Dienstag, 4. Januar 2011

Noctambule: Alles ist gut

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule

Marseille 1748

Armand hatte Anya sanft auf sein breites Bett gelegt und mit streichelnden Griffen ihre Beine ausgestreckt, sodass sie auf dem Rücken lag. Ihre Augen hatten kurz schmerzlich geblinzelt, als der geschundene Rücken die Unterlage berührte. Aber sie gab keinen Mucks von sich. Beeindruckt stand er vor dem Bett und betrachtete den zierlichen Körper. Ihm fiel auf, dass sie etwas schneller atmete als gewöhnlich. Aber auch mit gezieltem Wittern nahm er keine Angst von ihr wahr.


Er wandte sich kurz zu einem kleinen Schränkchen um und öffnete eine Schublade, aus der er ein kleines Döschen holte. Dann setzte er sich auf die Bettkante und sah in ihre fragenden Augen.
"Dreh dich auf den Bauch." befahl er mit sanfter Stimme.
Anya gehorchte sofort, wenn auch mit etwas mühsamen Bewegungen. Er öffnete die kleine Dose und verteilte mit seinen langen Fingern eine kühlende Salbe auf ihren Striemen. Sofort entspannte sich ihr Körper sichtbar und sie stieß einen erleichterten Seufzer aus.
Seine Finger blieben vorsichtig und hauchzart auf ihrer Haut. Mit unendlicher Ruhe und Geduld behandelte er jeden einzelnen Striemen auf ihrem Rücken.
"Welcher verdammte Hund hat meine kleine Schwester wohl so zugerichtet?" hörte sie seine dunkle Stimme und sie war sicher, darin ein kleines Schmunzeln zu hören. Sie schloss ein wenig unsicher die Augen und wusste nicht so genau, wie sie antworten sollte. Aber sie wagte selbst ein kleines Lächeln in ihrem abgewandten Gesicht.
"Er darf das. Ich hab es verdient." hauchte sie als Antwort kaum hörbar. Aber Armand hatte es gehört und sein Schmunzeln wurde stärker.
"So? Hast du das?" Sein Finger drückte kurz auf eine gerötete Stelle an ihrem Po und sofort zuckte der Muskel unter der weichen Haut. Anyas blonder Kopf nickte langsam. "Wie heißt denn eigentlich mein verstorbener Schwager?" fragte er ruhig. Anya errötete.
"Louis Sanisoise." antwortete sie etwas nuschelnd in ihre Armbeuge.
"Ah, Louis. Und er hatte ein Fieber? Das ist nicht ungefährlich. Wir können froh sein, dass du dieses Fieber überlebt hast, nicht wahr? Kinder hast du sicher keine?" Anya kicherte. Machte er sich gerade über sie lustig?
"Nein. Und ich will auch keine. Also..", sie begann zu stammeln. "Ich meine.. ich will keine Beziehung mit irgendwelchen anderen Männern. Weil ich doch Louis noch so sehr hinterher trauere." Armand musste lächeln. Das hatte sie gar nicht mal so ungeschickt eingefädelt. Damit konnte sie jede Annäherung von anderen abbügeln und befand sich auf der sicheren Seite.
"Und ich als dein liebevoller, besorgter Bruder kümmere mich nun um dich. Eine schöne Rolle habe ich da von dir bekommen." Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, amüsierte ihn diese Rolle sogar. Mit einem kleinen Schubs bedeutete er ihr, sich auf den Rücken zu drehen, weil er dort fertig war. Sie gehorchte und freute sich auf seine Finger an ihren Brüsten. Doch er begann an ihrem Bauch und wieder nur mit der zarten Fingerspitze.
Sie sah scheu unter halb gesenkten Wimpern in sein Gesicht. Der Zorn schien völlig verschwunden zu sein. Seine Augen hatten sich auf die Stellen gerichtet, die seine Finger vorsichtig eincremten. Anya war sich nicht ganz sicher, ob sie da nicht einen zärtlichen Zug in seinem Gesicht sah. Der Stimmungswandel erstaunte sie. Was hatte ihn dazu gebracht? Ihr Gehorsam?
"Es tut mir wirklich leid, dass ich nicht vorher darüber sprach." hauchte sie. Sie musste es noch einmal ansprechen. Nun hob Armand seine Augen und sah sie direkt an. Sie konnte keine tiefe Regung in seinen schwarzen Augen lesen. Wieder einmal hatte sie das Gefühl, sich darin zu verlieren.
Armand strich mit den sauberen Fingern der anderen Hand über ihre Lippen und verschlossen sie. Folgsam schwieg sie und sah ihn leicht fragend an. Sie wollte doch noch so vieles sagen. Aber sein Blick und die Geste ließen sie verstummen.
"Ich habe dich falsch eingeschätzt. Es ist in Ordnung. Wir werden unseren Spaß in dieser Gesellschaft haben." beruhigte er sie. Er beugte sich über ihr Gesicht und seine Lippen waren nur wenige Millimeter vor ihren.
"Du hast deine Strafe bekommen und sehr gut angenommen. Reden wir nicht mehr darüber." hauchte er kaum hörbar und die Lippen trafen sich. Anya bebte, presste ihre Lippen auf seine und öffnete sie bereitwillig. Armand kam der stummen Aufforderung nach und seine Zunge begann ihren Mund zu ertasten.
Ohne sich aus dem Kuss zu lösen schob sich Armand über sie. Sie spürte den feinen Stoff seiner Kleidung brennend auf den Striemen ihrer Brüste, aber das war ihr egal. Ihr Körper wölbte sich seinem entgegen und ihre Arme schlangen sich um seinen Hals. Erst nach einer ganzen Weile löste er seine Lippen von ihrem Mund und sah sie mit erhobener Braue an.
"Wenn du deine Hände weiter in meine Haare gräbst, bekommst du die Hose nie auf." schnurrte er leise in ihr Ohr und sie quittierte es mit einem lautlosen Lachen.

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