Mittwoch, 12. Dezember 2012

Adventskalender 2012 - 12. Dezember

Dies ist das zwölfte Kapitel des Adventskalenders 2012. Eine Auflistung dieses und der vergangenen Adventskalender findet ihr im Inhaltsverzeichnis.

"Ich will nicht übers Geschäft reden.", erklärte Manfred erneut. Janine lächelte weiter zuckersüß. "Musst du doch gar nicht. Ich mag einfach wissen, ob es dir gut geht." Manfred war völlig verstört von diesem Vorstoß. "Ach es könnte alles etwas besser sein." "Besser als eine Frau, die dich rumficken lässt, mit wem du magst.", kicherte Janine um die Spitze etwas abzumildern.

Zu ihrer Verwunderung wurde Manfred etwas verlegen, senkte den Blick und flüchtete sich in seine Kaffeetasse. Bisher hatten sie ihr Verhältnis noch nie so offen angesprochen. Sie hätt nie damit gerechnet, dass ihm das solches Unbehagen bereitete. Doch es freute sie sehr, dass sie ihm wohl doch nicht so egal war. Und das amüsierte Grinsen konnte sie nur schwerlich verbergen.

Als er weiterhin nicht antwortete stellte sie ihr selbstgefälliges Lächeln ein und nickte ihm zu. "Was könnte besser sein?", fragte sie nun wieder ganz weich. Noch etwas überrumpelt zuckte Manfred die Schultern. "Die Geschäfte könnten etwas besser laufen.", meinte er dann ausweichend. "Jetzt redest du ja übers Geschäft.", meinte sie vergnügt. Sie spürte genau, dass in ihm etwas schlummerte, was darauf wartete, auszubrechen. Sie schwieg wieder und ließ ihm Zeit.

Endlich brach bei ihm der Damm. Sie konnte sehen, wie sein Gesicht sich verfinsterte. "Diese blöden Rumänen!", fluchte er mit einem Mal. Darauf hatte Janine gewartet. Früher hätte sie so ein Ausbruch erschreckt. Doch jetzt blieb sie volkommen ruhig sitzen und sah ihn abwartend an. Er sammelte sich kurz. "Die kommen hier her und haben keinen Anstand. Sie verticken ihr Zeug überall! Wenn die Polizei ihre Dealer einsackt, holen sie sich neue aus Rumänien. Denen ist nichts heilig. Keine Reviere und auch sonst nichts. Die verticken das Zeug auch vor Schulen!"

Nun war es an Janine, böse zu gucken. Sie wusste, dass das Geschäft, welches ihr das schöne Auto, die Klamotten und das große Haus bezahlte, auf Drogen fußte. Doch als sie Manfred damals kennengelernt hatte, hatte er immer wieder beteuert, dass er sich an gewisse Regeln halte und das Zeug nur denen verkaufte, die es ohnehin haben wollten. So ganz glaubte Janine schon damals nicht dran. Doch dass jemand von außerhalb herkam und Drogengeschäft so völlig ohne Kontrolle betrieb passte ihr auch nicht.

"Du bist doch sonst nicht zimperlich?", meinte sie schließlich kühl, "Verpass ihnen einen Denkzettel, und wenn sie nicht spuren, zieh andere Seiten auf!" Manfred zuckte die Schultern. "Im Moment verpassen deren Leute meinen Dealern Denkzettel und leider genießen sie den Schutz von der Konkurrenz. Und mit denen kann ich nicht so ohne weiteres einen Krieg anzetteln."

1 Kommentar:

  1. Aha.. die Rumänen also! Konkurrenz im Bezirk und sie halten sich nicht an einen gewissen Ehrenkodex.

    Aber was hilft Janine diese Erkenntnis? Und wieso ist sie so lauernd und süffisant bei der Unterhaltung?

    Und warum unterhält sich Manfred nun doch mit Janine über das Geschäft, was er ja scheinbar seit langem nicht mehr tat?

    Ist noch vieles offen. Aber es sind ja auch noch 12 Kapitel! :-)

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