Montag, 15. November 2010

Verständnis

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja wich den Rest des Tages nicht von Joes Seite. Sie grübelte die ganze Zeit nach ob ihr irgendjemand einfiel, der mal schlecht über Sebastian gesprochen hatte. Doch das einzige Ergebnis ihrer Überlegungen war, dass sie von Sebastian keine Ahnung hatte. Und, außer wenn sie ihn morgens auf dem Sportplatz mit den anderen beobachtet hatte, waren auch keine großartigen Sätze über ihn gewechselt worden.

Sie würde also erheblich mehr herumfragen müssen. Der Anwalt hatte angeboten einen Privatdetektiv auf die Sache anzusetzen, jedoch im selben Satz zu bedenken gegeben, dass solche Ermittlungen an Schulen besser von Schülern selbst gemacht würden. Nadja hatte Genickt und versprochen sich darum zu kümmern. Doch jetzt hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie sie es anfangen sollte.

Mit wem sollte sie sprechen? Sie konnte ja schlecht durch die Schule laufen und jedes Mädchen fragen, ob Sebastian sie vergewaltigt hatte. Als es Zeit war ins Bett zu gehen zog sie sich in ihrem Zimmer um. Joe war in sein Arbeitszimmer gegangen und unbehaglich betrachtete sie das Bett. Sie hatte es seitdem nicht berührt und in der Tagesdecke war noch der Abdruck ihres Körpers zu sehen. Sie schüttelte sich. Kurz vorher hatte sie noch überlegt, ob sie nicht diese Nacht allein sein wollte. Doch als sie das Bett betrachtete war sie sicher, dass sie darin auf keinen Fall schlafen wollte.

Vorsichtig zog sie sich weiche Sachen an. Ein weiches altes T-Shirt und einen bequemen Slip. Ihre übertriebene Säuberungsaktion hatte erheblich schmerzhafte Spuren hinterlassen. Jetzt, mit einigen Stunden Abstand, konnte sie nicht mehr sagen, warum sie so reagiert hatte, doch das war nun auch egal. Vorsichtig klopfte sie an die Türe von Joes Arbeitszimmer. "Ich geh jetzt ins Bett.", erklärte sie sacht. Sie hatte vorgehabt, ihn zu bitten, nicht für Sex mitzukommen. Doch er schaltete bereits den Computer aus. "Mir sitzt die Zeitverschiebung noch in den Knochen. Ich komme mit ins Bett.", erklärte er und streckte sich.

Ängstlich schaute sie hoch, als er ihre Hand nahm und mit ihr in Richtung Schlafzimmer ging. "Ich...", stammelte sie schließlich. Er schloss die Schlafzimmertüre und sah sie an. Sacht nahm er sie in den Arm. "Ich kann nicht.", flüsterte sie und drängte sich sofort an seine Brust, um ihn nicht ansehen zu müssen. "Möchtest du in deinem Bett drüben schlafen?", schlug er vor. Seine Stimme war ruhig und gefasst. Seine Enttäuschung konnte er gut verbergen. Sie schüttelte sofort den Kopf. "Nur kuscheln.", sagte sie und wagte es diesmal nicht ihn anzusehen.

Joe nickte. "Das versteh ich." Er kraulte sanft ihren Nacken. "Ich zieh mich gerade noch um." Nadja schlüpfte ins Bett und Joe blieb heute ein paar Augenblicke länger im Bad als normalerweise. Doch das fiel Nadja nicht auf.

1 Kommentar:

  1. Naaa? Was macht er denn da drin?
    Hat Nadja echt geglaubt, er will nun Sex mit ihr? Schätzt sie ihn so roh ein, dass er sie sofort wieder als SEINE markieren will? Tzä.. sie noch viel lernen wird müssen.

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