Freitag, 7. Dezember 2012

Großes schwarzes Auto

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hockte nervös in der Limousine. Sie hielt ihr Handy in der Hand und starrte darauf, als könnte sie damit bewirken, dass es endlich klingelte. Aber das Gerät weigerte sich krampfhaft einen Ton von sich zu geben. Aufgrund des Umwegs, den sie gerade fuhr hatte sie keine Ahnung, wie weit Elena mit dem Golf schon gekommen war. Sie starrte auf die Uhrzeitanzeige in ihrem Display. Um diese Zeit war sie öfter auch schon daheim gewesen. War also etwas passiert?

Konzentriert sah Elena in de Rückspiegel und beobachtete, wie der Wagen mit Maud und David herangeschossen kam und Henry überholte. Der ließ nun gerade einigen Abstand. Dann bog Elena rechts ab und beide Wagen waren aus ihrem Blickfeld verschwunden. Mit leicht quietschenden Reifen zog Maud um die Kurve und war fast sofort am Heck des Golfs. Elena konzentrierte sich und bereitete sich mental auf den Aufprall vor.

Sie hatte schon oft Unfälle mit Stuntwagen nachgespielt. Doch im öffentlichen Verkehr war ihre Unfallstatistik bisher eine Nulllinie. Nicht zuletzt dank solcher Aktionen, wie eben in der Kurve hatte sie bisher vermeiden können mit jemandem aneinander zu geraten. Doch diesmal hieß die Devise: Augen zu und durch. Henry kam überhaupt nicht um die Ecke gebogen. Er hatte ja gesagt, er werde sich zurückfallen lassen. Vermutlich wartete er hinter der Kurve um Maud und David ein möglichst freies Feld zu lassen.

Bisher war ihnen auf dem Stück noch niemand entgegen gekommen. Doch auf enmal tauchte ein klappriger, dennoch riesiger, Geländewagen auf der Gegenspur auf. "Ob denen das in den Kram passt?", dachte Elena noch amüsiert bei sich. Dann merkte sie, wie der riesige schwarze Wagen immer weiter auf ihre Spur lenkte. "Was zur Hölle?", fluchte sie und drückte auf die Hupe.

Doch der schwarze Wagen mit dem einzelnen Mann am Steuer machte überhaupt keine Anstalten darauf zu reagieren. Inzwischen fuhr er fast mittig auf der Straße. Elena drückte noch einmal wild auf die Hupe. Dann rasten ihre Gedanken. Was sollte hier versucht werden? War dieses riesige Gefährt auch Teil des Plans? Und wenn ja, wie sah der Plan aus? Wollte man sie abdrängen, damit Maud und David dann als Retter dastehen könnten und sie zu ihnen ins Auto stieg? Oder setzten sie auf einen wirklichen Unfall. Der Golf war ein sicheres Gefährt, doch den Frontalaufprall mit einem Geländewagen würde auch er nicht ohne Gefahr für Elena wegstecken.

Sie widerstand dem Reflex eine Vollbremsung hinzulegen und sich an den rechten Straßenrand zu drücken. Henry die Situation im Funk zu beschreiben, war aussichtslos. Dennoch versuchte sie es: "Da kommt ein riesen SUV auf mich zu. Ich glaube der will mich abdrängen. Gleich passiert hier was.", quietschte sie in den Funk.
Sie wich nun nach rechts aus und der rechte Vorderreifen berührte die Rasenkante, der Straße und es begann gewaltig zu holpern.

1 Kommentar:

  1. Ob es einer Schülerin ähnlich sieht, nicht im Reflex eine Vollbremsung zu machen? Nicht, dass Elenas Verhalten nun komplett auffällt und misstrauisch macht. Immerhin hat sie schon ein tolles Ausweichmanöver hingelegt.

    Ich denke ja nicht, dass die Entführer Nadja wirklich ernsthaft körperlichen Schaden zufügen wollen. Was also will der SUV? Ist das ein unbekannter Spinner oder versuchen sie einfach, das Mädchen zu einer Vollbremsung zu zwingen, damit der Hinterwagen drauf krachen kann? Das wäre noch die vernünftigste Erklärung.
    Und nu?

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