Montag, 3. Oktober 2011

Wieder in der Schule

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe hätte am liebsten schon das Wochenende genutzt um ein neues Auto auszusuchen. Doch Nadja brachte eher weniger Begeisterung dafür auf. Das war schließlich nichts, was sie mit Jurina zusammen machen konnte, und sie wollte jede Minute nutzen. Joe fand sich damit ab. Amüsiert dachte er zurück daran, als Nadjas Golf wegen des kleinen Garagenmalheurs in Reparatur gewesen war. Da hatten sie den gleichen Kleinwagen als Leihwagen gehabt. Und Nadja hatte sichtlich überhaupt keinen Spaß an dem Wagen gehabt. Der Augenblick würde jetzt auch wieder kommen und dann würden sie eben nächste Woche ein Auto aussuchen.

So richtig viel unternahmen Nadja und Jurina am Wochenende allerdings auch nicht. Sie waren zwar inzwischen vollkommen genesen. Aber es war ihnen vor allem danach gemeinsam Zeit zu verbringen. Sie wären wohl gerne Schwimmen gegangen, doch Nadjas frische Operationswunden machten diesem Plan einen Strich durch die Rechnung und sorgten noch einmal für einen Anfall von schlechtem Gewissen bei Jurina.

Ein wenig fürchtete Nadja sich vor den Nachfragen der anderen, vor allem denen von Mary, in der Schule. Aber sie rief sich Jurinas pragmatische Erklärung in Erinnerung. Es musste villeicht gar nicht sein, dass man immer in allem offen und ehrlich war. Es reichte doch vielleicht eben auch zu sagen, dass man nicht darüber reden wollte. Ein bisschen graute ihr allerdings nach wie vor, vor der Vorstellung, dass es für Mary eben nicht ausreichte, die Vergangenheit ruhen zu lassen.


Am Montag morgen zeigte sich schon, dass Joe recht behalten sollte. Als Nadja in den Kleinwagen stieg, der als Ersatz für ihren Golf vorerst herhalten sollte sehnte sie sich bereits wieder nach einem schicken Wagen und fluchte ein wenig, dass sie sein Angebot, den Samstag mit einem Autokauf, gern auch zu dritt, zu verbringen, nicht angenommen hatte. Jetzt würde sie eine ganze Woche mit diesem Gerät klarkommen müssen. Doch schließlich musste sie über sich selbst schmunzeln: "Was du für Luxusprobleme hast, Püppchen.", sagte sie zu sich selbst.

In der Schule wurde sie freudig wieder begrüßt und es zeigte sich, dass das tägliche absolvieren der Hausaufgaben inklusive der ein und anderen Nachfrage bei Mary, keineswegs nutzlos gewesen war. So kam sie gut wieder in den Unterricht hinein und konnte trotz mehrerer Tage Abwesenheit wieder gut mithalten.
Die Nachricht über ihren Autounfall hatte sich natürlich bereits verbreitet. Allerdings gepaart mit einem Haufen ungenauigkeiten. So gingen verschiedene Geschichten um, zum Beispiel, hätte sie angeblich ihre kleine Schwester fahren lassen. Andere wiederum waren der Meinung, das mit der Freundin sei vorgeschoben und Nadja habe ihr Auto höchstselbst zu Schrott verarbeitet. Auch Gerüchte, sie hätte schon den nächsten luxuriösen Wagen bekommen, geisterten durch die Flure. Jedoch ließ sich ja zumindest dieser Teil der Geschichte mit einem Blick auf den Parkplatz als unwahr brandmarken. Den ganzen Tag über sprachen sie immer wieder Leute an und wollten endlich Nadjas Version hören. Doch die wurde bald müde es immer zu wiederholen und beließ es schließlich bei einem: "Glaub doch was du willst."

Niemand aus der Clique stellte heute schon unangenehme Fragen. Doch einmal mehr konnte Nadja sehen, wie es Mary auf der Zunge brannte, endlich nachzuhaken um die Wahrheit über die gemeinsame Vergangenheit von Nadja und Jurina herauszufinden. Doch damit wartete sie bis nach der Schule. Abwartend stand sie auf dem Parkplatz neben Nadjas Leihwagen. Jetzt wollte sie nicht mehr lockerlassen.

1 Kommentar:

  1. Die lieben Gerüchte.. sie brodeln, kochen hoch und quellen schließlich über. Da hilft oft auch keine Gegendarstellung mehr und Nadjas Reaktion am Ende war genau richtig.
    Dass Mary nun nicht mehr warten will, ist verständlich, aber offenbar hat sie noch nicht gelernt, dass auch stummes Drängen eben ein Drängen bleibt. Arme Nadja. Aber sie packt das schon und wird hoffentlich feststellen, dass - so unschön ein Teil ihrer Vergangenheit ist - es gut tut, wenn ein wichtiger Freund eingeweiht wird. Und immerhin kam ja auch viel Positivies dadurch zustande. Ohne die Vorgeschichte wäre sie nie zu Joe gekommen.

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