine Bank zu legen. Schlafen wollte er jetzt nicht. Das würde er morgen im Bus noch zur Genüge können. Schließlich würde er Stundenlang unterwegs sein. Er stellte den Koffer neben die Bank, und legte sich dann auf den Rücken. Seine Beine ließ er über den Koffer baumeln, damit er sofort bemerkten würde, wenn sich jemand daran zu schaffen machen sollte. Dann streckte er sich aus und starrte in den Nachthimmel.

Der schwarze Wagen tauchte aus dem Nichts auf und hielt direkt neben ihm. Sebastian zuckte zusammen, da er kurz eingenickt war. Schon sprangen zwei Männer aus dem Auto. "Was ist los?", fragte er auf Englisch. Als die Typen nicht reagierten und weiter auf ihn zukamen setzte er sich hastig auf und korrigierte sich zu einem: "¿Qué pasa?" Doch auch das zeigte keine Wirkung. Diese Männer waren nicht zum Reden gekommen. "Usted está expulsado.", erklärte der eine dann doch recht trocken. Dann packten sie zu.


Mary und Linda hüpften in den Van und Nadja starrte auf die Szene, die sich keine 100 Meter vor ihnen ereignete. "Da habt ihr ja wirklich Profis gefunden.", meinte Mary anerkennend und starrte ebenfalls nach vorne. "Fahr näher ran. Ich will es genau sehen.", forderte Linda dann aufgeregt. Seufzend ließ Nadja den Van etwas näher an die Szene heranrollen. Sebastian war viel zu überrumpelt um sich zu wehren. Mit einem Streifen Klebeband wurden ihm die Arme auf dem Rücken zusammengebunden. Sein Gepäck landete lieblos im Kofferraum des schwarzen Wagens, während er selbst zumindest auf dem Rücksitz fahren durfte. Allerdings wurde er dort einfach hineingeschubst. Sobald er drin war, wurde die Türe zugeschlagen, die Männer stiegen ein und der Wagen brauste wieder los.

Nadja gab erneut Gas und folgte dem Wagen. "Wo geht es jetzt hin?", fragte Mary nur aufgeregt. "Na zur Grenze!", gab Felipe zurück, "Er wird ausgewiesen auf die Mexikanische Art." Nadja konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Männer waren nicht zimperlich mit Sebastian gewesen, allerdings hatte Felipe recht behalten. Sie wollten ihn aus dem Land schaffen und nicht mit einer Tracht Prügel für seine Taten bestrafen.

2 Kommentare:

  1. Ich glaube, das hat der eine auch zu Sebastian gesagt oder? "Sie werden des Landes verwiesen." ?

    Naja, Basti dürfte ziemlich platt sein. Und er dürfte das den Mädels nicht zugetraut haben, dass sie solche Beziehungen haben. Sein Chef wird morgen von Felipe aufgeklärt. So einfach verschwindet man von der mexikanischen Bildfläche.

    Ob er im Auto zu diskutieren oder zu betteln anfängt? Und was ist an der Grenze? Wie sollen die Mädels da Sebastian überzeugen, auf die Polizei zu warten? Die müssten theoretisch schon warten. Das hieße, sie müssten die Polizei schon unterwegs anrufen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Burschen gerne über die Grenze wollen und sie werden auch keine Lust haben, den Polizisten über den Weg zu laufen, egal aus welchem Land.

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  2. ach der wird einfach beim zoll abgegeben mit der einfach bitte um überprüfung und dann fahren sie wieder und der zoll wird dann den rest übernehmen und über spasti gibts ja auch bestimtm schon ein profil in den akten schließlich isser ja flüchtig also ente gut alles gut :D

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