Montag, 16. Juli 2012

Bei einem Millionär

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mrs. Jonas sah ihr Gegenüber kritisch an. Diese Sozialarbeiterin, die sich nur mit Vornamen vorgestellt hatte, ging ihr langsam auf den Keks. "Ich weiss wirklich nicht, was sie von mir hören wollen.", wiederholte die junge Lehrerin nochmals. "Nun Teenager wissen oftmals nicht, was für sie wichtig und richtig ist. Speziell in so einer belastenden Situation wie einer Schwangerschaft.", erklärte Hillary mahnend. Doch sie erntete nur ein Kopfschütteln von Nadjas Tutorin.

"Das mag ja sein. Aber was wollen Sie nun von mir hören?", gab sie genervt zurück. Hillary rollte mit den Augen. Diese Lehrerin konnte noch keine 30 sein. Sie war vermutlich genauso unerfahren wie Nadja selbst und verschloss sich nun auch noch den qualifizierten Fragen. "Nadja hat mir nicht verraten, wer der Vater des Kindes ist.", beharrte Hillary weiterhin. "Das ist keine Frage!", blaffte Mrs. Jonas zurück und sah auf die Uhr. Eigentlich hatte sie schon seit einer Viertelstunde Schluss und wurde jetzt von dieser Schnepfe aufgehalten. Sie würde zu spät in den Kindergarten kommen, wo sie ihren Sohn abholen musste.

"Wer ist der Vater des Kindes.", bellte Hillary zurück. "Sie können mich kreuzweise. Wie reden Sie eigentlich mit mir? Erstens weiss ich es nicht und zweitens, selbst wenn ich es wüsste, hätte ich keine Ahnung, warum ich über Nadjas Kopf hinweg entscheiden können sollte, Ihnen so eine Information zu geben." Hillary sah die junge Lehrerin völlig verdutzt an. Das war jetzt schon die zweite junge Frau die es wagte sich ihren Fragen zu widersetzen. Und selbst dieser Konrektor hatte ganz schön bearbeitet werden müssen, ehe er diesem Gespräch zugestimmt hatte. Diese Schule war verhext. Sie wollte doch nur dem Mädchen helfen.

"Es ist wichtig, dass ich das erfahre, um Nadja angemessen unterstützen zu können.", fauchte sie Mrs. Jonas nun wieder an. Doch alles was diesmal zurückkam war verächtliches Gelächter. "Nadja unterstützen? Die hat alles, was sie sich vorstellen können." "Wie darf ich das nun verstehen?" "Wie ich es gesagt habe. Sie hat ihre Hilfe nicht nötig. Sie lebt schließlich bei einem Millionär, der gut für sie sorgt. Manchmal ein bisschen zu gut. Ich weiss nicht, warum ein Teenager mit einem 100.000 Dollar Importwagen herumfahren muss. Aber seien Sie sicher, dass sie Ihre Hilfe nicht braucht. Sie hat Freundinnen die zu ihr halten, gute Noten und ist eine der zuverlässigsten Schülerinnen die ich habe. Ziehen Sie ernsthaft in Betracht, dass sie ihre Hilfe einfach nicht braucht. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher ob an der Geschichte überhaupt etwas dran ist. Ich hab Nadja selbst auch schon ein Gespräch angeboten und sie hat höflich abgelehnt. Und ich denke mein Verhältnis zu Nadja ist deutlich vertrauensvoller als es das Ihre ist."

"Aber ich bin ausgebildete Sozialarbeiterin. Ich kann ihr viel mehr Möglichkeiten aufzeigen.", beharrte Hillary. Mrs. Jonas stand nun auf, als Zeichen das Gespräch beenden zu wollen. "Nadja wird in acht Wochen ihren Abschluss machen. Eine Woche vorher wird sie 18. Suchen Sie sich einen der Termine aus. Jedenfalls geht es die Schule danach nichts mehr an. Und Sie sollten sich auch zurückhalten. Nadja muss sich auf ihre Examensprüfungen konzentrieren."

Hillary ließ sich von der Lehrerin aus dem Büro komplimentieren. Auch wenn sie eigentlich nicht einsah, sich so abfertigen zu lassen. Dann ging sie auf den Parkplatz und setzte sich in ihren Wagen. Was für ein Glück, dass sie sich die Adressen eben in der Akte, welche auf dem Tisch gelegen hatte, gemerkt hatte. Es war gar nicht so einfach gewesen, die kleine Schrift auf dem Kopf zu lesen. Aber nun hatte sie eine Privatadresse und die Adresse der Mutter. Die Schule hätte beides sicherlich freiwillig nicht herausgerückt. "Bei einem Millionär also?", brummte Hillary in sich hinein, als sie den Wagen startete.

1 Kommentar:

  1. Vielleicht sollte man Hillary mal die Telefonnummer von Dr. Rosenbaum geben. Helfersyndrome kann man behandeln! Wobei sie sich das kaum leisten kann.

    Sie belügt sich entweder selbst oder schiebt ihren angeblichen Auftrag vor um ihre Neugier zu befriedigen. Etwas entspannender Sex könnte auch helfen.
    Aber sie wird sich ihre Hörner schon noch abstossen. Wenn nicht bei Lelya dann bei Joe.

    LG Kay

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