Sonntag, 17. April 2011

Hilfe holen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lautlos öffnete Sebastian die Türe zum Innenhof seines Wohnhauses. Dann schlüpfte er hinaus und presste sich an die Wand. Er stoppte die Türe kurz bevor sie ins Schloss fiel und ließ sie dann langsam und geräuschlos zugleiten. Er hatte im Müllraum bereits ausgeatmet und sog jetzt, wo die Türe zu war heftig die Nachtluft in seine Lungen. Es hatte doch ein paar Augenblicke länger gedauert die Türe in der völligen Dunkelheit zu finden, so dass er eine ganze Weile den Atem hatte anhalten müssen und nun sogar ein wenig japste. "Der Raum wird mir jedenfalls nicht fehlen.", sagte er halblaut zu sich selbst.

Vorsichtig sah er sich im Hof um, ob er jemanden entdecken konnte. Doch alles lag verlassen in der Dunkelheit. Es gab nur wenige trübe Glühbirnen an den Wänden, von denen auch noch die Hälfte kaputt war, so dass das Licht hier im Innenbereich sehr dürftig war. Sebastian starrte eine ganze Weile intensiv die Gegend ab um auch nichts zu übersehen oder zu überhören. Doch alles, was an seine Ohren drang waren gedämpfte Geräusche aus den Wohnungen.

Er ging zum Treppenhaus hinüber, und huschte die Stufen hinauf. Nun fühlte er sich sicher. Nur noch schnell in die Wohnung hinein. Die Sachen zusammenpacken und verduften. Egal wohin, nur weg! Er fummelte den Schlüssel aus seiner Hosentasche. Natürlich war auch vor seiner Wohnung die Beleuchtung defekt und es dauerte eine Weile das Schloss richtig zu treffen. Andererseits war ihm die Dunkelheit vor seiner Wohnungstüre gerade recht.

Er schlüpfte hinein und drückte die Türe leise von innen zu und lehnte sich dagegen. Sein herz klopfte wie wild und jetzt fühlte er sich doch ein klein wenig sicher. Ob er doch die Nacht noch hierbleiben sollte? Um diese Zeit fuhren weder Busse noch Bahnen. Und zu Fuß würde er nicht weit kommen. Ganz zu schweigen davon, dass er nicht wusste, welche Gegenden in dieser Stadt man nachts auf jeden Fall meiden musste. Er begann schließ gerade erst zu lernen, sich hier auszukennen. Aber packen könnte er jetzt schon mal auf jeden Fall.

Er kramte seinen Koffer unter dem Bett hervor und warf alle Klamotten hinein und auch alles sonstige, was er im Zimmer verteilt hatte. Dann holte er das Geld aus der kleinen Blechdose und zählte es durch. Es war schon ein angenehmes Sümmchen geworden. Es würde sicher für ein Busticket und ein paar Tage Vorschussmiete für eine neue Wohnung reichen. Langsam hatte sein Herzklopfen nachgelassen und er ließ sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke.


Felipe überlegte kurz. "Alleine werden wir die Wohnung nicht finden. Und alleine werden wir auch nicht Sebastian fangen können.", erklärte er. Mary und Nadja nickten nur. "Wir werden also Hilfe brauchen. Aber es muss jemand aufpassen hier, ob Sebastian nach Hause kommt. Oder ob er weglaufen will. Wir müssen auseinandergehen. Einige von uns bleiben hier. Und einige müssen Hilfe holen." Nadja und Mary nickten brav. "Wer soll hierbleiben?"

2 Kommentare:

  1. Und welche Hilfe? Wen holt man jetzt, die Polizei oder alte Freunde? Allmählich wirds zeitlich eng, wenn Sebastian doch lieber außer Haus will. Ich bin ja dafür, dass Gretchen und Linda Hilfe holen, das sind die weniger mutigen :)
    Und wie wollen sie ihn überhaupt überreden, mitzugehen? Ich fürchte, das wird eine üble Diskussion mit heftigen Argumenten auf beiden Seiten :)

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  2. Sie können ja schlecht in Mexico, wo sie ja nicht sein sollten, die Polizei rufen? C.H.

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