Dienstag, 4. Oktober 2011

Noctambule II: Spielzeug

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II

Die anzüglichen Blicke der beiden Männer auf ihre nackten Beine kannte sie gut genug. Ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig, hatte sie doch gehofft, diesen Abschnitt ihres Lebens hinter sich gebracht zu haben.
Sie musste sich nicht nach einem Fluchtweg umsehen. Sie wusste genau, dass hinter ihr nur Wasser und neben ihr nur Matsch war. Nicht im Traum hatte sie geglaubt, hier einer Gefahr ausgesetzt zu sein und nun lag Anya ahnungslos schlafend im Boot. Wenn die Kerle sie dort fanden, hatte sie wegen des Tageslichts keine Chance zu entkommen.

"Na, Kleine? Wo sind denn deine Eltern?" fragte der eine grinsend und entblößte dabei zwei lückenhafte Zahnreihen, deren Farbe sie angewidert schütteln ließ. Joscelin dachte fieberhaft nach. Anya konnte ihr hier draußen nicht helfen. Was die Kerle mit ihr tun wollten, würde zwar weh tun, aber das kannte sie ja schon. Zumindest war sie Anya aber schuldig, dass sie nicht von ihr verraten und den Männern hilflos ausgeliefert wurde. Also nickte sie langsam und umklammerte krampfhaft die Dose mit den gefangenen Würmern.
"Die arbeiten wohl, was? Und du spielst im Matsch, statt deine Hausarbeiten zu machen? Böses Mädchen!" schnurrte der Mann mit den schlechten Zähnen, den Joscelin in Gedanken bereits Sumpfmaul getauft hatte.
"Wir sollten ihr mal zeigen, was man mit bösen Mädchen macht!" kicherte der zweite nun und brachte seinen Kumpel damit zu einem begeisterten Nicken.
"Sie muss eine Lehre bekommen, find ich auch!" bestätigte dieser und machte einen Schritt auf Joscelin zu. Sie war entschlossen, sich nicht so einfach geschlagen zu geben. Die Dose mit den Würmern fiel achtlos in den Matsch, als sie herumwirbelte und versuchte, sich durch den hinderlichen Sumpf ans Ufer zu kämpfen. Doch sie musste wieder abbremsen. Lachend stand der eine schon im trockenen Bereich vor ihr und erwartete sie.
Joscelin kämpfte sich zurück und fand festeren Boden, doch stand dort nun der zweite und breitete abfangend die Arme aus. Beide hatten ein dickes Grinsen im Gesicht.
"Spielen wir Fangen!" lachte der eine während Joscelin versuchte, einen Spurt anzutäuschen, um ihn mehr zur Seite zu locken. Vielleicht würde sie so ein Schlupfloch schaffen, durch das sie in den Wald entkommen konnte.
Mehrere Male tanzten die Männer hin und her, reagierten mit höhnischem Lachen auf ihre Fluchtansätze und merkten nicht, dass sie dabei eine Seite weiter öffneten. Joscelin nutzte die Gelegenheit und spurtete los. Sie wollte links außen an beiden Männern vorbei, doch Sumpfmaul hechtete auf sie zu und erwischte sie am Rock. Mit einem erschreckten Aufschrei riss sie sich wieder los und rannte so schnell sie konnte in den Wald.
Weit kam sie nicht, denn sie rannte auf ein Dickicht zu und der Umweg führte sie wieder in die Nähe der Männer. Sumpfmaul holte hinter ihr auf, neben ihr erschien sein Kumpel. Eine Hand packte ihren Arm und riss sie so heftig zurück, dass sie hart auf dem Waldboden aufprallte.
Joscelin schrie nicht.
Verbissen schlug und trat sie um sich. Als sich eine kräftige Hand ihrem Gesicht näherte, biss sie kräftig zu und löste damit ein Fluchen aus. Sofort danach warf eine mächtige Ohrfeige ihren Kopf zur Seite und sie spürte, dass hastige Hände ihre nassen Röcke weiter hoch schoben.
"Ich zuerst! Dann kannst du sie haben!" hörte sie den Kumpel keuchen und wusste ohne hinzuschauen, dass er gerade dabei war, seine Hose zu öffnen. Sie kniff die Augen zusammen und beschloss, es einfach über sich ergehen zu lassen.
Wenn sie sich nicht wehrte, würde es nicht so lange dauern und sicher auch weniger weh tun. Nur ein Schluchzen konnte sie nicht unterdrücken, denn die Hilflosigkeit war so demütigend, dass es ihr die Kehle zuschnürte. Warum mussten Männer sie immer wie ein Spielzeug benutzen?

1 Kommentar:

  1. Ach diese beiden Idioten. Ich sagte ja, sie sind nicht so harmlos, wie Donnerkarl und Bloom.

    Und es ist hellichter Tag, sie kann also nicht auf Anya hoffen. Verdammt.

    Arme Joscelin. Hoffentlich erholt sie sich von dem, was gleich passieren wird wieder gut.

    Liebe Grüße
    Joe

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