Donnerstag, 9. Juni 2011

Dauert das länger?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Pass gut auf meine Kleine auf.", rief Lelya Joe noch fröhlich hinterher. Joe winkte noch einmal. Dann verschwand er im Treppenhaus. Er nahm ein wirklich gutes Gefühl von diesem Besuch mit. Er hatte zwar nicht verstanden, warum Lelyas Mutter zu Anfang so verhalten gewesen war, dennoch hatte er ja nicht um ihre Zustimmung kämpfen müssen. Auch war er froh, dass er den Ring ergattert hatte. Lelya hatte ihn angesehen und war vollkommen aus dem Häuschen gewesen.

Joe ließ sich in die Limousine fallen. "Nach Hause, bitte.", rief er dem Fahrer zu. Dann drückte er sich gemütlich in den Sitz und sah etwas stur aus dem Fenster. Eigentlich gäbe es noch das ein und andere, was er für die Arbeit erledigen sollte. Aber er schob die Pflicht einfach bei Seite. Jetzt wartete zu Hause Nadja auf ihn und er musste erklären, warum er heute nicht im Büro gewesen war. Er verfluchte sich selbst, dass er nicht einfach ein paar auswärtige Geschäftstermine vorgeschoben hatte. Aber dafür war es jetzt eben zu spät.

Für einen Augenblick überlegte er, der Diskussion einfach durch den Antrag aus dem Wege zu gehen. Es war wirklich verzwickt. Ohne den Antrag konnte er nicht erklären, was er in Sacramento gemacht hatte. Und den Antrag wollte er aber in einem vernünftigen Rahmen machen. Vielleicht bei einem guten Essen? Krampfhaft überlegte er, was wohl romantisch genug dafür war. Aber ihm fiel nicht mehr ein, als in ein schickes Restaurant zu gehen und den Ringt dort in einem Champagnerglas zu verstecken. Doch das kam ihm zu abgedroschen vor. Seufzend zwang er sich zu überlegen, wie er das Problem, Nadja angelogen zu haben, für heute lösen konnte. Leise fluchte er, dass er zugegeben hatte, über sie gesprochen zu haben.


Nadja hörte den Wagen in die Auffahrt einbiegen. Sie hatte es sich im Wohnzimmer bequem gemacht. Reflexartig wollte sie schon aufspringen aber blieb dann doch demonstrativ sitzen. Sollte er mal zu ihr kommen und sich erklären, dachte sie beleidigt. Sie hatte die ganze Zeit versucht zu ergründen, worüber genau er wohl mit seinem Vater gesprochen haben könnte.

Joe kam ins Wohnzimmer und lächelte etwas bedrückt. Es war ihm schmerzlich aufgefallen, dass sie einfach sitzen geblieben war. "Hallo, Süße.", versuchte er es mit einer üblichen Begrüßung. "Na du?", meinte Nadja, stand jetzt aber doch auf und nahm ihn in den Arm. Sie hauchte ihm einen sachten Kuss auf die Lippen und zog ihn dann zu sich auf das Sofa. "Das Essen ist fertig, sagte mir Geoffrey gerade.", protestierte er. "Das ist auch noch warm, wenn du mir gesagt hast, wo du heute warst und was du über mich geredet hast.", entschied Nadja, "Oder dauert das länger?"

2 Kommentare:

  1. Er könnte doch nun ganz fröhlich und entspannt sein, sie angrinsen, sie zum Esstisch schleifen und beim Essen berichten, dass es ihn bedrückte, um die Einstellung seines Vaters zu ihrer Beziehung zu wissen und er mit ihm reden wollte ohne Nadja davon zu erzählen. Einerseits ist das nicht gelogen, andererseits doch auch nachvollziehbar, denn er wollte nicht, dass Nadja bedrückt ist, sich gegen den Vater stellt oder gar verunsichern lässt.
    Aber nein, der liebe Joe hat ein schlechtes Gewissen und jede Frau riecht das :D

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  2. ja das seh ich genauso, mal sehen was er nun sagt.

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