Montag, 17. Dezember 2012

Ich werde tun, was ich kann.

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe legte zähneknirschend wieder auf. Das war also nicht ansatzweise so gelaufen, wie gedacht. Der Plan beinhaltete irgendetwas von einem verschnürten Mykola auf dem Weg zurück in die Ukraine und einem eingebuchteten David. Und nun hatten die beiden also die sympathische junge Frau entführt und es gab seit über einer Stunde kein Lebenszeichen mehr von ihr.

Ihm wurde richtiggehend schlecht. Was würden diese Typen mit Elena machen? Und war er nicht mit veratwortlich dafür. Schließlich hatte er dem Plan zugestimmt. Er ertappte sich bei dem Gedanken, welche Summe er wohl für Elenas Freilassung bezahlen würde um sich seiner moralischen Verantwortung wieder zu entziehen. Seufzend wählte er Nadja an um ihr zu sagen, dass es nicht nach Plan gelaufen war, sie aber ihr Auto schon wieder abholen konnte. Wobei das vielleicht besser Geoffrey erledigen sollte.

Nadja nahm sofort ab. "Wie ist es gelaufen?", hechelte sie ins Telefon, ohne sich groß mit Begrüßungen aufzuhalten. "In einem Wort: Scheiße! Den ersten Plan der Bande hat Elena unwissend durch ihre Fahrkunst vereitelt. Sie hatten sie in einer Kurve rammen wollen. Beim zweiten Plan waren dann alle so überrascht, dass sie es geschafft haben Elena zu entführen. Sie haben sogar einen Störsender oder etwas ähnliches benutzt, weshalb Rutten sie nun nicht mehr finden kann. Und seit über einer Stunde gibt es kein Lebenszeichen von ihr."

Auch Nadja wurde fast übel. Sie fühlte sich schrecklich unbehaglich. Bis zuletzt war sie nicht zu 100% sicher gewesen, dass die Vermutungen des Detektivs überhaupt der Wahrheit entsprachen. Sie hatte ihrem Vater diesen finalen Schritt so ganz dann doch nicht zugetraut. Doch da Elena jetzt verschwunden war, bestand nun keinerlei Zweifel mehr daran, dass er recht gehabt hatte. "Und jetzt?", flüsterte sie leise. "Er versucht weiter sie zu finden. Die Polizei wird sich noch nicht so bald darum kümmern. Jedenfalls nicht bevor nicht irgendeine Forderung aufgetaucht ist."

Nadja atmete schwer. "Das wichtigste ist aber, dass du in Sicherhit bist!", beeilte sich Joe zu sagen. "Du wirst sie doch da rausholen, oder? Ich ertrag das nicht, wenn ihr etwas zustößt!", gab Nadja sofort zurück. "Ich werde alles tun, was ich kann.", versprach Joe, "Aber im Moment ist das nicht besonders viel. Ich setze aber darauf, dass Elena auch sehr wehrhaft ist. Wenn sie unaufmerksam sind, wird sie sich schon selbst befreien können!" Auf Nadja wirkte die Ermutigung nicht so recht. Es klang eher nach Verzweiflung. Mit zitternder Hand legte sie schließlich auf. Sie fühlte sich ein wenig, als wäre sie ihrer Hinrichtung entgangen.

1 Kommentar:

  1. Die Sorge der Beiden ist schwer verständlich. Besonders für Nadja muss sich das schrecklich anfühlen. Damit sie nicht in Gefahr geriet, musste eine andere daran glauben...
    Auch wenn das definitiv so nicht stimmt, denn Elena wusste um Gefahr und Bezahlung, ist es ein schlimmes Gefühl für Nadja.

    Aber sie muss auch an ihr Kind denken und das sollte sie eigentlich beruhigen, dass es so auf jeden Fall richtig ist.
    Mindestens ebenso schlimm aber ist das Gefühl, sich so für seinen Vater schämen zu müssen, denn wer will schon so eine Drecksau zum Vater? Was wäre mit dem ungeborenen Kind geschehen, wenn die Mutter betäubt worden wäre?

    Ich möchte gar nicht wissen, was Lelya tun wird, wenn sie das erfährt. Sie hat schon einmal bewiesen, dass sie sehr böse werden kann. Und dabei hatte sie noch nicht einmal richtig ausgeholt.
    Uffbasse, Mykola! Unterschätz deine Mädels nicht! :-)

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.