Montag, 11. Juli 2011

Was ist los?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Am nächsten Morgen saßen die Mädchen, wie immer vor Schulbeginn, an der Tribüne neben dem Sportplatz zusammen. Linda und Ashley kopierten noch den Geschichtsaufsatz, den Nadja geschrieben hatte. Mary spielte mit ihrem Smartphone und Nadja starrte etwas enttäuscht auf das Sportfeld. Die Jungen, die dort unten unbeachtet ihre Kreise zogen, waren es jedoch nicht, die die Enttäuschung verursachten. Gretchen war nicht aufgtaucht und sie war sonst meistens die Erste, die dort saß.

Nadja fragte sich insgeheim, ob das wohl etwas mit dem gestrigen Abend zu tun hatte. Gern hätte sie das mit jemand besprochen. Aber Linda und Ashley konnte sie nicht fragen, da das ja bedeutet hätte, sie auch noch einzuweihen. Mary wollte sie nicht fragen, denn damit hätte sie ja ihr wiederum sagen müssen, dass sie auch noch wen anders eingeweiht hatte. Und das war ihr Mary gegenüber peinlich. Sie hatte ihr zwar nie gesagt, dass sie die einzige wäre, mit der sie darüber sprach. Dennoch stand aber schon irgendwie zwischen ihnen beiden, dass diese Mitwisserschaft etwas exklusives war.

Insgesamt war der vergangene Abend eine ziemliche Pleite gewesen. Gretchen hatte in Nadjas Augen überhaupt nicht angemessen auf das Geheimnis reagiert sondern war ja geradezu aus dem Haus geflohen. Nadja hatte vorgehabt abends vor Joe damit zu prahlen, wie verschwiegen ihre Freundinnen waren. Aber nach dem schlechten Gefühl, welches das Gespräch mit Gretchen hinterlassen hatte, war auch ihre Lust darauf verflogen. Den Abend mit Joe hatte sie ziemlich schweigsam verbracht. Er war zwar immer wieder darauf eingegangen, was mit ihr los sei. Doch Nadja hatte nur was von Schule gemurmelt und war ausgewichen.

Gretchen tauchte tatsächlich erst zum Unterricht auf und Nadja musste bis zur dritten Unterrichtsstunde warten. Bis dahin hatten sie keinen Kurs zusammen. Zur dritten Stunde tauchte Gretchen erst zusammen mit dem Lehrer auf und setzte sich sofort hin. Für Nadja hatte sie nur ein kurzes, wenn auch freundliches, Nicken übrig. Nadja knirschte nun schon beinahe mit den Zähnen. Sonst war Gretchen immer eine der ersten im Klassenzimmer. Und in ihr wuchs die Sorge, dass es tatsächlich mit dem Vorabend zusammen hing.

Noch vor dem Klingeln hatte Gretchen all ihre Sachen in ihren Rucksack gelegt und kaum, dass der Lehrer sie entlassen hatte, huschte sie auf den Flur. Nadja stopfte hektisch alle ihre Sachen in ihre Tasche und hechtete hinterher. "Gretchen.", rief sie über den Flur und hatte sie dann mit einigen Laufschritten erreicht. "Hi.", meinte Gretchen nur unverbindlich. "Was ist los mit dir, wo warst du heute Morgen?", wollte Nadja wissen. "Hab verschlafen.", log Gretchen und Nadja wusste sofort, dass das nicht die Wahrheit war. Sie zog ihre Freundin energisch an den Rand des breiten Schulflures damit sie jetzt zur Pause nicht im Weg standen. "Was ist los?", beharrte sie noch mal eindringlich. "Ich muss noch was für Mr. Bradshaw erledigen.", wand sich Gretchen aus dem Griff ihrer Freundin und rauschte davon und ließ eine ziemlich bedröppelte Nadja zurück.

2 Kommentare:

  1. Damit komme ich jetzt auch nicht ganz klar. Es wäre ja verständlich, dass Gretchen mit dieser Information Probleme hat. Sie ist arm, sie hat scheinbar keinen Freund und auch wenn sie auf eine Eliteschule geht muss sie ja trotzdem mehr auf der Schattenseite leben.
    Aber warum nickt sie Nadja dann freundlich zu? Eifersüchtige oder neidische Menschen haben dann kein freundliches Nicken übrig sondern meiden den anderen. Und warum fällt den anderen Gretchens Verhalten nicht auf?
    Ich will das jetzt wissen!

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  2. das ist erziehungssache, auch wenn ich jemanden nicht leiden kann und ich kann ein paar meiner kollegen nicht leiden, nicke ich ihnen trotzdem freundlich zu wenn man sich am morgen vor der arbeit begegnet. sowas nennt sich auch anstand ^^

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