Freitag, 7. Dezember 2012

Adventskalender 2012 - 7. Dezember

Dies ist das siebte Kapitel des Adventskalenders 2012. Eine Auflistung dieses und der vergangenen Adventskalender findet ihr im Inhaltsverzeichnis.

Mit leisem Brummen machte das Handy auf sich aufmerksam. Sie schloss Fenster und Tür und zog das Gerät heraus. Das Headset mit dem abgeklemmten Mikrofon war immer fest mit dem Gerät verbunden. Sie stöpselte sich den Kopfhörer ins Ohr. Dann nahm sie das Gespräch an und startete sofort das Programm am Handy, mit welchem sie Texteingaben in gesprochenes Wort verwandeln konnte, was wiederum direkt an die Gegenseite gesendet wurde.

Hartmut kannte das Prozedere schon, dass es ein paar Augenblicke dauerte, bis das Gespräch wirklich beginnen konnte. Dann hörte er endlich das roboterhafte: "GU TEN A BEND HART MUT. WAS GIBT ES HEU TE ZU TUN." "Guten Abend.", meinte Hartmut und versuchte sich so locker wie möglich zu geben, "Es gibt einen sehr heiklen Auftrag. Etwas, dass ich am liebsten persönlich besprechen würde." Es war ehrlich gemeint. Am Telefon mit jemandem, dessen Stimme man nicht hören konnte, und von dem man nicht einmal wusste, wer er war, über so einen Auftrag zu reden, war riskant und keineswegs sein bevorzugte Weg, Tötungsaufträge zu erteilen.

"NET TER VER SUCH. DIES IST EIN PER SÖN LICH ES GE SPRÄCH. NOCH PER SÖN LICH ER WIRD UN SE RE KOM MU NI KA TION NIE WER DEN." "Das ist sehr bedauerlich.", sagte Hartmt sehr aufrichtig. "SIE BRAU CHEN MICH NICHT ICH SIE. AL SO GIBT ES NUN EI NEN AUF TRAG O DER NICHT." Hartmut rang schwer mit sich. Doch auf der gesamten Liste an Leuten, die so einen Auftrag überhaupt ausführen würden, war extrem kurz. Und er war sie schon bevor er angerufen hatte, schier unendliche Male durchgegangen. Ohne Ergebnis wohlgemerkt.

"Nun gut. Es gibt einen Auftrag. Es handelt sich allerdings um eine Frau.", begann Hartmut vorsichtig. "DAS IST KEIN PRO BLEM.", quäkte der Roboter zurück. Hartmut atmete erst einmal auf. Er hatte ernsthaft schon befürchtet bereits an dieser Stelle abgewiesen zu werden. "Die Frau ist aber kein kleiner Drogendealer oder jemand, der sonst weit unten in der Rangfolge steht. Es ist eigentlich jemand außerhalb der Organisation.", wand er sich.

"KOMM ZUM PUNKT.", quäkte der Roboter emotionslos, doch Hartmut konnte den genervten Unterton trotzdem heraushören. "Janine, die Frau von Manfred, soll beseitigt werden. Nur Mord. Blutig. Leiche liegenlassen.", erklärte er und spuckte die Worte so schnell aus, dass sie kaum zu verstehen waren. Eine ganze Weile ware es still am anderen Ende der Leitung. Dann endlich hörte er wieder etwas: "HA. HA. HA. DU LÄSST DIE FRAU VON DEI NEM BOSS TÖ TEN?" Hartmut sog scharf die Luft ein. Bisher waren Aufträge nie hinterfragt worden. Doch diesmal könnte davon abhängen, ob der Auftrag übernommen wurde. Durfte er preisgeben, dass der Auftrag von Manfred selbst stammte? Diesmal war es die Computerstimme die ungeduldig wurde. "NUN."

1 Kommentar:

  1. Würde ein Mann an dieser Stelle wirklich nachfragen, ob Hartmut die Frau vom Boss töten lassen will? Ich fürchte nein. Hartmut könnte misstrauisch werden und schon einen Anhaltspunkt haben.
    Zudem frage ich mich, wieso Hartmut sich rechtfertigt? Auftrag geben, fertig! Der Killer kann annehmen oder es lassen. Auch fertig! Es zeigt ja nur, dass Hartmut nicht sehr wohl in seiner Haut ist.
    Und womit? Mit Recht!

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