Freitag, 23. November 2012

Definitiv: Yeah!

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Jetzt leg doch mal die dummen Prospekte weg. Sowas kann man online buchen!", verlangte Mary, die am Schreibtisch saß, während Nadja auf dem Bett lag und in Reiseprospekten blätterte. "Ich will Bilder gucken.", beharrte Nadja, ohne zu Mary zu schauen. Reiseprospekte waren die Comics ihrer Kindheit gewesen. Schon früh hatte sie verstanden, dass man Prospekte in den Reisebüros umsonst bekam und es war so herrlich darin zu blättern und von Sonne und Palmen zu träumen.

Kurz musste sie kichern, denn eines der Bilder erinnerte sie stark an Arramoa und auch wieder daran, dass sie das Leben im Südseeparadies gegen das verregnete Seattle eingetausct hatte. "Du bist so altmodisch.", motzte Mary, "Bilder kann man auch am Laptop gucken." "Und ich will mit Papier rascheln und an meine Kindheit denken, als Reiseprospekte meine einzigen Ausflüge waren.", beharrte Nadja ganz ruhig. Seufzend klappte Mary den Laptop zu und ließ sich zu Nadja aufs Bett fallen. "Dann gib mir mal so ein Totholzexemplar." Nadja schob ihr einen der Prospekte zu und sie blätterten beide darin.

Langsam bekam auch Mary Spaß an der Sache und sie kreuzten Bilder an, die ihnen besonders gut gefielen und beschlossen später, passende Reisen online zu buchen. "Haben wir uns eigentlich entschieden ob wir nun nach Europa oder nach Asien wollen?", fragte Nadja nach einer Weile, als sie den nächsten Prospekt zur hand nahm und schon wieder von Asien zu Europa wechselte. "Ich fände Europa spannender.", gestand Mary, "Da könnte ich vielleicht auch etwas Spanisch üben." Nadja nickte. "In Asien hab ich auch gar keine Ahnung. Aber irgendwie sind die Leute da verrückt. In Japan darf man sich nicht mal die Nase putzen."

"Wobei Tokyo schon echt irre ist.", erklärte Mary und zog den Prospekt über Japan wieder heraus. "Joe hat gesagt drei Stationen.", grinste Nadja. "Wie wärs mit beidem?", meinte Mary und hüpfte mit ihrem Finger über die Weltkarte. "Das wär irre!", befand Nadja. "Ich frage Joe nachher ob das okay ist." Die weitere Zeit verging mit Diskussionen darüber, ob Barcelona nun sehenswerter wäre als Paris und von welchen Städten aus, man mit dem Zug noch andere erkunden könnte.

"Was haben eigentlich deine Eltern gesagt?", fragte Nadja, als die Prospekte endlich zugeklappt waren. "Die haben mit den Schultern gezuckt und gesagt, ich solle heil wiederkommen. Und sie haben gesagt, ich dürfte mir 1500 Dollar aus dem Collegefonds als Taschengeld mitnehmen." "Yeah!" Mary nickte zustimmend. "Definitiv: Yeah."

"Hast du eigentlich schon Antwort aus Stanford?", fragte Nadja etwas bang. Mary lächelte. "Du hast echt Angst, dass ich dann weg bin, hm?" "Ich werde nicht viel Gesellschaft haben, wenn ich mit einem Baby allein daheim bin. Da freu ich mich, wenn jemand noch hier ist, mit dem ich vielleicht etwas unternehmen kann." Mary nickte verständnisvoll. "Logsch. Aber ich muss dich bislang enttäuschen: Ich habe noch keine Antwort aus Stanford."

1 Kommentar:

  1. So eine Reise will gut geplant werden. Und fraglich ist auch, ob für eine Schwangere Orte gut sind, für die gewisse Impfungen erforderlich sind.
    Drei Stationen also. Das ist schon sehr großzügig, denn immerhin werden sie nicht pro Station nur zwei Tage dort sein, vermute ich. Es sollen ja Ferien sein.

    Und wo will Joe mit Nadja für ein paar Tage hin? Bin neugierig, was die beiden für sich planen.

    Marys Eltern scheinen ja recht gelassen zu bleiben. Ich wäre das nicht, eher aufgeregt und würde mit meiner Tochter wie eine Verrückte planen und ihr damit auf die Nerven gehen, weil sie alleine planen will *grins*

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