Donnerstag, 18. November 2010

Ich brauch einen Laptop

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary dachte einige Sekunden nach. Dann nickte sie. "Ich brauche einen Laptop!" Nadja sah sie verdutzt an. "Du isst doch noch?" "Deshalb ja einen Laptop.", grinste Mary und schaufelte sich ihre Pfannkuchen in den Mund. Nadja schüttelte den Kopf und seufzte theatralisch. "Iss erst mal auf, dann gehen wir hoch an meinen Computer. Aber du kannst mir ja schon mal erklären, was du vorhast."

Mary zögerte etwas. "Ich weiß nicht ob's funktioniert. Deshalb sag ich lieber mal nichts. Sonst bist du nachher enttäuscht." Nadja zuckte die Schultern und nahm sich selbst noch einen Pfannkuchen mit Blaubeeren. "Dann halt nicht.", stellte sie mit spitzer Stimme fest.

Wenig später saßen die Mädchen vor Nadjas High-End-Laptop, den ihr Joe gekauft hatte. "Das Gerät ist bei dir reine Verschwendung.", erklärte Mary, wie jedes Mal, wenn sie in Nadjas Zimmer war und ihre Finger flogen über die Tasten. "Jaja, Verschwendung!", äffte Nadja sie nach. Etwas beklommen schaute sie zum Bett. Kurz lief eine Gänsehaut über ihren Rücken doch dann schaute sie schnell wieder zu Mary auf das Display ihres Laptops. Sie hatte Facebook aufgerufen und ein paar sehr skurril aussehende Webseiten.

"Was wird das?" Sie hatte nur zwei Sekunden weggesehen, in der Zeit hatte Mary wenigstens fünf Webseiten aufgerufen. "Das, liebe Nadja, wird spannend. Die Frage ist nämlich nicht wer Sebastian hasst, sondern wer nicht sein Freund ist, beziehungsweise, wer nicht mehr sein Freund ist." Nadja rollte mit den Augen. Wenn Mary am Computer saß, war sie nicht die Gleiche wie sonst. "Und was bedeutet das?", wollte Nadja wissen und langsam wurde ihre Stimme quengelig. Es passte ihr nicht hingehalten zu werden.

"Ach ist ja gut. Ich erklär es dir doch.", meinte Mary und rief Sebastians Facebookseite auf. "Ich mache jetzt einen Abgleich, mit wem aus der Schule er befreundet ist. Dann schaue ich, mit wem aus der Schule er nicht befreundet ist." Nadja schüttelte den Kopf. "Aber was soll das nützen?" "Jetzt kommt's! Wir schauen nach, welche Mädchen aus unserer Schule ihm im letzten Jahr die Freundschaft gekündigt haben." Nadja runzelte die Stirn. "Das kann man feststellen?"

Mary war total in ihrem Element. "Oh ja kann man das! Ist sogar relativ simpel. Man muss nur..." Sie brach ab und seufzte "Ich kann das nicht erklären, so dass du es verstehst." Nadja schüttelte energisch den Kopf. "Das versteh ich eh nicht. Sag mir lieber, wer es ist. Mary pfiff ein Liedchen und kopierte Listen und Daten und Webadressen und rief in atemberaubender Geschwindigkeit ein Profil nach dem anderen auf. Dann war sie fertig. In einem GoogleDocs-Dokument hatte sie das Ergebnis stehen.

"Das sind die Mädchen aus unserer Schule, die ihm in den letzten 12 Monaten die Freundschaft gekündigt haben.", erklärte sie feierlich. Nadjas Herz klopfte wild. Auf der Liste standen acht Namen.

2 Kommentare:

  1. Es lebe das Internet. Immerhin schon einmal acht Namen, wobei das nicht heißen muss, dass bei allen acht Mädchen auch das Gleiche passiert ist. Und dann gibt es noch eine Dunkelziffer, denn es muss auch Mädchen geben, die wie Nadja gar nicht im Internet herumturnen und überall ihre Freundschaften veröffentlichen. Dedektivarbeit :) Spannend!

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  2. Big brother is watching you
    ;-) Nadjas glück

    Ich weiß schon, warum ich mich überall registrieren lasse :-D Eigentlich nirgendwo.
    so hab ich doch ein sicheres gefühl

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