Montag, 24. Dezember 2012

Ein paar Tage warten

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Elena hörte wie der Wagen abfuhr. Der Motor verriet klar, dass es nicht der Geländewagen war, sondern die Familienkutsche. Wen sie durch das Loch in der Stahlplatte schielte konnte sie den Wagen sogar noch sehen. Sie hielt die Eisenstange senkrecht durch das Loch nach oben. Jederzeit bereit, sie fallen zu lassen, falls sich jemand nähern sollte.

Doch es blieb ruhig um ihr Verlies. Ein wenig fragte sie sich, wer nun wohl abgefahren war. James hatte zum Arzt gewollt, vermutlich hatte ihn seine Frau begleitet. Das bedeute, dass Mykola und David hier vermutlich noch herumhingen. Doch zu sehen waren sie nicht. Ärgerlicherweise hatte sich das Trüppchen zwar darauf geeinigt, ab jetzt nach Plan weiter zu machen, doch niemand hate ausgesprochen, was dieser Plan nun eigentlich war.

So konnte Elena nur vermuten, dass sie Bernstein nun einen Erpresserbrief schicken würden. Oder sie würden vielleicht auch anrufen oder mailen. Jedenfalls kam vermutlich Bernstein jetzt irgendeine Forderung zu. Würde er darauf eingehen? Und würde das überhaupt nötig werden? Vermutlich tauchte Rutten hier bald auf und mischte den Laden auf.


David und Mykola standen vor der Halle herum. "Und ab jetz soll also immer einer von uns hierbleiben?", rekapitulierte Mykola. David sog an seiner Zigarette. "Es muss jemand aufpassen, dass der Schlampe nichts passiert. Wenn sie abkratzt haben wir einen Mord am Hals und nichts mehr, wofür wir Geld bekommen können. Und jetzt stell dich nicht so an, das Zimmerchen hinten haben wir doch ganz gemütlich eingerichtet." Mykola nickte folgsam.

"Meinst du er bezahlt überhaupt?", sprach er seine größte Sorge noch einmal aus. David zuckte die Schultern. "Ich deke schon. Er ist ein Weichei. Aber wir müssen jetzt erst einmal Geduld haben. Wenn wir ihn ein paar Tage warten lassen wird er noch viel lieber bezahlen. Dann steht ihm vermutlich auch längst die Familie oder der Mann von der Tussi auf den Füßen und will wissen, wo sein geliebtes Mädchen ist. Und wenn er das lang genug mitgemacht hat, wird er schon blechen."

David trat seine Zigarette aus. "Ich nehme jetzt den Geländewagen und bring ihn zum Schrott. Nicht, dass wir noch wegen eines geklauten Autos auffallen. Du wartest hier und kümmerst dich um das Stück." "Ich kann doch gar nicht mit ihr reden.", wehrte sich Mykola. "Da gibts nicht viel zu reden. Gib ihr nachher eines von den Mikrowellengerichten und noch ne Flasche Wasser. Und leer halt den Nachttopf aus, wenns sein muss." Mykola presste die Lippen zusammen. Dann ging David wieder in die Halle und schwang sich in den Geländewagen.

1 Kommentar:

  1. Keine schoene Aufgabe fuer Mykola. Alleine die Aussicht, einen Nachttopf lerrrn zu muessen... Hehe...

    Ob ihm das bei seiner Tochter besser gefallen haette? Wohl nicht. Ich hoffe sehr dass es Elena sehr bald eine Flasche Wasser runter reicht! Dann bricht hoffentlich der Arm!

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