Dafür braucht man Profis

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Die sind doch nicht ganz dicht!", fluchte Arjo. David saß auf dem abgewetzten Sofa im Büro und schaute seinen Boss entschuldigend an. "Das habe ich denen auch gesagt. Die Sache ist eine Nummer zu groß für zwei Anfänger." Arjo schütelte heftig den Kopf. "Die Sache ist auch für uns zu groß. Was denkst du wird so jemand wie dieser Bernstein aufbieten, wenn du ihm seine Verlobte wegnimmst? Glaubst du so jemand lässt sich ans Bein pinkeln? Der lässt uns durch die ganze Stadt jagen! Für sowas brauchst du Profis. Und wir haben hier niemanden der auf Kidnapping spezialisiert ist. Man kann nicht einfach auf die Straße gehen und einen Teenager einsammeln und hoffen man käme dmit durch."

David nickte. "Ich denke auch ich habe es ihnen ausgeredet. Vor allem spiele ich halt nicht mehr den Übersetzer für James." Arjo war immer noch aufgebraucht. "Seiner Ex-Frau hinterherschnüffeln und ihr ein paar Tausender, vielleicht auch ein paar Zehntausend abnehmen indem man ihr ein paar Drohbriefe schickt ist die eine Sache. Aber Kidnapping! Ich glaub es hackt!" Er fuhr herum griff zu einer Schnapsflasche und goss sich einen Schluck Samogon in ein Glas und stürzte es herunter. Dann goss er sofort noch einmal nach und drehte sich wieder zum Schreibtisch.

"Kannst du weiter mit ihm arbeiten?", fragte Arjo nun scharf. David zuckte die Schultern. Mykola war bis auf diesen, von James hervorgerufenen, Ausbruch sehr zuverlässig gewesen. Er trottete wie ein Schaf hinter ihm her und machte seine Arbeit gut. Wenn bisher auch noch nichts wirkliches dabei gewesen war. Einmal hatte er einem Ladenbesitzer den Arm auf den Rücken gedreht und festgehalten, während David ein paar Schläge ausgeteilt hatte. Dabei hatte er keine Anstalten gemacht, sich irgendwie zimperlich anzustellen. "Er macht seine Sache gut bislang.", erklärte David wahrheitsgemäß.

Arjo holte tief Luft. "Gut!", nickte er dann, "Wir machen weiter mit ihm. Aber wenn du ihn bei solchem Scheiß noch mal erwischst, steckst du ihn in ein Paket und schickst ihn gen Heimat! Ich kann keine Leute brauchen, die sich mit irgendwelchem Scheiß für den sie nicht geeignet sind die Hände schmutzig machen. Es geht hier ums Gschäft. Und nicht um irgendwelche Rachefeldzüge von irgendwelchen Hanseln, die sich mit den falschen Leuten angelegt haben!" Wieder nickte David.

Arjo trank noch einen Schluck von seinem Schnaps. Dann hatte er sich beruhigt. "Wenn er noch mal irgendwelchen Scheiß macht, bringst du ihn her. Dann erkläre ich ihm das gern auch noch mal persönlich.", meinte er in sehr spitzem Tonfall. "Ja Boss!", nickte David und erhob sich. Dann verließ er das Büro.