Sonntag, 3. Juli 2011

Noctambule II: "Sieh genau hin!"

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II

Er stand so dicht hinter ihr, dass sie mit einem Schrecklaut zurückwich. Sie erkannte schräg hinter George den zweiten Mann. Beide wirkten heruntergekommen und ungepflegt, obwohl George offensichtlich noch mehr Wert auf seine Kleidung legte und auch wenn diese verschmutzt war, erkannte Annabelle den hochwertigen Stoff und den Maßschnitt.
Die Frage, wo die Beiden herkamen, erübrigte sich für Annabelle, denn sie standen vor dem offenen Fenster. Es war Annabelle nur ein Rätsel, wie die Zwei so schnell und lautlos hereingeklettert sein konnten.


Sie hatte gar keine Zeit, darüber nachzudenken. Das Gebiss, das George ihr gezeigt hatte, erschreckte sie so sehr, dass sie rückwärts taumelte. Als sich eine grobe Hand auf ihren Mund presste und ein starker Arm sich um ihre Taille legte, setzte ihr Verstand aus.
Sie hatte keine Bewegung wahrgenommen, aber da George vor ihr stand und sie den anderen nicht mehr sehen konnte, musste dieser blitzartig hinter sie gesprungen sein. Sie versuchte sich zu wehren, aber gegen die unglaubliche Kraft, mit der sie an seinen Körper gedrückt wurde, kam sie überhaupt nicht an.
Miriam hatte keinen Laut herausbekommen. Sie hatte vor Schreck ihre Hände zusammengepresst und an ihre Brust gedrückt und wich zurück, als sie sah, wie ihre Mutter in den Armen des Mannes zappelte. Der schwarze Schleier verrutschte und die Frisur löste sich auf.
Am schlimmsten waren aber die Zähne, die Batiste nun bei seinem freudigen Grinsen zeigte. Miriam blinzelte und versuchte, zu begreifen, was gerade geschah. Sie kam nicht dazu.
Auch sie sah keine wirkliche Bewegung, sondern ihre Augen nahmen nur einen verwischten Schatten wahr, als auch George nun handelte. Plötzlich war er hinter ihr, seine Hand drückte sich auf ihren Mund und sie spürte seinen Körper an ihrem Rücken.
"Frauen in Trauerkleidung sind fast so verlockend wie Frauen in Brautkleidern, findest du nicht, Batiste?" schnurrte er in Miriams Ohr. Annabelle versuchte noch immer, mit den Fingernägeln das Gesicht von Batiste zu erreichen. Da sie es nicht schaffte, zerkratzte sie seine Hand auf ihrem Mund. Batiste schien das gar nicht zu stören.
"Ohja. Aber ich hätte lieber die Jüngere." Batiste grinste und drückte Annabelle fester an sich. Das rauschende Blut in Annabelles Adern, vollgepumpt mit Adrenalin, machte ihn fast wahnsinnig. Mächtige Gier breitete sich in ihm aus, stärker als der Drang, dieser Frau die Kleider vom Leib zu reißen.
"Wir nehmen sie mit und haben beide unseren Spaß, was meinst du dazu?" schnurrte George. Miriam begann zu strampeln. Sie spürte die tastende Hand von George auf ihrer Brust. Er drückte zu, knetete die kleinen Brüste und zerrte an ihrem Ausschnitt, um seine Finger unter den Stoff zu schieben. Der Stoff zerriss und Miriam wurde wild. Die Hand ekelte sie an, schlimmer aber noch waren die Worte, die sie gehört hatte.
Beide Frauen sahen sich mit Panik in die Augen. Annabelle kratze immer noch, während Miriam nun zu treten begann, was George zum Lachen brachte. Er hob die strampelnde Miriam einfach leicht an, sodass ihre Tritte ins Leere gingen. Dafür warf sie aber mit den strampelnden Beinen das Kleid immer wieder auf und Batiste hatte einen netten Blick auf Miriams schlanke Beine.
"Dann lassen wir die Alte hier?" vergewisserte sich Batiste gierig. Georges Nicken löste alle Schranken. Er riss seine Kiefer auseinander und grub mit animalischer Heftigkeit seine Zähne in den schlanken Hals seines Opfers. Annabelle riss ungläubig die Augen auf. Der heftige Schmerz des Bisses wich sofort einer seltsamen Lust. Ihr Verstand befahl ihrem Körper, sich weiter zu wehren, aber ihre Augen verdrehten sich und ihr Stöhnen war dumpf unter der Hand ihres Mörders zu hören.
Der Schock verlieh Miriam für eine Sekunde ungeahnte Kräfte. Sie riss ihren Kopf zur Seite, wodurch sie ihren Mund von seiner Hand befreien konnte und stieß einen gellenden Schrei aus. Ihr Schrei brach ab, als George seine Hand erneut auf ihren Mund presste. Diesmal hatte er auch ihre Nase verdeckt und Miriam begann, um Luft zu kämpfen. Verzweifelt spürte sie die feuchte Zunge von George an ihrem Hals. Seine Zähne gruben sich kurz in ihren Hals und der Schmerz ließ Miriam zusammen sacken. Sie konnte fühlen, wie George kurz und intensiv ihr Blut aufsog, bevor er sie wieder losließ.
"Sieh genau hin, Kleine. Siehst du Mamas Lust? Siehst du, was für eine Schlampe sie ist? Schau hin, Süße! Sie stirbt mit einem Höhepunkt, ist das nicht ein schöner Trost?"

1 Kommentar:

  1. Wo bleiben denn Sergej und Armand? Sie haben doch gemerkt, dass George im Haus ist. Und Sergej zumindest sollte doch ein Interesse daran haben, dass er sich nicht an Miriam verlustiert. In welcher Weise auch immmer?

    Und warum agieren Batiste und George so frei. Auch sie müssen doch gemerkt haben, dass die beiden im Haus sind. Waren sie auf die offene Konfrontation direkt aus?

    Ich hatte irgendwie eher mit einer Schlägerei als einer Entführung gerechnet.

    Aber Anabelle braucht nun wenigstens nicht mehr gerichtet zu werden. Sie wird sich in wenigen Augenblicken vor dme Schöpfer verantworten müssen. So kommt die gerechte Strafe vom Ungerechten.

    Und in Zukunft wird dieses Haus wohl vollständig leer stehen. Das ist keine sonderlich gute Tat. Aber George scheint sich ja um politisches nicht im mindesten zu Kümmern. Die Vampire der Gegend sollten zusehen, dass sie Land gewinnen.

    Liebe Grüße
    Joe

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.