Donnerstag, 19. Juli 2012

Unbekannte Straße

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Wutschnaubend zog Hillary die Tür ihres Wagens zu und parkte wieder aus. Was hatte diese Familie zu verheimlichen, dass man sich so abschottete? Es war doch ein Ding der Unmöglichkeit, wie die sich verhielten. Vielleicht sollte sie hier einfach später noch mal vorbeifahren, wenn die Mutter von der Arbeit zurück war und man direkt mit ihr reden konnte. Bis dahin könnte sie sich ja mal ansehen, wo Nadja so wohnte und was es mit diesem Millionär auf sich hatte.

Schon das Appartementhaus in welchem die Mutter wohnte, lag in einem deutlich gehobenen Viertel von Seattle. Wer sich hier eine Wohnung leisten konnte, hatte es zu einem guten Job oder auf eine andere Art zu Geld gebracht. Die Adresse die sie sich für Nadja aus der Akte abgetippt hatte, führte sie jedoch vor Schwierigkiten. Das Navigationssystem in ihrem Wagen fand die Straße einfach nicht. Verärgert überlegte sie, ob sie sich beim Lesen der Buchstaben auf dem Kopf vielleicht irgendwo vertan hatte.

Hillary kramte den alten Stadtatlas aus dem Handschuhfach hervor und suchte darin die Adresse. Dort war die Straße als kleiner Stichweg ganz normal eingezeichnet. Verwundert schnalzte Hillary mit der Zunge und tippte dann im Navigationssystem die Adresse der Querstraße ein, von der aus das Sträßchen abging und siehe da, das Navi berechnete Brav die Route. Es war kaum eine Viertelstunde bis dort zu fahren. Einfach ein wenig stadtauswärts. "Scheißteil, wieso kennst du die Querstraße nicht? Dass man dich immer überlisten muss.", fluchte sie den kleinen Monitor an der Scheibe an und fuhr los.


Mykola fuhr herum und sah den dicklichen älteren Mann an, der aus dem Aufzug gekommen war. "Kann ich Ihnen helfen?", bellte der gleich noch einmal, als Mykola nicht sofort antwortete. "Ich suche Arbeit auf Schiff.", quetschte Mykola die wenigen deutschen Worte heraus, die er parat hatte. Der Mann legte die Stirn in Falten und sah ihn kritisch an. "Und was wollen Sie dann hier?", bellte er ihn noch einmal an. Mykola zuckte etwas zusammen. Er hatte nicht ganz verstanden, was der Kerl gesagt hatte. Aber offensichtlich war er wenig erfreut, dass er hier herumstand. "Hafenamt?", fragte er vorsichtig und zeigte auf den Boden um sicherzugehen, dass er sich im richtigen Gebäude befand.

"Ja. Hier Hafenamt. Aber hier nix Arbeit.", schnauzte der Mann ihn weiter an. Dazu machte er eine abwehrende Handbewegung. Das hatte Mykola verstanden und sank etwas in sich zusammen. Es war doch wie verhext. In dieser Stadt, die nur aus einem Hafn zu bestehen schien, war es nicht möglich eine Heuer zu bekommen? Hatten sich die Zeiten so geändert? "Arbeit da!", meinte der Mann und ging zu einem Schild an der Wand. Dort waren einige Adressen notiert und neben jeder war ein Symbol. Er erkannte das Logo der HLA, wo er gerade herkam. Weiter unten war ein roter kreis mit einem merkwürdigen weißen Dreieck aufgemalt und daneben stand eine Adresse. "Da Arbeit!", erklärte der dickliche Kerl und ließ Mykola allein.

2 Kommentare:

  1. :-D Der dicke Kerl schickt ihn zum Arbeitsamt.
    Herrlich.
    Bleib wo der Pfeffer wchst und lass deine Familie in ruhe.

    Die Sozialarbeiterin ist echt nicht die Hellste.
    DieStraße wird nicht angezeigt, weil die sich in einem abgeschotteten Wohngebiet befindet.
    :-D Ob die ohne Termin durch die Schranke kommt.

    Ich freu mich schon auf morgen.

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  2. So geht es mir auch. Beim Lesen hatte ich gleich ein doppeltes Freu - Gefühl. Ja, Mykola kann ich nicht leiden und Hillary ist eine dumme Kuh. Ich freue mich auf die Abfuhr an der Schranke. Der Sicherheitsdienst wird Gregory anrufen und der wird stur und höflich bleiben.

    Für Mykola wird es jetzt schwer. Jetzt muss er erst mal das richtige Amt finden und dann muss es noch geöffnet haben. Und man muss ihn verstehen. Er hat noch viele Steinchen im Weg...

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