Samstag, 8. Dezember 2012

Adventskalender 2012 - 8. Dezember

Dies ist das achte Kapitel des Adventskalenders 2012. Eine Auflistung dieses und der vergangenen Adventskalender findet ihr im Inhaltsverzeichnis.

"Ist nicht deine Sache, oder?", fragte Hartmut, so scharf er konnte. Wenig später kam die Antwort der Computerstimme. "AUCH WI DER WAHR. DAS KOS TET A BER MEHR." Mit dieser Forderung hatte Hartmut gerechnet und sich selbst schon überlegt, wieviel die Sache wert war.

Wenn man nicht gerade jemand hatte, den man zu so einer Arbeit zwingen konnte, dann musste man eben für die Dienste eines Killers bezahlen. Und je zuverlässiger eine Person arbeitete, desto höher war ihr Preis anzusetzen. Gerade in diesem Geschäft wurde die Qualität der Arbeit besonders honoriert. Und der namenlose Killer gehörte schon seit er dabei war, zur absoluten Elite. Er beherrschte sogar die Königsdisziplin, seine Morde zuweilen Unschuldigen anzuhängen.

Sein Einstieg ins Geschäft war recht skuril gewesen. Die ersten zwei Morde hatte er gratis erledigt. Auch ohne beauftragt worden zu sein. Er hatte zweimal exakt die richtigen Leute um die Ecke gebracht und danach angerufen und erklärt, dass dies sein Werk gewesen sei und in Zukunft die Sache auch gegen Bezahlung arrangiert werden könnte. Hartmut fragte sich bis heute, wie derjenige herausgefunden hatte, dass die beiden Aufträge vergeben werden sollten. Nicht zuletzt deshalb war er auch so neugierig auf ein Treffen mit dem Unbekannten. Denn er vermutete, dass die Person sich irgendwie innerhalb der Organisation befinden musste.

Doch diesmal war der Auftrag zu heikel, um mit solchen Eskapaden die Sache zu gefährden. Der namenlose Killer bekam für gewöhnlich 25.000 Euro für seine Dienste. Damit gehörte er, nach allem was Hartmut wusste, zu den Top-Verdienern der Branche. Nur noch Verrückte, die gepanzerte Limousinen sprengten und mit Kriegswaffen hantieren konnten um jemanden aus dem Weg zu räumen, bekamen mehr.

Und diesmal hatte er erklärt, es werde mehr kosten. Hartmut atmete tief durch. "Ich biete das Doppelte: 50.000.", ließ er dann verlauten und bemühte sich, seine Nervosität zu verbergen. "ZU WE NIG. FÜNF ZIG TAU SEND WÄ REN FÜR EI NE X BE LIE BI GE FRAU GE NUG. A BER DAS IST SCHON SEHR SPE ZIELL.", kam es sofort zurück. Hartmut unterdrückte mühsam einen Seufzer. "Es gibt die Codes für die Alarmanlage und Insiderinformationen. Der Job ist leichter als der Dealer von vorgestern."

"DAS ZEHN FACH E. ZWEI HUN DERT FÜNF ZIG TAU SEND. HÄLF TE VOR AB.", erklärte die Computerstimme emotionslos. Hartmut hielt die Luft an, um einen gequälten Laut abzuwürgen. Damit hatte der Killer exakt seine Verhandlungsgrenze erreicht. Jetzt konnte er sich noch etwas zieren, oder gleich zusagen. Für weniger würde der Job nicht zu haben sein.

1 Kommentar:

  1. Die Killerin ist also definitiv schon mal bereit, zu arbeiten. Es geht nur noch um den Preis. Und da sie nur noch um den Preis feilscht, zweifelt sie nicht eine Sekunde daran, diesen Job auch erledigen zu können.
    Und sie hat genug Insiderwissen, um sofort zu wissen, wen sie töten muss. Ohne solches Wissen könnte sie niemals den Preis so hoch treiben.

    Ich nehme an, dass Hartmut mit seiner Idee ganz richtig liegt, dass es jemand aus dem engsten Kreis der Orga sein muss.
    Ich bin sehr gespannt, wie das weiter geht und ob die kleine Janine wirklich daran glauben muss.

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