Samstag, 30. April 2011

Nachts in der Grenzanlage

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Am Grenzübergang war nachts nicht sonderlich viel los. Nur alle paar Minuten kam ein Fahrzeug vorbei. Die automatische Ampelanlage, die tagsüber bestimmte, welcher Wagen zu einer erweiterten Kontrolle geleitet wurde, war abgeschaltet. Die Erfahrung der Zöllner machte sie nachts überflüssig. Und alle Drogen, welche über diese Grenze geschmuggelt wurden, würde man sowieso nie finden.

Ein dunkler Wagen tauchte auf und fuhr in die Anlage hinein. Doch etwa zehn Meter vor den Kontrollstationen blieb er einfach stehen. Misstrauisch streckten die Grenzer ihre Köpfe. Natürlich kam es immer wieder vor, dass Leute illegal versuchten die Grenze zu passieren und im letzten Augenblick kalte Füße beamen. Aber die versteckten sich normalerweise im Tagesverkehr und tauchten nicht nachts auf, wenn die Chance, genauer kontrolliert zu werden, viel größer war.

Doch das Schauspiel, dass sich hier bot, hatten die Grenzer auch noch nicht gesehen. Zwei Männer stiegen in aller Seelenruhe aus dem Wagen. Sie hatten sogar die Dreistigkeit kurz in Richtung der Grenzbeamten zu grüßen. Dann wurde die hintere Türe geöffnet. Und noch ehe bei einem der Grenzer wirklich der Groschen gefallen war, wendete der Wagen wieder und düste in Richtung Mexiko zurück, woher er gekommen war. Ein Junge stand jetzt mitten in der Grenzanlage. Die Hände auf den Rücken gefesselt. Neben ihm ein Koffer, achtlos auf den Boden geworfen.


Nadja parkte den Wagen außerhalb des Überwachungsbereiches der Grenzanlage. Gerade war der schwarze Wagen in der Anlage verschwunden. Wenn er zurückkam, würde er Felipe mit zurück in die Stadt nehmen. Es war Zeit sich zu verabschieden. Doch alle starrten nach vorne und versuchten auszumachen, ob es wohl funktionieren würde, Sebastian einfach abzusetzen. Doch als klar wurde, dass man aus der Distanz nichts erkennen konnte, kam endlich wieder Leben in den Wagen. "Danke, Felipe.", machte Nadja den Anfang. "Ich habe dir zu danken, dass ich nicht mehr mit einem Vergewaltiger arbeiten muss.", meinte der gelassen.

Es wurden noch ein paar mehr Höflichkeiten ausgetauscht. Nadja überlegte noch ob sie Felipe mal zu sich einladen sollte. doch dann verwarf sie den Plan. Die schwarze Limousine bremste aprupt neben ihrem Van und der Fahrer trieb Felipe zur Eile. "Wartet noch ein paar Minuten, bis ihr über die Grenze fahrt.", übersetzte Felipe noch eine Anweisung des Beifahrers. Dann nickte er noch einmal in die Runde. "Lebt wohl.", lächelte er schließlich und auch die Mädchen riefen es ihm nach, während er in den Wagen stieg, wo eben noch Sebastian gesessen hatte.

2 Kommentare:

  1. Wie übel muss man sich wohl fühlen, mit gefesselten Händen wie ein Müllsack aus dem Auto geworfen zu werden und in aller Öffentlichkeit da zu stehen und auf seinen Henker warten zu müssen? Gott, was gönne ich dem Seppel das!
    Die Grenzer werden zu ihm gehen, seine Personalien kontrollieren und ihn freundlichst auf ein Spiel namens: wer hat die schönsten Gelenke für Handschellen? einladen.

    Dann können die Mädchen in aller Ruhe nach Hause fahren. Happy End!

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  2. Los Nadja..mach es wie im Stierkampf:
    Treib den wilden Stier da hin, wo du ihn hin haben willst.
    :-) Mit Lichthupe und lauter Hupe den Jungbullen über die Grenze treiben, damit er auch bloß in die richtige Richtung geht.
    Olè

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