Freitag, 6. Juli 2012

Beratungstermin

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es ließ sich nicht mehr nachvollziehen, wo die undichte Stelle gewesen war, aber die Nachricht hatte sich in der ganzen Schule verbreitet. Nadja wurde offen darauf angesprochen und teilweise war es ganz schön hämisch, was sie sich anhören musste. Wer von den anderen das nun ausgeplaudert hatte, war Nadja schließlich auch egal. Sie wechselte weder mit Ashley, noch mit Linda oder Gretchen noch ein Wort.

Die Schule waren für Nadja nicht mehr wirklich angenehm. Es verging auch wirklich kaum ein Tag, an dem nicht jemand auf sie zukam und fragte, ob das Gerücht nun wirklich wahr sei. Nadja blieb zwar dabei, dass sie das einfach nicht kommentierte, doch für die meisten war dies eben nur eine Bestätigung für ihre Vermutung. Den Höhepunkt erreichten die Unannehmlichkeiten, als ihr Tutor sie nach dem Unterricht zu sich bat.

"Das Thema ist mir ein bisschen unangenehm, aber es geht das Gerücht herum, dass du schwanger bist. Die Schule ist verpflichtet, bei Schwangerschaften von Minderjährigen eine Beratung zu veranlassen.", erklärte er unsicher. Nadja presste erbost die Lippen aufeinander und sah ihn feindselig an. "Es tut mir leid, aber ich habe mir das nicht ausgedacht.", rechtfertigte er sich ein wenig. "Und was heißt das nun?", fragte Nadja möglichst unbeteiligt. "Im Besprechungsraum neben dem Lehrerzimmer wartet jetzt eine Dame von einer Beratungsorganisation auf dich. Du bist vom nächsten Unterricht befreit und gehst bitte dort hin und hörst dir an, was sie zu sagen hat."

Wütend stapfte Nadja davon in Richtung Parkplatz. Auf dieses Theater hatte sie einfach keine Lust mehr. Sie saß schon in ihrem Auto, als sie sich wieder konzentrierte. Wenn sie jetzt nicht dorthin ging, war dies auch für die Lehrer die letzte Bestätigung, dass sie tatsächlich schwanger war. Bislang hatte sich von denen niemand dafür interessiert. Außerdem war die Beratung vorgeschrieben. Das bedeutete, dass man dies vermutlich durchziehen würde, auch wenn sie sich wiedersetzte. Seufzend stieg sie wieder aus dem Wagen und ging in den Verwaltungstrakt, wo das Lehrerzimmer lag.

Genervt klopfte sie an die Tür des Besprechungszimmers. Sie war fest entschlossen nach dieser Beratung nach Hause zu fahren, wiewohl eigentlich noch zwei Stunden Unterricht wären. Aber das dumme Gerede ging ihr einfach gehörig auf den Keks. Und nun auch noch eine überflüssige Beratung. "Herein!", kam es von drinnen. Nadja ging hinein und in der kleinen Sofaecke, saß eine Frau mittleren Alters. "Hallo, du bist Nadja?" Nadja nickte stumm. "Mein Name ist Hillary. Bitte, nimm doch Platz." Weiterhin stumm ließ Nadja sich demonstrativ auf den Sessel fallen, der bereist stand, statt sich neben die Frau zu setzen.

3 Kommentare:

  1. Ohooo... Schießen da schon die Hormone ein? Es muss ja gar nicht durch die Clique verbreitet worden sein. Gerüchte machen sich schnell selbständig. Dafür hat John ja schon gesorgt!

    Bei Hillary benimmt Nadja sich gerade so respektlos wie ein Problenteenie aus der Gosse. Klar; sie ist genervt. Offenbar glaubt gerade jeder sich einmischen zu müssen.
    Die Schule hat aber auch eine Aufsichtspflicht und zudem noch einen Ruf zu verlieRen.

    Und die Sache mit Nadja ist pikant. Noch ist sie minderjährig, wurde eingeschult von einem Millionär; der auch noch die Gebühren zahlt. Jemand muss also von der Schule informiert werden. Ich als Schulleiter käme ganz schnell auf die Idee, von wem sie schwanger sein könnte.

    Wen muss man denn nun ansprechen? Wissen die von Lelyas Anwesenheit? Und wenn nicht; wieso werden die jetzt aktiv, halten aber die Füsse still wenn eine 15jährige bei einem Erwachsenen einzieht?

    Egal. Jetzt wird Hillary also vorsichtige Fragen stellen und auf eine Auster namens Nadja treffen. Ob das so gut ausgeht, wie ich mir das gerade wünsche?

    LG Kay

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  2. ich versteh ihr reaktion ganz gut, mir würde das auch nicht gefallen, wenn leute sich so über einen hinwegsetzen

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  3. Naja ich hätte auch keine gute Laune wenn mich jeder fragen würde ob ich schwanger bin

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