Montag, 30. Juli 2012

Kreuzfahrt

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mykola konnte sein Glück kaum fassen. Noch am Nachmittag hatte er sich bei der kleinen Reederei vorgestellt und war prompt auch eingestellt worden. Den Lohn konnte er nicht wirklich einschätzen. Der junge Weissrusse, welcher ihn eingestellt hatte, hatte sich noch zweimal dafür entschuldigt, dassm an Tellerwäschern nur so wenig bezahlen würde. Aber Mykola hatte abgewinkt. Es galt für ihn an Bord freie Kost und Logis und er würde in Seattle im Hafen seine Lohn für die 17 Tage Fahrt bis dahin ausbezahlt bekommen. Das war für ihn mehr als genug.

Es dauerte noch drei Tage bis das Schiff ablegen würde und er sich an Bord zu melden hatte. Vereinbart war Samstag Morgen. Bis dahin hatte ihm Alexander zugesagt, dass er die Tage mitarbeiten könnte und die Nächte im Büro de Halle verbringen. Dankbar nahm Mykola auch dieses Angebot an und freute sich, dass er sich entschlossen hatte über Deutschland seine Weg zu suchen. Hier war es zwar etwas merkwürdig gelaufen mit dem Hafen und so völlig nders, als er es sich vorgestellt hatte, doch am Ende war das Ergebnis besser als er es sich hatte vorstellen können.


Samstags morgens bekam er von Alexander für die drei Tage Arbeit 250 Dollar in die Hand gedrückt. Er hatte das Geld für ihn direkt umgetauscht. "Is' ja ohne Steuer.", hatte er ihm dabei zugezwinkert und ihn zum Kreuzfahrtpier gefahren. Mykola hatte sich wenigstens 1000 Mal bei Alexander bedankt. Die 250 Dollar waren ein dicker Batzen. Und auf dem Schiff würden noch einige Dollar dazukommen.

Es war zwar nicht seine Traumvorstellung gewesen als Tellerwäscher zu arbeiten. Doch machte man sich bei dieser Arbeit wenigstens nicht so schmutzig, dass man es nicht wieder von den Händen bekam. Er arbeitete mit einem jungen Chinesen namens Huang und einem Russen namens Vitalij zusammen in der Spülküche eines der unzähligen Restaurants an Bord des Schiffes. Schnell fanden die drei sich zusammen und Vitalij, der auch etwas Englisch sprach wurde zum Übersetzer. Es war eines der kleineren Kreuzfahrtschiffe aber dennoch bestand das Leben an Bord für die Passagiere natürlich im Wesentlchen aus Essen und so gab es in den Spülküchen jede Menge zu tun.

Die Reise würde zuerst über den Atlanik gehen und nach einem Zwischenstop in Florida ein paar Tage in der Karibik verweilen. Danach ging es durch den Panama-Kanal hinüber in den Pazifik und noch ein Stop in Sacramento in Kalifornien und schließlich der ersehnt halt im Hafen von Seattle. Dort würde Mykola noch einmal fast 1000 Dollar bekommen und konnte von Bord gehen. Er konnte es kaum erwarten.

1 Kommentar:

  1. Nun hat er also ein Schiff gefunden und wird Seattle ansteuern. Hm... ich bin ziemlich sicher, dass mir das nicht gefällt.
    Positiv ist allerdings seine Bescheidenheit. Vorrangig ist sein Ziel, Seattle zu erreichen. Das gibt zwar Pluspunkte, verändert aber meine Grundeinstellung zu ihm nicht - dafür hat er viel zu viele Minuspunkte.

    Grundsätzlich gilt für mich ja, dass jeder Mensch eine zweite Chance bekommen sollte. Die hatte er aber schon und die hat er vermasselt, indem er seine Tochter gleich wieder zur Ehe zwingen wollte.

    So wenig sind 1250 Dollar nun nicht, wenn er in Seattle ankommt. Allerdings ist es auch nicht viel und er wird staunen, wie schnell er sein Geld los wird. Mal sehen, was in Seattle geschieht. Er sollte mal einige Brocken englisch lernen ;-)

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