Freitag, 7. Dezember 2012

Filmkritik: Ralph reichts

Freunde fragten mich, ob ich nicht mitkommen möchte in Ralph reichts. Bis dahin hatte ich, bis auf ein paar dahinplätschernde Fernsehwerbespots noch überhaupt nichts von diesem Film mitbekommen.

Ich habe diesmal vermieden, mich vorher zu informieren, worum es überhaupt geht. Kein Fehler in diesem Fall.

Gleich vorweg übrigens: Auch diesen Film habe ich Brillefrei (naja, bis auf die vom Optiker) in meinem kleinen Kino gesehen! Daher keinerlei Stellungnahme zu 3D-Effekten.

Was ist nun Ralph reichts eigentlich?

Versuchen wir es mit etwas Polemik: Der Film ist eine klischeebehaftete, vorhersehbare flache Parabel auf das wirkliche Leben. Strotzend vor Moral und liebevoll gemeinten Botschaften für Kinder.

Tatsächlich ist das alles wahr und wird dem Film doch nicht gerecht.

Was ich gesehen habe ist ein schönes Märchen dessen Story eigentlich zur Nebensache wird. Es ist ein Spaziergang duch 30 Jahre Videospielgeschichte.

Völlig unverblümt werden hier die Nerds und diejenigen, die mal welche waren, angesprochen. Jene, die heute Eltern sind, können sich mit ihren Kindern gemeinsam in diesen Film wagen. Unverblümtes Vergnügen für die Kurzen, eine weibliche Heldenrolle zum identifizieren für die Mädchen, sinnlose und sinnvolle Zerstörung für die Jungs und genügend Slapstick, Spannung und Humor um alle über 108 Minuten bei Laune zu halten.
Die Eltern können natürlich den Slapstick ebenso genießen, wie ihre Kurzen. Der Humor gleitet nicht ins Alberne ab und Fremdschämen bleibt völlig aus. Und zusätzlich kann man herrlich darüber philosophieren, wo man diese oder jene Figur schon mal gesehen hat und in Erinnerungen an die Spiele seiner Kindheit schwelgen.

Seit 'Findet Nemo', habe ich selten einen so Familienverträglichen Film gesehen, der für jeden etwas bereit hält.

Also Sonntagnachmittag die Familie eingepackt und einen Familienausflug einplanen, oder abends mit den Kumpels munteres Videospielraten veranstalten. Von mir gibts eine uneingeschränkte Empfehlung. Dieser Film macht wirklich Spaß.

1 Kommentar:

  1. Hm.. von dem Film habe ich noch nichts gehört oder gelesen. Vielleicht war ich auch zu eingespannt in letzter Zeit.
    Für mich klingt der Film nicht besonders reizvoll. Mal sehen, vielleicht kann ich mir irgendwo Kinder ausleihen und habe dann familiengenuss ^^
    Trotzdem hast du die Kritik gut geschrieben und man sieht die Mühe dahinter, allem gerecht werden zu wollen, sogar mal wieder deinem kleinen Kino :-)

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