Sonntag, 30. Januar 2011

Alles bleibt unter uns

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Sebastian hasste es, früh aufzustehen. Doch seine Mutter hatte am Abend tatsächlich Wort gehalten und dem Vater kein Wort über die ganze Aktion gesagt. Geschlafen hatte er allerdings dennoch nicht viel und als seine Mutter dann um sieben Uhr im Zimmer stand, war das Aufstehen schon eine Herausforderung.

Schließlich saß er, nach einer Tasse Kaffee, neben ihr im Auto. "Und wie machen wir das heute mit dem Anwalt?", fragte er dann mutig. "Der Sohn einer Kollegin hatte neulich auch Ärger. Da ging es um Drogen. Der Anwalt hat das komplett zerschlagen. Es ist nichteinmal zu einer Anklage gekommen. Ich werde sie jetzt gleich nach der Adresse fragen und in der Frühstückspause bringe ich dich dorthin." Sebastian nickte erleichtert. Das waren schon mal ziemlich gute Aussichten. Auch wenn es bedeutete, dass er bis etwa 10 Uhr im Büro seine Mutter herumsitzen musste.


Sebastian saß in einem bequemen Ledersessel. Der Anwalt war ein schneidiger Kerl namens Zach. Er war genau die Sorte Mensch, von der Sebastin ihn sich immer vorgestellt hatte, so müssten Anwälte sein. Sämtliche Klischees aller Gerichtssendungen schien er in sich zu vereinen. Schon bei der Begrüßung hatte Sebastia den Eindruck gehabt, dieser Typ könnte alles wegdiskutieren. Seine Mutter hatte 500 Dollar in Bar als Anzahlung dagelassen und war dann wieder zur Arbeit abgezogen.

"Dann erzähl mir doch mal, was das Problem ist.", meinte Zach kühl und lehnte sich zurück. Sebastian schluckte und wusste nicht so recht, wo er anfangen sollte. Zach legte nocheinmal nach: "Ganz ruhig mein Junge. Ich bin dein Anwalt. Du kannst mir alles sagen, was dich bedrückt. Alles! Und alles, was du mir erzählst bleibt unter uns!" Sebastian nickte unsicher dann holte er Luft. "Ich kann mich nicht beherrschen, wenn Mädchen mich heiß machen und danach nicht wollen."

"Was heißt, du kannst dich nicht beherrschen?" Sebastian schluckte seine Zweifel herunter. "Wenn ich nicht bekomme, was ich will, nehme ich es mir." Nun war das Eis gebrochen und über eine Stunde redeten sie über alles, was passiert war und auch darüber, was die Polizei bereits erfahren hatte. Sebastian hatte mit üblen Vorwürfen gerechnet, doch der Anwalt blieb vollkommen ruhig.

"Ich werde als erstes mal die Akte zu dem Fall anfordern. Außerdem werde ich deine Aussage widerrufen. Und dann müssen wir mal sehen, was von der ganzen Geschichte noch übrig bleibt und ob der Staatsanwalt noch Anklage erheben will. Unser Ziel sollte es sein, die Geschichte ohne ein Verfahren kleinzukriegen.", erklärte er seine weitere Taktik. Sebastian nickte nur. Er hatte im Leben nicht damit gerechnet, dass das überhaupt noch möglich sein könnte. Als er die Kanzlei verließ um mit dem Taxi nach Hause zu fahren, war er deutlich erleichtert.

1 Kommentar:

  1. Wusst ichs doch!! Der widerruft die Aussage und niemand hat den Zettel gesehen! aaaaaarrrgh... *kopfaufdietischkantehau*

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