Montag, 14. März 2011

Ein Scheck

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Gretchen winkte den anderen im Wagen noch einmal hinterher. Dann huschte sie zur Türe hinein und ging in die kleine Wohnung, wo sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester wohnte. Alle saßen im Wohnzimmer um den Fernseher, als sie hereinkam. "Na? Ist Madame auch endlich daheim.", witzelte ihr Vater. Aber es war nicht wirklich ernst gemeint. "Hallo zusammen.", lächelte Gretchen und ließ sich neben ihrer Schwester auf das Sofa fallen.

"Es ist ein Brief für dich angekommen.", erklärte die Mutter, "Er liegt auf dem Küchentisch." Gretchen seufzte etwas übertrieben und tat, als würde es ihr schrecklich schwer fallen wieder aufzustehen und ging hinüber in die Küche. Es roch noch nach dem leckeren Hähnchen, dass ihre Mutter manchmal kochte. Das war erstmal interessanter als der Brief. Tatsächlich war im Kühlschrank noch eine Portion davon. Sie schob den Teller in die Mikrowelle und widmete sich jetzt dem Brief.

Der Umschlag war von einem Anwaltsbüro. Ein Wappen mit vier Namen darunter bezeichnete eine wohl traditionsreiche Gemeinschaftspraxis. Er fühlte sich normal dick an. Was konnte das sein? Etwas irritiert riss Gretchen die Hülle auf und faltete das Papier auf. Ein kleines Stück flatterte zu Boden. Sie hob es auf. Das kleine Stück Papier war ein Scheck über 5000 Dollar, auf ihren Namen ausgestellt. Irritiert begann sie zu lesen.

Sehr geehrte Miss Snider,

für die Unannehmlichkeiten, die unser Mandant Ihnen verursacht hat, bitten wir in seinem Namen um Verzeihung. Unser Mandant wird in Kürze eine längere Haftstrafe antreten und ist nicht daran interessiert noch ein Verfahren wegen Schmerzensgeldes zu führen.

Für das erlittene Unheil überbringen wir Ihnen den beigefügten Scheck. Dieser wird gültig, sobald Sie und ihre Erziehungsberechtigten die Erklärung auf der zweiten Seite unterschrieben und an uns zurückgesandt haben.

Hochachtungsvoll
Zach Grossenbaum
Anwalt
im Auftrag von Sebastian Settlemeyer



Gretchen starrte perplex auf das Papier, dann wieder auf den Scheck. Eine Gänsehaut lief ihr den Rücken hinunter. "Mama?", rief sie leise hinüber, "Kommst du mal bitte?" Die stimme klang brüchig. Kurz danach stand ihre Mama hinter ihr. Das Piepen der Mikrowelle, welche ihre Arbeit verrichtet hatte, war uninteressant geworden. Mit zitternden Fingern reichte Gretchen ihrer Mama den Brief und den Scheck.

Sie selbst las die Erklärung durch, welche sie unterschreiben sollte. Sie war recht einfach gehalten. Sie verpflichtete sich darin kein Schmerzensgeld einzuklagen und auch in anderen Schmerzensgeldprozessen gegen Sebastian keine Aussage zu machen. Außerdem solle man die Angelegenheit ein für alle Mal als erledigt betrachten. Für den Fall der Nichteinhaltung der Erklärung wären die 5000 Dollar sofort zurückzuzahlen. Stumm sahen sich Gretchen und ihre Mama mit großen Augen an.

2 Kommentare:

  1. Oha.. das ist glatte Bestechung. Und Gretchen ist minderjährig, wie alle anderen Mädchen auch. Hm.. juristisch sehr fragwürdig, moralisch eh.. aber praktisch für die Ferien^^
    Also ab nach San Diegoooooooo...

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  2. Ja 5000$ sind nicht von der Hand zu weisen und der Urlaub kostet nur 350, da ist noch genug geld für SHOPPING drin *kicher*

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