Dienstag, 30. Oktober 2012

Noctambule III: Amen!

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Drei. Für eine Inhaltsübersicht zu bereits veröffentlichten Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule III

"Vor Gottes Angesicht nimmst du mich als deinen Mann. Du versprichst mir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Du willst mich lieben, achten und ehren alle Tage deines Lebens. Ich nehme diesen Ring als Zeichen deiner ewigen Treue und Liebe und danke dir von ganzem Herzen."


Armand nahm das langsame, energische Nicken Miriams kaum war. Während Sergejs Worten hatte er seinen Blick nicht von Anyas Gesicht gelöst und diese hatte mit angehaltenem Atem den Blick erwidert. Als Sergej endete, schimmerten auch Anyas Augen. Armand musste tief durchatmen und er fragte sich, ob er jemals in seinem Leben tiefere Gefühle empfunden hatte als genau in diesem Augenblick. Allerdings fragte er sich auch zum hundertsten Mal, ob es richtig gewesen war, Anya diese Zeremonie nicht zu schenken, egal was sie ihm gesagt hatte.
Anselm selbst musste heftig schlucken. Die Tatsache, dass Sergej seine ganze feierliche Zeremonie einfach umgekrempelt hatte, trat in den Hintergrund bei den schönen, innigen Worten und dem glücklichen Strahlen der hilflosen Braut. Er blickte zu den beiden Trauzeugen auf, doch die waren ebenfalls ineinander versunken.
Hilflos schaute er zu den Beiden auf der Bank. Maurice hatte sein Taschentuch gezückt und schnäuzte verlegen hinein, während Jocelyn einfach ihren Tränen freien Lauf ließ. Anselm nickte kurz. Immerhin war diese Trauung, so ungewöhnlich und unmöglich sie auch sein mochte, doch ein voller Erfolg geworden. Er räusperte sich erneut und beschloss, die abschließenden Worte ebenfalls zu ändern. Jetzt war sowieso alles zu spät.

"Armand und ähm.. ja.. Madame Sartous! Euch als Trauzeugen und alle hier versammelten.. also die zwei anderen … nehme ich hiermit als Zeugen dieses heiligen Bundes. Sergej und Miriam, ihr seid nun Mann und Frau! Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden!" Er hatte nicht das Gefühl, als hätte man seine Worte überhaupt wahrgenommen. Daher räusperte er sich nun energischer und tatsächlich wandten alle nun ihre Gesichter wieder ihm zu.
"Also normalerweise sollten jetzt alle hier knien, aber das wäre wohl zuviel verlangt. Lasset uns beten!" erklärte Anselm nun, stockte aber, weil Sergej sich zu Miriam beugte, sie behutsam aus dem Stuhl auf die Arme hob und dort fest hielt. Miriam zwang ihre rechte Hand mühsam, sich auf die linke Hand mit dem Ring zu legen und ließ den Kopf erschöpft an Sergejs Brust sinken.
"Ich machs kurz." versprach Anselm nun mit dem seltsamen Gefühl, dass man ihm sogar den Abschluss streitig machte.
"Herr, schaue gütig auf das junge Paar, das nun hier vor dir kn.. ähm.. steht, und gib ihnen deinen Segen! Dein heiliger Geist schenke ihnen Einheit und heilige ihren heute geschlossenen Bund. Wir bitten dich, Herr, bewahre ihre Liebe, schenke ihnen Kraft und Gesundheit und ein langes Leben. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in Einigkeit mit deinem heiligen Geist über uns herrscht in alle Ewigkeit! Amen!"

1 Kommentar:

  1. Vorhin noch im Anzeigenblättchen geblättert, da suchen Männer von 70 gerne mal eine rüstige june Dame ab 45, mit der sie sich noch mal jung fühlen können. Heirat nicht ausgeschlossen.

    Was den Altersunterschied angeht, toppt diese Verbindung wohl alles.

    Anselm hat die Zeremonie schön gehalten und er sieht, dass die Liebendenes ihm danken. Das sollte doch das sein, worauf es ankommt.

    Armands überlegung amüsiert mich :D Wenn Frau "nein" sagt, meint sie vielleicht doch "ja" ? :D

    Und wenn es erst ruhiger ist, kann er ihr die Zeremonie aber auch immer noch schenken.

    Nun gehts für Miriam aber hoffentlich endgültig auf in ihr neues Leben der Nacht.

    LG
    Joe

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