Sonntag, 1. Juli 2012

Anheuern?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es war nicht leicht gewesen für Mykola, sein Geld in Euros einzutauschen. Überhaupt war es ein hartes Stück gewesen, die erforderliche Geldmenge überhaupt aufzutreiben. Dann noch eine Bank zu finden, welche ohne große Formalitäten, Euros gegen Bargeld herausrückte entwickelte sich dann schon fast zum Spießrutenlauf. Doch endlich hatte er das Geld zusammen und war wieder mit dem Detektiv verabredet. Seitdem er die erste Seite mit den Fotos von dem Mann bekommen hatte, zweifelte er nicht mehr daran, dass er seine Familie gefunden hatte.

Diesmal hatte Wiktor eine Baustelle als Übergabepunkt ausgewählt. Nach Feierabend war dort niemand mehr und man würde sich ungestört treffen können. Und selbst wenn sie vom Sicherheitsdienst oder einem verspäteten Bauarbeiter gestört würden, wüsste er, wie er schnell genug entkäme. Sollte sich doch dieser feiste Fettsack mit denen rumschlagen.

Auch diesmal kam er ein paar Minuten zu spät. "Da sind sie ja endlich!", rief Mykola schon von weitem. "Psst! Hast du die Kohle?" Wenige Minuten später war alles passiert und Wiktor verschwand wieder um die Ecke und ließ den erstaunten Mykola mit seinem Umschlag allein. Gierig riss er sofort die Mappe heraus und blätterte sie durch. Zumindest war er nicht aufs Kreuz gelegt worden. Dies war wirklich eine Mappe über seine Familie. Es waren noch mehr Fotos von ihnen darin, aber auch von den Häusern, wo sie wohnten. Und endlich waren auch Adressen dabei.

Zu Hause studierte er den Bericht eingehend. Lukas lebte also mit seiner Freundin zusammen. Die beiden hatten sich offensichtlich eine eigene Wohnung genommen. Maria lebte nach wie vor bei Lelya. Doch Nadja wohnte nicht mehr dort. Nadja war die einzige, deren Adresse auch nicht dabei war. Ebenso auch kein Foto von ihrem Haus, welches sowohl für Lukas' als auch Lelyas Wohnung dabei war. Von Nadja war als einzige Adresse die Schule angegeben auf die sie ging. Von der waren allerdings auch wieder Fotos dabei. Dennoch klappte er die Mappe beschwingt zusammen. Das waren weit mehr als genug Informationen.

Seine Barschaften waren allerdings so gut wie aufgebraucht. Nun war die Frage, wie er nach Settle kommen sollte. Die 250 Euro für den Detektiv hatten ein dickes Loch gerissen, wobei er sich nicht vormachte, das Geld hätte für einen Flug nach Seattle gereicht. Aber irgendwie würde er das schon schaffen. Stumm fluchte er, dass sie sich den entlegensten Punkt der USA ausgesucht hatten. Nach New York zu kommen wäre vergleichsweise leicht. Man könnte sicherlich auf einem Schiff zur Überfahrt anheuern. Das hatte er in jungen Jahren schon einmal auf dem schwarzen Meer gemacht. Doch auf diese Weise nach Seattle zu kommen war ziemlch aussichtslos.

2 Kommentare:

  1. Ob er tatsächlich in seinem Alter noch irgendwo erfolgreich anheuern kann, bezweifle ich allerdings auch schwer. Vielleicht noch als Koch oder Beikoch. Dann wäre er auf jeden Fall schon mal in de Staaten und könnte dann trampen oder Teller waschen.
    Beschwingt ist er also, der gute Mykoa. Vermutlich nicht, weil er sich freut, so gesunde und schöne Töchter zu haben. Das würde ja eher Stolz und Freude auslösen. Erhofft er sich tatsächlich, dort schmarotzen zu können? Er kann doch nicht glauben, dass seine Töchter an einer Familienzusammenführung interessiert wären? Und Lelya? Sie hat sich scheiden lassen, ja. Liebt sie ihn trotzdem noch oder hat sie einfach genug von allen Männern? Über ihr Leben weiß man ja nicht viel, aber ein Mann tauchte in den wenigen Infos ja nicht auf.
    Was weiß Joe eigentlich alles über diesen Superdaddy? Hab ich gar nicht mehr richtig in Erinnerung. Hm... ich will jetzt wissen, wie das weiter geht!

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  2. und irgendwie wird er es wohl doch schaffen?! C.H.

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