Sonntag, 27. März 2011

Was tust du da?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja steuerte den Wagen nach den Vorgaben des Navigationsystems durch die Stadt. San Diego zog an den Fenstern vorbei. Alle fünf Mädchen waren extrem aufgekratzt und die ganze Zeit machten sie dumme Witze darüber, was sie sich in Mexiko kaufen wollten. Linda beispielsweise beharrte darauf einen Esel zu kaufen. Mary dagegen wollte lieber mit "Amerikanischen Dollares" einen jungen feurigen Mexikanischen Liebhaber überzeugen.

Und doch kam alles völlig anders. Die Grenzformalitäten waren an dieser Stelle offensichtlich auf ein absolutes Minimum reduziert. Dennoch mussten sie in einer kurzen Schlange warten. Dem Grenzbeamten reichte ein Blick auf die Führerscheine. Dann winkte er den Wagen durch. Nadjas Herz klopfte wie wild. Sie waren in Mexiko.

Die Straßenschilder hatten sich etwas verändert. Doch sah auf dieser Seite der Grenze fast alles genauso aus, wie auf der anderen. Die Aufregung legte sich etwas. "Irgendwie auch nicht anders als San Diego.", meinte Ashley dann etwas enttäuscht. "Ach wart's ab!", gabs ich Gretchen weiter aufgeregt. Dann deutete Mary nach links auf die Spur der Fahrzeuge, die aus Mexiko heraus in die USA hinein wollten. Eine gewaltige Schlange zog sich dort über den Asphalt. "Wir planen wohl besser etwas Zeit ein, wenn wir zurück wollen." "Und nehmen was zu Essen und zu Trinken mit.", ergänzte Nadja.

Diese Autoschlange hatte etwas beklemmendes. Ein merkwürdiges Gefühl, dass es lange dauern könnte, bis man wieder zurückkam, beschlich sie alle. "Wo wollen wir jetzt eigentlich hin? Und jetzt macht euch mal keine Sorgen über diese Schlange. Sie bewegt sich recht schnell und wenn wir heute Nacht zurückfahren ist sie sicherlich auch gar nicht mehr da." Langsam beschleunigte sie den Wagen wieder. Sie waren immer noch auf einer großen Autobahnartigen Straße. "Irgendwohin, wo man shoppen kann.", war die einhellige Antwort. "Wir hätten jemand fragen sollen wo man in Tijuana hinfährt.", konstatierte Nadja. Zwar war der Straßenrand gespickt mit Werbetafeln. Aber nichts verriet ihr, wo es eine Mall oder ein vergleichbares Shoppingcenter geben würde.

"Wir können doch jetzt jemand fragen?", schlug Linda vor. "Fahr einfach von dieser riesen Straße herunter und wir fragen jemand, wo man hier einkaufen geht." Wohl war Nadja zwar nicht gerade bei diesem Gedanken, doch ein Argument dagegen, welches nicht nach Paranoia klang hatte sie nicht auf Lager. Also steuerte sie den Wagen an der nächsten Ausfahrt hinunter und wollte gerade verlangen, dass die anderen jemanden aussuchten, den man fragen könnte, als ein großes Schild verriet, dass jemand an seinem kleinen Stand am Straßenrand Touristenkarten verkaufte. "So ein Glück.", grinste Nadja und stoppte den Wagen direkt neben dem Stand.

"Wer steigt aus?", fragte sie fast schnippisch. "Wir alle steigen aus!", erklärte Mary. "Damit sie uns die Karre klauen. Na klaaaar." Gretchen war sichtlich nervös. "Dann kann Gretchen ja drin sitzen bleiben und wir steigen aus. Schwungvoll öffnete Mary die Türe und hüpfte auf die Straße. Linda und Ashley folgten schulterzuckend "Ich bleibe besser auch im Wagen.", erklärte Nadja und verriegelte unauffällig mit dem Ellenbogen ihre Türe. "Willkommen, willkommen.", erklärte der junge Mann an seinem Straßenstand zu den drei Mädchen. "Hi." Mary gab sich mutig. "Wir brauchen eine Karte von Tijuana. Wir wollen shoppen gehen." "Ich kann dir geben eine Karte. Oder ich kann dir geben eine Tip.", grinste der Junge. Er konnte kaum 20 Jahre alt sein, doch er hatte erstaunlich schlechte Zähne. Allerdings war er ansonsten normal gekleidet. "Kannst mir ja beides geben. Was kostet eine Karte?" "Karte kostet für so schöne Ladys 200 Pesos."

Mary hatte natürlich den Umrechnungskurs nachgeschlagen und grinste ihn an. "Such dir jemand anderen zum Abzocken. 200 Pesos, das sind ja über 16 Dollar. Das kannst du mal gepflegt vergessen. Ich gebe dir fünf Dollar." Der junge Mann lachte und zog eine Karte aus seinem kleinen Ständer. "Ich habe eine Frau und drei Kinder. Gib mir zehn Dollar." Mary grinste etwas Müde. Sie zog ihr kleines Geldbünndel aus der Tasche und zählte ihm acht Dollarnoten hin. "Sind wir quitt?", fragte sie. Wieder lachte der junge Mann, drückte ihr die Karte in die freie Hand und steckte die Dollar ein. "Eine Freude Geschäfte zu machen, mit so schönen Ladys." Linda und Ashley kicherten und hatten es plötzlich schrecklich eilig, wieder in den Wagen zu kommen. Mary nickte ihm noch einmal freundlich zu. "Danke." Dann stieg auch sie wieder in den Wagen. Der junge Mann winkte Nadja noch zu und ging dann um den Wagen herum und klopfte an ihr Fenster. Nadja überlegte kurz, doch dann ließ sie das Fenster ein Stück herunter. "Was tust du da?", kreischte Gretchen aufgebracht.

2 Kommentare:

  1. Woher hat Gretchen denn ihre Paranoia? Nadja macht doch nur das Fenster ein Stückchen auf :)

    Hach ja, die ganze Welt ist voller Mörder Vergewaltiger und Betrüger. Besonders in Mexico ^^

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  2. Der will der Fahrerin doch bloß sagen wo es lang geht ;)

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