Sonntag, 4. November 2012

Überzeugend sein

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja saß ziemlich regungslos auf ihrem Platz und aß einfach weiter. Joe fand es fast beängstigend, dass sie überhaupt nicht beeindruckt oder beängstigt war. "Ich wusste er ist ein Idiot.", meinte Nadja ungerührt. "Ja. Das ist er auf jeden Fall.", pflichtete Joe ihr bei. Dann herrschte wieder einige Augenblicke Stille. "Kannst du dir vorstellen, was er hier wollen könnte?" Nadja zuckte die Schultern. "Nicht wirklich. Ärger machen, vermutlich."

"Versprich mir, dass du auf dich aufpasst, bis wir ihn gefunden haben. Ich traue ihm inzwischen alles zu.", mahnte Joe eindringlich. Nadja nickte. "Versprochen. Und du versprich mir, dass du ihn findest und rauswirfst.", forderte sie direkt. Nun nickte Joe. "Ich werde einen Privatermittler daran setzen. Den besten, den es gibt!" Nadja nickte zufrieden. "Ich glaube nicht, dass der Typ schlau genug ist, sich einem guten Ermittler zu entziehen.", meinte Nadja zuversichtlich.

Joe konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Nadja die Situation absichtlich herunter spielte und nicht zugeben wollte, wie sehr sie das mitnahm. Doch er wusste auch nicht, was er daran ändern sollte. Er beschloss jedenfalls, das Thema nicht mehr auf den Tisch zu bringen, bis der Ermittler Erfolge zu vermelden hatte.


"Mykola?", ertönte es vom Flur gepaart mit hektischem Klopfen. Mykola schaltete den Fernseher ab und ging zur Türe. David, der ihm vor Tagen den Schlüssel zur Wohnung gegeben hatte, stand davor. "Hallo David.", meinte Mykola und versuchte zu verbergen, wie sehr es ihn freute, dass er endlich wieder etwas hörte.

"Bist du bereit? Hast du gerade Zeit? Es gibt Arbeit und danach fahren wir zum Boss. Der möchte mit dir reden.", erklärte David. "Ich hab schon seit Tagen Zeit!", meinte Mykola nun doch recht euphorisch, "Ich hole nur gerade meine Jacke." Wenig später saßen David und Mykola in einem älteren Wagen. "Was habn wir denn für Arbeit zu erledigen?", wagte Mykola nun nachzufragen.

David grinste. "Wir müssen nur etwas Geld einsammeln von Geschäftsleuten. Mein Partner ist krank. Deshalb machen wir das heute gemeinsam." Mykola nickte eifrig. "Das klingt nicht schwierig.", meinte er. David zuckte die Schultern. "Normalerweise nicht. Manchmal machen Leute ein bisschen Ärger. Dann muss man etwas überzeugender sein. Aber du wirst schon merken, wie es läuft."

2 Kommentare:

  1. Ahja, also ist Mykola nun ins Schutzgelderpressergeschäft eingestiegen. Toller Aufstieg. Bin mal gespannt, ob sie ihn erst langsam kriminell werden lassen oder sofort in die vollen gehen. Und wann die Bande wohl auf den Trichter kommt, dass bei Mykola noch einiges zu holen ist. Dass sie durch ihn und seine Verwandschaft zu Nadja auch vielleicht an Joe ran kommen. Hoffentlich erwischt Joe wirkich den Besten, der Mykola schnell findet und aus dem Verkehr zieht. Am meisten freut es mich, dass Mykola die monatliche Rate nicht mehr bekommt und auch wohl sonst noch einiges an Schwierigkeiten dazu^^.

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  2. Jezt wird es schon wieder spannend. Mykola ist weiß Gott nicht der Hellste und das weiß die Organisation inzwischen auf jeden Fall auch schon.
    Das merkt man alleine daran, dass David ihm die Aufgabe nur lapidar erklärt und Mykola nicht weiter nachfragt.
    Er wird einfach durch die Situation hineinrutschen in seine Aufgabe und entweder man ist zufrieden mit seiner Arbeit und sieht Potential oder er fliegt wieder raus. Letzteres wäre sicherlich auch schmerzvoll für ihn, denn er weiß ja schon viel zu viel.

    Nadja scheint sich tatsächlich von ihrem Vater gelöst zu haben. Sie nennt ihn nun anders und wirkt kalt bei seiner Erwähnung. Er ist ja nicht gestorben und sie musste damit rechnen, wieder von ihm zu hören auf die eine oder andere Art. Dies hier ist die weniger schöne Art.
    Für mich ist nur die Frage, ob Nadja wirklich begriffen hat, wie gut sie auf sich aufpassen muss.

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