Mittwoch, 4. Juli 2012

Spaltung

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja wollte in den Unterrichtsraum fliehen, wo die erste Stunde stattfinden würde. Doch zu ihrem Ärger war der noch abgeschlossen. Seufzend kauerte sie sich auf dem Boden vor der Tür zusammen und stützte den Kopf in die Hände. Wieso mussten die das alles ausbreiten? Es war doch ihre Privatsache, wem sie nun von der Schwangerschaft erzählte. Das Getuschel der anderen störte sie inzwischen nicht mehr, doch von Linda, Gretchen und Ashley hatte sie sich etwas mehr Diskretion und vor allem Verständnis erhofft.

Mary sah Gretchen vorwurfsvoll an. "Musste das sein?" "Sie hat gelogen!", bellte Gretchen nur zurück. Mary zuckte die Schultern: "Und die Show die ihr gerade abgezogen habt, das war besser? Sie hatte eine Grund warum sie es nicht erzählen wollte." Linda senkte etwas den Blick. Doch Gretchen war noch nicht bereit aufzugeben. "Sie hat kein Recht uns anzulügen." "Und du hast kein Recht sie nach privaten Dingen zu fragen. Ihr hättet die Frage nach der Schwangerschaft ja erst gar nicht stellen brauchen."

"Ihr?" Ashley hob den Kopf, "Das heisst, du wusstest schon Bescheid." Mary biss sich innerlich auf die Zunge. "Und wenn schon.", gab sie zurück. "Ist ja klar, dass man das alles ganz entspannt sieht, wenn man zum inneren Kres des Vertrauens gehört.", meinte Gretchen nun hämisch. "Mir hat sie es freiwillig erzählt. Ihr musstet nachfragen." Mary strampelte um Rechtfertigung, auch wenn ihr klar war, dass dies jetzt vermutlich nicht mehr viel bringen würde. "Ihr zwei teilt alles miteinander. Schonmal überlegt, dass das uns anderen gegenüber auch nicht fair ist?" Linda war aus ihrer Starre hervorgekommen und stieg voll auf die Stimmung gegen Mary ein, welche gerade herrschte.


Mary ließ sich neben Nadja auf den Boden sinken. Nadja hob den Kopf und sah Mary etwas hilflos an. "Mich haben sie auch grad fertig gemacht.", meinte sie geknickt. "Achso?", gab Nadja etwas verwirrt zurück. "Ich wollte ihnen einen Vortrag haben und hab mich kurz versprochen. Da haben sie rausgekriegt, dass ich es schon wusste. Das hat ihnen auch wieder nicht gepasst." "Ach die können mich mal!", fluchte Nadja in sich hinein. Mary legte den Arm um sie. Die zeitweilige Spaltung der Clique war ja eigentlich nichts neues. Aber diesmal, so kurz vor dem Abschluss, war es ganz schön bitter. Doch fürs Erste wusste sie nicht, was sie dagegen tun sollte.

1 Kommentar:

  1. Gar Nichts! wenn jemand beleidigt ist, weil er nicht ins Vertrauen gezogen wurde, ist es Zeit sich zu überlegen warum. Vertrauen kann man nicht fordern sondern muss man sich verdienen.

    Aus den Mädchen spricht Eifersucht und Neid. Da kann man beruhigt abwinken. Nadja kann froh sein, dass sie Mary hat. Das ist eine echte Freundin. Das ist besser als vier falsche Freunde...
    LG Kay

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