Freitag, 17. Juni 2011

Was, wenn sie nein sagt?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Als Joe nach Hause kam, war Nadja tatsächlich noch nicht zurück. Maricruz hatte sich mit dem Essen etwas Zeit gelassen und so ging Joe noch in sein Arbeitszimmer, bis Nadja heim kam und es Essen geben würde. Gemütlich ließ er sich auf den Schreibtischsessel fallen und zog die Schublade auf. Lächelnd nahm er das Kästchen mit dem Ring heraus und betrachtete ihn. Schmuck hatte ihn nie sonderlich fasziniert. Aber dennoch musste er vor sich selbst zugeben, dass ihm dieser Ring ausnehmend gut gefiel.

Sorgsam verstaute er ihn wieder in der Schublade und bewegte die Maus, damit sein Computer aus dem Standby wieder erwachte. Sofort rief er einen Browser auf und sah sich im Internet nach einem passenden Ort um, wo er mit Nadja eine schöne Zeit verbringen könnte, bevor er ihr Abends bei einem guten Essen den Ring gab. Vielleicht wäre ein Freizeitpark das Richtige? Daran hatte sie doch sicher Spaß und sie unternahmen selten etwas am Wochenende. Er genoss die Zeit daheim sehr, also wäre es durchaus etwas besonderes, wenn sie gemeinsam ausgingen.

Ob es wohl eine gute Idee war, ihre Familie dazu zu holen? Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Den Antrag wollte er ihr in ganz intimer Situation zu zweit machen und sie nicht vor ihrer Familie in Verlegenheit bringen. Wenn er eine Antwort bekam, dann sollte sie auch ehrlich sein. Bei diesem Gedanken durchzuckte es ihn. Bisher hatte er nicht in Erwägung gezogen, dass Nadja etwas anderes als 'Ja' sagen könnte. Aber war das wirklich so sicher, wie er sich das vorstellte? Was würde er tun, wenn sie es nicht tat? Und warum könnte sie 'Nein' sagen? Vielleicht würde sie sich noch etwas Zeit ausbitten um nachzudenken. Oder noch gar nicht heiraten wollen.

In der Sekunde fuhr Nadjas Golf hörbar in die Tiefgarage. Er rieb sich kurz die Augen und streckte sich. Fürs erste sollte sie von seinen Gedanken nichts merken. Er schloss den Browser und wartete die Meldung ab, dass der Cache, wie immer gelöscht worden war. Dann ließ er den Computer in den Standbymodus gehen und ging langsam die Treppe hinunter um Nadja zu empfangen.

Beim Abendessen grübelte Nadja weiter über dem Ring. Sollte sie Joe darauf ansprechen? Sollte sie überhaupt zugeben, dass sie in seinem Arbeitszimmer gewesen waren? Sie hatten ja nur eine CD genommen und Mary hatte hoch und heilig versprochen, dass sie alles so hinterlassen hatte, dass er nichts davon bemerken konnte. Dennoch kreisten ihre Gedanken weiter darum und sie sah sogar so grübelnd aus, dass er sie darauf ansprach. "Alles in Ordnung, Süße?", fragte er ehrlich besorgt. "Ach ja, es ist nur etwas stressig in der Schule.", spulte sie ihre vorüberlegte Ausrede ab. "Okay.", nickte er, "Es geht halt jetzt auf den Abschluss zu. Da kann es schon mal stressig werden." Nadja nickte nur.

1 Kommentar:

  1. Gut gemeinte Heimlichkeiten von beiden Seiten. Wie oft kommt so etwas wohl in Beziehungen vor und führt zu ganz schlimmen Missverständnissen? Ich hoffe, dass die Beiden jetzt nicht noch massive Fehler machen. Das wäre wohl ziemlich schade, weil ich nämlich auf ein fettes Happy End hoffe. Wehe, das kommt nicht!

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