Dienstag, 16. Oktober 2012

Gemeinsames Mittagessen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Der Tag im Zoo verlief ruhig für alle. Maria und Mykola gingen vorneweg und sahen sich die Tiere an. Obwohl Mykola es immer wieder versuchte kam doch nicht so recht ein Gespräch auf. Maria war ins Grübeln gekommen über das was Nadja im Auto gesagt hatte und irgendwie fand sie heute, das die Freundlichkeit ihres Vaters aufgesetzt wirkte. Nadja und Lukas gingen weit hinter den Beiden, jedoch ohne sie jemals aus den Augen zu lassen. Luka ging zwar zeitweilig der Beschattungsdrang seiner kleinen Schwester auf den Keks, jedoch war es ihm eigentlich egal, wo im Zoo sie nun entlanggingen. So folgte er ihr einfach.

Zum Mittagessen setzte man sich in ein kleines Restaurant im Zoo, wo es die übliche Auswahl eines Schnellimbiss gab. Und auch dabei setzten Nadja und Lukas sich wieder etwas abseits. Da ernteten sie schon etwas sehnsüchtige Blicke von Maria, die sich inzwischen wünschte, man könnte sich vielleicht besser vertragen und doch wenigstens gemeinsam essen. Und schließlich wurde Nadja auch weich und sie setzten sich hinüber an den Tisch.

"Magst du mir von deinem Verlobten erzählen?", versuchte Mykola es ganz ungezwungen. Nadja fixierte ihren Vater sofort und kniff die Augen etwas zusammen. "Du musst ja nicht...", ruderte Mykola sofot ieder zurück, "Nur wüsste ich gern, wer meiner Tochter solche Geschenke machen kann." Nadja gab ein tiefes Brummen von sich und seufzte dann einmal leise. "Was möchtest du denn über in wissen. Du hast ihn doch bei der Verhandlung und auch beim Abendessen mit Mama gesehen. Er heisst Jonathan Bernstein, aber alle Welt nennt ihn Joe."

"Ihr werdet heiraten?", kam die nächste Frage. Nadja nickte und streckte ihre rechte Hand über den Tisch. Unverkennbar funkelte der Diamant im Verlobungsring an ihrem schlanken Ringfinger. "Den hast du von ihm?", keuchte Mykola beeindruck, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Nadja zog die Hand wieder zurück und nickte. "Das ist der Verlobungsring seiner Eltern. Er hat ihn mir weitergeschenkt.", erklärte sie verträumt. Noch immer rief dieser Gedanke in ihr ein warmes Gefühl hervor und sie musste an sein Versprechen denken, sie notfalls auf der Stele zu heiraten, um sie dem Einfluss ihres Vaters zu entziehen.

Mykola blickte dem Ring kopfschüttelnd nach. "Und was macht er beruflich? Wie alt ist er?", fragte er weiter. Nadja knirschte ein wenig mit den Zähnen. Dann holte sie tief Luft. "Er ist der Chef einer IT-Firma hier in Seattle. Und er wird dieses Jahr 30.", erklärte sie knapp. "30?", wiederholte Mykla etwas ungläubig. Nadja nickte. "Findest du nicht, dass er zu alt ist für dich?", meinte er dann vorsichtig. "Ivan müsste vor kurzem 29 geworden sein, wenn ich mich nicht irre!", konterte Nadja trocken. Mykola nickte etwas betreten. "Meinst du er möchte vielleicht heute Abend mit uns essen?"

1 Kommentar:

  1. Also Mut hat Mykola ja. Oder es ist Dummheit. Und er kann froh sein, dass Joe nicht so ist wie meiner ;-) Denn dann bräuchte Mykola kein Abendessen mehr. Ohne Zähne kann man schlecht vernüfntig essen.

    Joe wird wahrscheinlich viel lieber mit Nadja alleine essen wollen. Und vermutlich wird er sofort zusagen, wenn Nadja die Bitte ihres Vaters vorträgt, einfach seiner Verlobten zuliebe.
    Was hat Mykola nun davon? Reines Interesse an seiner Tochter und ihrem Schicksal wird es nicht sein, nachdem er sich in den Tagen wirklich alle Mühe gegeben hat, ihr entweder aus dem Weg zu gehen oder sie zu beleidigen.
    Ich spreche Mykola einfach mal alle Einsicht ab.

    Zudem er nicht einmal Anstalten gemacht hat, mit Lukas ein Gespräch aufzunehmen und bei ihm nachzufragen, wie es ihm und seiner Freundin geht. Unter einem guten Vater verstehe ich zumindest etwas ganz anderes.

    Maria scheint langsam doch das eine oder andere zu begreifen. Typyisch ist der Harmoniedrang, dass endlich wieder alles gut werden könnte. Ich habe daran meine Zweifel und ich hoffe, der Tag bleibt so zäh und unlustig, wie er bisher anfing. Das dürfte auch für Maria heilsam sein.

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