Dienstag, 19. April 2011

Geschäfte

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary und Linda drückten sich an die Wand des Appartementhauses. Gerade war der Wagen mit Nadja, Felipe und den anderen verschwunden. Sie hatten sich geeinigt, Sebastian nicht alleine anzugehen, falls er auftauchen sollte. Sie würden ihm möglichst unauffällig folgen und sich mit den Handys verständigen. Eigentlich hatten sie ihre Handys nicht nutzen wollen. Mary hatte ganz recht eingewandt, dass die Eltern an den zusätzlichen Roaminggebühren auf den Handyrechnungen sehen könnten, dass in Mexiko telefoniert wurde. Also hatten sie entschieden nur Nadjas Handy und das von Mary zu benutzen. Joe würde sicherlich keinerlei Aufstand machen, wenn Nadja hier war. Und Mary bezahlte seit dem Ferienjob ihre Handyrechnungen selbst. So hielten sie das Risiko gering, obwohl ihnen allen mehr oder weniger klar war, dass sie diese Aktion kaum verheimlichen konnten, wenn Sebastian wieder in den USA zurück wäre.

Linda kramte in ihrer kleinen Handtasche. "Zigarette?", flüsterte sie leise und hielt Mary die Schachtel hin. Mary hatte nie viel vom Rauchen gehalten. Doch irgendwie war das alles so aufregend, dass sie zugriff. "Hast du auch Feuer?", flüsterte sie hinüber. Die ganze Zeit hatten sie die Straße im Blick. Falls Sebastian dort auftauchen würde, wollten sie sich in eine dunkle Ecke neben dem Eingang zurückziehen. Mary unterdrückte ein Husten, als sie den ersten Zug in die Lungen sog. "Nix gewohnt?", witzelte Linda und schnippste die Asche von ihrem eigenen Glimmstängel. Das ganze Viertel lag in erstaunlicher Ruhe. Selten bellte in der Ferne irgendwo ein Hund oder es war Geschrei von Streiterei zu hören. Doch sonst war hier alles stumm.


Nadja steuerte den Wagen wieder nach Felipes Anweisungen durch die Stadt. Dieses etwas elende Viertel schien weit größer zu sein als sie vermutet hatte. Immer noch befanden sie sich zwischen den heruntergekommenen Gebäuden. "Wo genau fahren wir eigentlich hin? Wo finden wir deine Freunde?", erkundigte sich Gretchen hörbar ängstlich. Nadja hatte das bisher nicht weiter interessiert. Sie fuhr einfach nach seinen Anweisungen. Ashley war ihrem Alkoholpegel erlegen und ihr Kopf ruhte an der Scheibe und sie döste selig.

"Sie sind in einem Lokal. Es ist mein Cousin. Er macht dort Geschäfte.", erklärte Felipe ausweichend. Wie sollte er diesen Weisßnasen erklären, dass die einzige Hilfe, die ihm eingefallen war, sein krimineller Cousin und seine ebenso verbrecherischen Freunde waren? Nadja stieg augenblicklich hart auf die Bremse. "Macht er Geschäfte mit Mädchen?", fragte sie scharf. Sie hatte den Ton in Felipes Stimme genau bemerkt. Der Laden zu dem sie jetzt fahren würden, war sicherlich keine normale Bar. Nur was war es, was dort vorging? Verstört sah Felipe Nadja an. "Wie meinst du das?", fragte er verwirrt. "Du sagst, er macht dort Geschäfte. Um diese Tageszeit wird er wohl kaum Rosen oder Gewürze verkaufen!", gab sie scharf zurück. Felipe schluckte.

2 Kommentare:

  1. Schlau, schlau.. verständlich, dass sie diesem KLientel aus dem Weg gehen will und schon paradox, dass ausgerechnet solche Leute ihr eventuell helfen könnten.
    Aber was, wenn dem so ist? Soll sie Felipe aus dem Auto werfen? Wieder umkehren? Dann muss aber ein Plan B her.

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  2. ach da wirds bestimmt "bloß" um waffen und drogen gehen und wenn sie damit erfolgreich wären, würden sie nicht in sonem ghetto viertel hausen ;)

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