Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ein schweres Gespräch

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Jurina schaute Joe etwas verdutzt an. Immer noch war ihr nicht ganz klar, was dieses Gespräch ergeben sollte. Sie fluchte ein wenig innerlich, dass sie mit Nadja nicht öfter Englisch gesprochen hatte und sich seit Tagen im Wesentlichen im Haus aufhielt und auch so nicht an Sprachpraxis kam. Außerdem wusste sie nicht, wie sie sich bei einem Gespräch über Nadja verhalten sollte. Natürlich war ihr vollkommen klar, wesegen Nadja so durch den Wind war. Aber ob sie mit Joe offen darüber reden sollte? Und wie würde sie die Worte finden?

Als Jurina nicht direkt reagierte, schaute Joe sie unsicher an. "Ich frage dich, weil ich nicht weiss, wie ich mit Nadja über soetwas reden soll.", meinte er etwas kläglich, "Ich habe das Gefühl, es ist gestern irgendetwas passiert. Aber ich habe keine Ahnung, was es sein könnte." Jurina nagte auf ihrer Unterlippe. Krampfhaft überlegte sie, ob Nadja mal erwähnt hatte, wieviel sie mit Joe über die vergangenheit gesprochen hatte. Sie fand, dass es ihr nicht zustand, da vorzugreifen. Wenn Joe Details über die Zeit in Deutschland erfahren wollte, müsste er sie schon von Nadja selbst hören.

"Sie hatte gestern ein schweres Gespräch mit Mary.", erklärte Jurina sehr gewählt und langsamer als sie sonst sprach. Sie wollte sich nicht verplappern und hatte das ungute Gefühl, mit einem unwissend gewählten Ausdruck vielleicht mehr verraten zu können, als ihr bewusst war. Joe sah sie etwas verdutzt an. Bisher hatte er angenommen, es müsse irgendwie mit Jurina zusammenhängen, wie Nadja sich verhielt. Mary hatte er hierfür gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Seine Überraschung stand ihm offen ins Gesicht geschrieben. "Ich kann dazu nicht mehr sagen.", meinte Jurina, weiterhin verunsichert, im gleichen Tempo wie vorher. Ihr Blick ging fahrig umher. Sie vermied es Joe anzusehen. Denn natürlich konnte sie mehr dazu sagen, aber sie wollte es nicht. Joe seufzte etwas. Natürlich bemerkte er Jurinas Reaktionen. Nadja war oftmals sehr beherrscht und ziemlich verschlossen. Auch eine Sache die ihm Probleme bereitete. Aber Jurina konnte er lesen wie ein Buch. Ihm war klar, dass sie genau wusste, worum es ging und vermutlich auch, warum Nadja sich so merkwürdig verhielt.

Allerdings war ihm nicht ganz klar, ob er das nun aus ihr herauspressen sollte. Zweimal hatte er nun versucht mit Nadja zu reden. Zum einen gestern, als sie so fahrig war und auch heute, nachdem sie das gegenteilige Verhalten gezeigt hatte. Aber beide Male hatte sie nur einsilbig und ausweichend geantwortet. Zwar war Joe mit Frauen nicht wirklich erfahren, dennoch war auch im klar, dass ein 'nichts', als Antwort selten die Wahrheit war. Nur war er nicht sonderlich erfahren darin in diesem Fall zum eigentlichen Kern vorzudringen. Jurina anzusprechen schien ihm da die einfachere Variante zu sein. Doch diese blockte ja nun auch ab. "Sagst du ihr bitte, dass ich mir ein bisschen Sorgen mache?", fragte er schon fast etwas flehend.

3 Kommentare:

  1. Stimmt das kann er nadja ja nicht selber sagen ^^

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  2. Eigentlich wollte ich nun Joe direkt anfauchen, aber dann fühlt sich der Autor angesprchen :-)

    Also, Mr. Joe Bernstein aus Seattle:
    Es wird Zeit, dass du mal genug Eier zeigst, deinem Mädel zu sagen, was Sache ist! Und wenn du es noch nicht kapiert hast: In einer Beziehung muss man reeeedeeeeeeeen! Auch wenn "reden" jetzt schon mal naturbedingt nicht so gerade die Sache der Männer ist...

    Nun soll also der eine Teenie dem anderen Teenie sagen, was er machen soll und wie schlecht es dem Erwachsenen geht? *seufz* Nadja verlangt ziemlich viel Verständnis von ihrer Umwelt, nur weil sie selbst nicht darüber sprechen will, aber die anderen fühlen lässt, dass es ihr nicht gut geht. Da muss noch eine ganze Menge gelernt werden, Madame. Unter anderem auch, dass man dem Partner nicht die Entscheidung abnehmen darf, sich Sorgen zu machen. Das Recht hat er nämlich, wenn er sie liebt.
    Also jetzt aber: Tacheles, wenn ich bitten darf! Und zwar ohne die arme Jurina da mit hineinzuziehen.. die ist sonst nämlich ganz schnell wieder weg und hat eines gelernt: NIE eine Beziehung! Das gibt nur Probleme!

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  3. Ich stimme Kay voll und ganz zu... Eier zeigen und ran da, ansonsten sollte er sich zum männlichen Geschlecht bekennen, da muss man in der Beziehung wohl weniger reden. ^^

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