Sonntag, 29. Juli 2012

Personaleingang

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Geoffrey starrte bereits jetzt feindselig in die Auffahrt. Soeben hatte er mit Paul Declan telefoniert, er ihn darüber in Kenntnis gesetzt hatte, was so eben am Tor passiert war. Geoffrey hatte den Finger auf dem Knopf für das Rolltor. Wer war diese Person, die er doch gestern so erfolreich abgewiesen hattte, dass sie nun mit einem Gerichtsbeschluss auftauchte. Und was war das überhaupt für ein Beschluss. Er sah auf die Uhr. Es war erst kurz vor vier. Nadja würde vermutlich bald zurückkommen. Bis Joe wieder da wäre, würde es aber noch drei Stunden dauern.

Das Auto dieser Schnepfe würde er nicht aufs Grundstück lassen. Er drückte auf den Knopf und sah vom Haus aus, wie sich das riesige schwere Tor in Bewegung setzte. Doch als es kaum einen Meter geöffnet war, stoppte er die Bewegung mit einem erneuten Druck auf den Knopf. Sollte sie ihre Karre mal schön vor dem Grundstück abstellen und zu Fuß antanzen. Wenig später war es soweit und durch die Lücke war die Hälfte von einem Auto zu sehen. Doch Geoffrey blieb eisern. Auch als sie zu hupen begann.

Schließlich gab Hillary auf und stellte den Wagen an den Straßenrand und machte sich auf den Weg zum Haus. Dieser Butler wollte sie nur pisacken, indem er ihren Wagen nicht zum Haus vorfahren ließ. Sie schlüpfte durch die Öffnung des Tors, dass sich sofort wieder hinter ihr schloss und tatsächlich überkam Hillary kurz ein beklemmendes Gefühl, als sie kurz zurückblickte und ihr klar wurde, dass man hier im Zweifelsfall genauso schwer heraus kam, wie hinein.

Geoffrey huschte zur Küche um am seitlichen Ausgang aus dem Haus zu treten und Hillary dort zu empfangen. Als er sah, dass sie fast da war und der großen Haupttreppe zustrebte rief er kurz. "Hierher bitte. Kommen Sie zu mir hier an den Personaleingang." Niemand im Haus nannte diese Tür den Personaleingang. Nadja selbst benutzte ihn im Sommer öfter, wenn sie sich direkt nach der Ankunft ein Getränk aus der Küche holen wollte. Sicherlich war die Türe mal genau für das Personal gedacht gewesen. Man stand von dort aus schnell in er Küche und war somit auch in der nähe des Personaltreppenhauses. Aber gegenüber dieser Person erschien Geoffrey die Bezeichnung gerade genau richtig.

Schnaubend wechselte Hillary die Richtung und stapfte über den Kiesweg zum seitlichen Eingang des Hauses. Den Zettel mit dem Gerichtsbeschluss hatte sie in der Hand und den würde sie gleich dem Butler unter die Nase halten. Der würde sich noch wundern. "Guten Tag.", flötete sie übertrieben freundlich. "Guten Tag.", sagte Geoffrey völlig neutral. Er hatte die Show bisher genossen und fühlte sich nun halbwegs ausgeglichen. Jetzt durfte er sich nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, dass er selbst in Schwierigkeiten kam. Doch diese Tussi würde es nicht einfach haben, was immer sie wollte.

1 Kommentar:

  1. Sagte ich schon einmal, dass ich Geoffrey liebe? Nein? Ja? Ach egal, ich liebe ihn!
    Ist die Straße zum Tor eigentlich breit genug, dass Hillarys Kiste nicht den Weg versperrt? Naja, wird wohl so sein, sonst hätte Geoffrey das nicht gewagt :)

    Und nun zu dir, liebe Hillary:
    Du hast natürlich vollkommen Recht. Nur, weil jemand Millionär ist, hat er nicht automatisch einen besonderen Respekt erworben. Das kann ja was weiß ich für ein Schwein sein. Aber nur, weil jemand Sozialarbeiterin ist, gibt es auch keine Respektzugabe!! Pflanz dich auf irgrendeinen unbequemen Stuhl, sieh dich von dort aus um und akzeptier einfach, dass es noch andere Regeln gibt als deine eigenen!

    Hoffentlich kommt Joe früher nach Hause. Ich habe noch nicht so recht das Vertrauen in Nadja, dass sie alle Rechte kennt, die sie hat und sich nicht zu leicht verunsichern lässt. Vielleicht kann Joe sie da eher wieder zurecht stutzen *seufz*

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