Mittwoch, 17. November 2010

Pfannkuchen II

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Zum zweiten Mal an diesem Tag saß Nadja am Frühstückstisch. Sie knabberte nur ein wenig Obst und nahm sich aus Höflichkeit auch einen Pfannkuchen. Mary stapelte sie direkt auf ihrem Teller und übergoss sie mit Sirup. "Daran könnte ich mich gewöhnen.", meinte sie mit vollem Mund. Nadja nickte nur. Noch hatte sie nicht erzählt worum es ging und Mary schien an Frühstück erst mal mehr Interesse zu haben.

"Jetzt will ich aber wissen, was los ist. Ich wäre natürlich auch nur zum Frühstücken gekommen, aber ich glaube, das war nicht der Grund warum du angerufen hast?" Während Mary das sagte schaufelte sie die nächsten Pfannkuchen auf den Teller. Nadja nickte wieder und seufzte leise. "Sebastian war gestern Morgen da. Nach der Party."

Mary kaute bedächtig. "Naja und?" Sie zuckte die Schultern. "Er hat gesagt, er wollte helfen nach der Party aufzuräumen." "Das ist doch voll nett.", fiel Mary ihr ins Wort aber sie erstarrte, als sie Nadjas Blick auffing. "Was ist passiert?", fragte sie dann leise. "Es war nichts mehr zu helfen. Der Partyservice hatte längst alles aufgeräumt. Da wollte er, dass ich ihn durchs Haus führe. Ich wollte nicht unhöflich sein und hab es gemacht. Aber dann wollte er auch noch mein Zimmer sehen." Nadja stockte und auf ihrem Arm bildete sich eine unverkennbare Gänsehaut. Mary hörte auf zu kauen. "Was ist passiert?", fragte sie eindringlich.

"Wir sind in mein Zimmer gegangen. Er hat in meiner Unterwäscheschublade gewühlt und gesagt ich soll den Tanga jetzt für ihn anziehen." Sie schloss die Augen um weiter zu reden. "Und als ich 'nein' gesagt hab und ihn rausschmeißen wollte, da hat er mich aufs Bett geworfen und ausgezogen." "Oh Gott.", entfuhr es Mary und ihr fiel die Gabel auf den Teller. Nadja riss kurz erschreckt die Augen auf und sah ihre Freundin an. Die Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. "Er hat mir zwischen die Beine gefasst und gemeint er macht mich jetzt feucht und ich soll locker sein. Als das nicht geklappt hat, hat er mich mit seiner Spucke eingerieben."

Mary war aufgestanden und um den Tisch gegangen und schlang die Arme um Nadja. "Joe ist rechtzeitig gekommen.", beendete Nadja ihre Erzählung. Mary hielt ihre Freundin weiter einfach nur fest und strich ihr über die Haare. Minutenlang sagte keine von beiden etwas. Dann nickte Nadja und gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange. "Danke.", flüsterte sie und strich ihr über die Arme, als Zeichen, dass sie wieder loslassen könne. Mary setzte sich und schob den halbvollen Teller von sich weg. "Jetzt hab ich keinen Hunger mehr."

Nadja schaute sie unsicher an. "Joe hat ihn aus dem Haus geworfen, bevor er es tun konnte." "Das ist gut! Aber du musst zur Polizei gehen!", erklärte sie. "Damit darf er nicht davon kommen!" Nadja seufzte und atmete noch zweimal tief durch. "Wir haben noch gestern mit Joes Anwalt gesprochen. Er sagt, Sebastian wird relativ glimpflich davonkommen. Ich habe keine Beweise, da ich mich direkt danach geduscht habe und sauber gemacht wie eine Irre. Und selbst wenn könnte er behaupten es wäre einvernehmlich gewesen. Ich habe mich nicht genug gewehrt, so dass ich keine blauen Flecken habe oder so was." Mary riss die Augen auf. "Du meinst er kommt damit durch?", fragte sie panisch.

"Nein. Das nicht. Aber wir müssen es schlauer anstellen!" Mary blickte auf die Pfannkuchen und zog den Teller doch wieder zu sich heran und blickte entschuldigend zu Nadja: "Schlauer? Inwiefern schlauer?" Nadja musste kichern als Marys Appetit über ihr Ekelgefühl gesiegt hatte. "Grant, also der Anwalt von Joe, meinte, es würde sich so anhören, als hätte er das nicht zum ersten Mal gemacht. Und wir sollten mal überlegen, wer aus der Schule Sebastian hasst. Wenn ich ihn allein vor Gericht zerre geht die Sache für ihn wohl glimpflich aus. Aber wenn wir zwei, drei oder noch mehr Mädels sind, die ihn anzeigen, bekommt er richtig eins auf den Sack!" Bedächtig strich sich Mary über ihr Kinn.

2 Kommentare:

  1. Ich mag Mary *lach* Warum sollte man auch Pfannkuchen verwehren, die frisch gebacken vor einem stehen, wenn man etwas hört, was man sowieso nicht mehr ändern kann? Außerdem kann man mit vollem Magen eh besser denken!

    So, auf ins Gefecht. Mary kennt viele Mädchen und die kennen auch viele Mädchen. Eine einzige Vorreiterin kann eine Lawine auslösen. Kann.. hoffentlich klappts!

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  2. *Händereib*
    die spannung steigt
    *freu*

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